Schuhhändler Görtz schließt Filiale in Dortmunder Innenstadt
Der Dortmunder Innenstadt geht es schlecht. Viele Einzelhändler müssen schließen. Nun sieht es für die Schuh-Kette Görtz nicht gut aus.
Dortmund – Aktuell steht es um viele Einzelhändler nicht gut. Die Corona-Pandemie wirft mit den Folgen des Lockdowns weiter ihren Schatten auf die Finanzen. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine macht es nicht besser. Viele Preise sind explodiert, Verbraucher sparen beim Shoppen. Nun hat die Modemarke Görtz Insolvenz angemeldet. Eine Filiale in Dortmund schließt, wie RUHR24 erfuhr.
Görtz macht Filiale in Dortmund dicht – Insolvenzen machen Konzern zu schaffen
In Dortmund war Görtz bisher ziemlich prominent vertreten. Görtz 17 mit einer jüngeren Zielgruppe liegt nur wenige hundert Meter von dem klassischen Store entfernt. Beide liegen direkt am Westenhellweg in Dortmund. Doch damit soll bald Schluss sein.
Wie die WAZ berichtet, wird Görtz 17 bereits in wenigen Monaten geschlossen – am 28. Februar 2023. Ein weiterer Weltkonzern verlässt Dortmund.
Bereits im September war bekannt geworden, dass die Muttergesellschaft von Görtz ein Schutzschirmverfahren beantragt hat. Mehrere Tochtergesellschaften sind insolvent. Der Hauptkonzern will versuchen, die Geschicke von Görtz in eigener Hand zu behalten – deshalb das Spezialverfahren, wie aus einer Mitteilung der DPA hervorgeht.
Görtz schließt viele Filialen im Ruhrgebiet – Energiekrise macht Schuhmarke platt
Görtz wolle sich „konsequent restrukturieren und zukunftssicher aufstellen“, hieß es im Herbst. Das Unternehmen begründet den Schritt so: „Der Ukraine-Krieg hat mit den gestiegenen Energiekosten und der starken Inflation zu einer erheblichen Verunsicherung der Kundinnen und Kunden geführt. Die dadurch verursachte Kaufzurückhaltung hatte deutliche Umsatzrückgänge zur Folge.“
Weiter heißt es in der Pressemitteilung: „Um die Kostenstrukturen an die veränderten Marktbedingungen anzupassen, hat sich der Schuhhändler Görtz zu einem konsequenten Schritt für die Restrukturierung des Unternehmens entschieden.“

Dortmund ist dabei nicht die einzige Filiale, die dem Sanierungsplan zum Opfer fällt. Im Juli wurde bekannt, dass 30 der 260 Filialen von Görtz schließen sollten – auch Essen ist dabei. Hier sollen laut WAZ alle drei Filialen schließen. In ganz NRW soll Personal entlassen werden. Bereits vor Corona ging es Görtz laut Medienberichten finanziell nicht besonders gut. Covid und die Energiekrise sollen der Marke den Rest gegeben haben.
Görtz in Dortmund muss Store schließen – „Das ist erst der Anfang“
Viele User auf der RUHR24-Facebookseite finden das Aus von Görtz traurig. Ein Nutzer meint: „Deutschland geht massenweise pleite auch in der Dortmunder Innenstadt“. „Und wenn wir noch mehr Parkplätze in der Innenstadt wegnehmen, dann werden noch mehr Händler als sowieso pleitegehen. Denn dann geht keiner mehr in die Städte“, schreibt eine andere Userin.
„Ist auch so ein teurer Laden, im Internet kriegt man die gleichen Schuhe billiger“, erkennt eine Followerin Teile des Problems mit dem Online-Handel. „Das wird leider noch lange nicht das Ende sein. Es fängt wohl grade erst an“, fasst ein weiterer Facebook-Nutzer zusammen (mehr News aus Dortmund bei RUHR24).

Görtz hat seinen Hauptsitz in Hamburg. Das Modelabel vertreibt Schuhe, aber auch Shirts, Blusen, Hosen und Accessoires. Das erste Schuhgeschäft wurde bereits 1875 eröffnet. Görtz ist bei weitem nicht das einzige Traditionshaus mit Problemen. Immer wieder gibt es Spekulationen darüber, wie es mit der Karstadt-Filiale in Dortmund weiter geht.