Gelsenkirchen: Alles Wichtige über die Großstadt im zentralen Ruhrgebiet

Gelsenkirchen wurde durch den Kohleabbau wohlhabend und bedeutend. Nach einem Strukturwandel setzt die Stadt seit einiger Zeit auf andere Wirtschaftszweige.
Gelsenkirchen - Gelsenkirchen ist eine kreisfreie Großstadt in Nordrhein-Westfalen. Sie hat rund 260.000 Einwohner und ist damit eine der größten Städte des Bundeslandes. Sie gehört dem Ruhrgebiet und somit einem der größten Ballungsgebiete Europas an. Gelsenkirchen grenzt direkt an weitere Großstädte des Ruhrgebiets wie Essen, Herne, Recklinghausen.
Gelsenkirchen: Stadtbezirke und Stadtteile
- Gelsenkirchen-Nord: Buer, Scholven, Hassel
- Gelsenkirchen-Mitte: Altstadt, Bismarck, Bulmke-Hüllen, Feldmark, Heßler, Schalke, Schalke-Nord
- Gelsenkirchen-West: Horst, Beckhausen
- Gelsenkirchen-Ost: Erle, Resse, Resser Mark
- Gelsenkirchen-Süd: Neustadt, Ückendorf, Rotthausen
Gelsenkirchen ist in fünf Stadtbezirke unterteilt. Jeder Bezirk ist seinerseits in zwei bis sieben Stadtteile untergliedert. Die Stadtverwaltung hat ihren Sitz im Hans-Sachs-Haus, das zugleich zu den Sehenswürdigkeiten Gelsenkirchens gehört. Denn das Gebäude zählt zu den wichtigsten der modernen Architektur in Nordrhein-Westfalen.
Gelsenkirchen: Postleitzahl, Vorwahl, Autokennzeichen
Gelsenkirchen PLZ | 45879, 45881, 45883, 45884, 45886, 45888, 45889, 45891, 45892, 45894, 45896, 45897, 45899 |
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GelsenkirchenVorwahl | 0209 |
Herne Kfz-Kennzeichen | GE |
Die Postleitzahlen von Gelsenkirchen liegen zwischen 45879 und 45899. Die Vorwahl lautet 0209, in der Stadt zugelassene Fahrzeuge sind mit dem Kennzeichen GE ausgestattet.
Gelsenkirchen: Verkehrsanbindung
- Auto/Lkw: Gelsenkirchen liegt an den Autobahnen A2, A42 und A52 sowie an den Bundesstraßen B224, B226 und B227.
- Bahn: Der Hauptbahnhof Gelsenkirchen wird von einzelnen Linien des Fernverkehrs angesteuert (ICE, IC/EC). Deutlich mehr und häufigere Frequenzen gibt es vom nahen Hauptbahnhof Essen. Drei Regional-Express-Linien, drei Regionalbahnen sowie die S-Bahn S2 halten am Hauptbahnhof in Gelsenkirchen. Es gibt fünf weitere Haltepunkte im Stadtgebiet von Gelsenkirchen, an denen Regional- oder S-Bahnen halten.
- ÖPNV: Neben der S-Bahn gibt es in Gelsenkirchen Stadt- und Straßenbahn-Linien sowie zahlreiche Bus-Verbindungen.
- Flugzeug: Gelsenkirchen ist über die Airports Flughafen Dortmund (ca. 45 km) und Flughafen Düsseldorf (ca. 45 km) an den nationalen und internationalen Luftverkehr angeschlossen.
Am Rhein-Herne-Kanal, der durch die Stadt fließt, befindet sich der Hafen Gelsenkirchen. Hier werden jedes Jahr mehr als zwei Millionen Tonnen Ladung der verschiedensten Art umgeschlagen.
Die im Jahr 1992 gegründete Fachhochschule Gelsenkirchen heißt seit 2012 Westfälische Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt, Recklinghausen. Zudem befindet sich in Gelsenkirchen einer der Standorte der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen.
Gelsenkirchen und seine Sehenswürdigkeiten
Eines der Wahrzeichen der heutigen Großstadt ist die Evangelische Altstadtkirche. Sie wurde in den Jahren 1955 und 1956 errichtet und zeichnet sich durch ihren auffälligen Turm aus. Gleiches gilt auch für die einstige Zeche Nordstern. Der Turm vom Schacht 2 ist denkmalgeschützt und mit einem vierstöckigen Glasaufbau sowie einer Statue versehen. Eine Besucherterrasse auf 83 Metern Höhe bietet einen sehenswerten Blick über die Stadt.
Einer der größten Sportvereine der Welt ist in Gelsenkirchen beheimatet. Rund 160.000 Mitglieder hat der FC Schalke 04, der vor allem für seine Profifußballmannschaft bekannt ist. Sie gewann zwischen 1934 und 1958 sieben Mal die Deutsche Meisterschaft und von 1937 bis 2011 fünf Mal den DFB-Pokal. Zudem siegte Schalke 1997 im UEFA-Cup sowie 2003 und 2004 im UI-Cup. Seine Heimspiele trägt das Team in der rund 62.000 Zuschauer fassenden Veltins-Arena aus. Dort befindet sich auch das Schalke-Museum, das die Geschichte des Vereins anschaulich macht.
Viele Besucher zieht auch die ZOOM Erlebniswelt an. Dabei handelt es sich um den ehemaligen Ruhr-Zoo, in den jährlich etwa 750.000 Menschen kommen. Zur Kultur der Stadt tragen auch das Kunstmuseum Gelsenkirchen, das Musiktheater im Revier und das Amphitheater Gelsenkirchen mit den dort stattfindenden Open-Air-Konzerten bei.
Gelsenkirchens wechselhafte Geschichte
Der Gelsenkirchener Stadtteil Buer wurde im Jahr 1003 zum ersten Mal als Puira urkundlich erwähnt. Die Stadt Gelsenkirchen fand um 1150 erstmals als Gelstenkerken Erwähnung. Der Name bedeutet „Kirche bei den Siedlern im Bruchland“. Mit der Kirche war wohl die Dorfkirche Gelsenkirchens gemeint, die sich einst am Standort der heutigen Evangelischen Altstadtkirche befand. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts lebten nur verhältnismäßig wenige Menschen in Gelsenkirchen. Ihre Hauptertragsquelle war die Landwirtschaft.
Nachdem im Jahr 1840 Steinkohle auf dem Gebiet der Stadt entdeckt wurde, begann ihr intensiver Abbau und damit der Aufstieg der Industrie in Gelsenkirchen. Entsprechend traf die Kohlekrise ab den 1960er-Jahren die Stadt hart. Nach einem umfassenden Strukturwandel sind heute in der kreisfreien Großstadt viele Unternehmen aus der Solar- und der Dienstleistungsbranche ansässig. Über die Epoche des Kohleabbaus in Gelsenkirchen kann man sich im Kleinen Museum und im Bergbausammlung Rotthausen informieren. (Alexander Kords)