Wieder Geldautomat gesprengt – diesmal in Goch

Immer öfter sprengen Unbekannte Geldautomaten in NRW. Die Täter werden immer skrupelloser. Diesmal passierte es an einer Bank in Goch.
Goch – Durchschnittlich alle zwei Tage passiert es in NRW: Unbekannte sprengen Geldautomaten. Diesmal in Goch: Am Freitagmorgen schlugen Geldautomatensprenger in einer Bank-Filiale zu.
Geldautomat gesprengt: Zeugen hörten Knallgeräusche
Zeugen hatten am Freitagmorgen laute Knallgeräusche gehört und mehrere Täter gesehen, so eine Sprecherin der Polizei. Anschließend seien diese in einem schwarzen Auto geflüchtet. Das Gebäude wurde durch die Detonation stark beschädigt und ist derzeit nicht betretbar.
Das passt zu einem gefährlichen Trend: Seit einigen Monaten werden die Explosionen an den Automaten immer heftiger. Ein Grund: Bis vor wenigen Jahren wurden vornehmlich Gasgemische zur Sprengung von Geldautomaten verwendet. Weil viele Banken mittlerweile Abwehrmechanismen installiert haben, steigen die Täter vermehrt auf feste Sprengstoffe um.
Täter nehmen verheerende Folgen in Kauf
Damit nehmen sie verheerende Folgen in Kauf: „Durch die rücksichtslose Vorgehensweise der Täter, vermehrt feste Explosivstoffe einzusetzen, entstehen nicht kalkulierbare Gefahren für Leib und Leben von Unbeteiligten und erhebliche Schäden an Gebäuden“, wie der Polizeisprecher des NRW-Innenministeriums Markus Niesczery im Gespräch mit 24RHEIN erklärt.
An die 60 Sprengungen von Geldautomaten gab es allein zwischen Juli und Ende November in NRW. Darunter die folgenden Fälle, die für besonders viel Aufsehen gesorgt hatten:
- In Steinfurt wurde im Oktober ein Geldautomat an einem gesprengt. Eine Frau befand sich während der Sprengung in einer Wohnung über der Bank.
- Ebenso im Oktober haben mehrere Personen einen Automaten in Wermelskirchen zerstört. Bei ihrer Flucht krachten die Täter auf der A1 bei Köln in eine Leitplanke – und verursachten Chaos und lange Staus auf der Autobahn.
- Im November waren in Bornheim ebenso Automatensprenger am Werk. Die Täter flüchteten dabei vermutlich auf einem Motorroller.
- Im Dezember 2021 wurde in Erftstadt ebenso ein Bankautomat in die Luft gejagt. In der Bank fanden die Polizisten noch einen nicht explodierten Sprengkörper.
- Im Mai wurde ein Automat in Castrop-Rauxel gesprengt. Weil einer der mutmaßlichen Täter einen verdächtigen Gegenstand in der Hand hielt, hatte die Polizei ihm in sein Bein geschossen.
- In Duisburg sprengten Unbekannte innerhalb kurzer Zeit zweimal Geldautomaten und flohen auf Motorrollern. Von einer der Taten kursieren zwei Videos in den sozialen Medien, die die Täter auf der Flucht zeigen.
Spektakulärer Fall in Essen
Auch fliehen die Täter oft in dunklen Autos, nicht selten sind es Audis, was den Sprengern seit Jahren im Volksmund den Namen „Audi-Bande“ eingebracht hat. Ob es sich überhaupt um eine zusammenhängeden Gruppoierung handelt, ist indes überhaupt nicht klar.
Ein besonders spektakulärer Fall passierte erst diese Woche in Essen: Dort lieferten sich die Unbekannten, nachdem sie einen Geldautomaten gesprengt hatten, eine Verfolgungsjagd mit der Polizei. (pen) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.