Die A350 der Flugbereitschaft der Bundeswehr
Wie viele Airbus A350-900 besitzt die Flugbereitschaft, auf welchen Strecken kommen sie zum Einsatz, wann gingen sie in den Dienst: Alle Informationen zu den Großraumjets der Luftwaffe.
Köln – Die Flugbereitschaft der Luftwaffe der Bundeswehr hat aktuell Grund zur Freude: Voraussichtlich ab März wird ihr eine neue A350 zur Verfügung stehen. Es ist der insgesamt dritte der modernen Großraumjets des Hersteller Airbus, mit dem die Flugbereitschaft Politiker auf Dienstreisen um die ganze Welt fliegt. Zu den „Stammgästen“ gehören Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP).

Die A350-900 der Flugbereitschaft in Zahlen
Länge | 66,80 Meter |
Höhe | 17,05 Meter |
Spannweite | 64,75 Meter |
Kabinenhöhe | 1,87 Meter / 2,25 Meter |
Kabinenbreite | 5,61 Meter |
Kabinenlänge | 51,04 Meter |
Abfluggewicht | 280 Tonnen |
Reichweite | 18.000 Kilometer |
Reiseflughöhe | 13.100 Meter |
Höchstgeschwindigkeit | ca. 960 km/h auf Flughöhe 13.000 Meter |
Reisegeschwindigkeit | ca. 910 km/h auf Flughöhe 13.000 Meter |
max. Anzahl Passagiere | 133 Personen |
Besatzung | min. 2 (Cockpit) plus 8 (Kabine), auf Langstrecke: zwei Besatzungen |
Seit 2015 ist der Großraumjet des Hamburger Herstellers Airbus in den Dienst gestellt, zuerst im Bereich der zivilen Luftfahrt. Innen ist die A350 mehr als 30 Zentimeter breiter als Vorgängermodelle der Firma, um den Passagieren noch mehr Beinfreiheit und Komfort zu gewähren. Ihren Erstflug hatte die A350 am 14. Juni 2013, im Folgejahr ging sie in Serienproduktion. „Münchens neuer Riese“, wie der Merkur den Flieger taufte, ist eine vielseitige Passagiermaschine und wurde unter anderem an Quatar Airways verkauft, auch wenn die Fluggesellschaft und Airbus 2022 in Streit gerieten. Ein Modell der Airbus A350 wurde zudem für die Klima- und Wetterforschung umgerüstet und auch die Bundeswehr schaffte den Großraumjet für die Flugbereitschaft der Luftwaffe an. Es gibt verschiedene Varianten der Airbus A350.
- Airbus A350-800 (bisher nur als Entwurf vorhanden)
- Airbus A350-900
- Airbus A350-900ULR
- Airbus ACJ350-900
- Airbus A350-1000
- Airbus ACJ350-1000
- Airbus A350-1100 (bisher nur als Entwurf vorhanden)
- Airbus A350F (bisher nur als Entwurf vorhanden; kommerzieller Einsatz für 2025 geplant)
Wie viele Airbus A350 hat die Flugbereitschaft der Luftwaffe?
Mit der neuen Maschine wird die Flugbereitschaft über insgesamt drei A350 verfügen, die alle zum Typ A350-900 gehören. Seit 2021 ist der Großraumjet für die Luftwaffe im Einsatz, eingeweiht vom damaligen Außenminister Heiko Maas (SPD). Neben den Passagierplätzen für die Delegationen gibt es im Inneren der Maschine auch einen Arbeits- und Konferenzbereich mit mehreren Büros sowie einen multifunktionalen Lounge-Bereich. Die Großraumjets übernehmen damit die Aufgaben der Vorgängermodelle vom Typ Airbus A340-300. Ein Überblick über die Namen und die Kennzeichen der Airbus A350 der Flugbereitschaft:
- Airbus A350-900 „Kurt Schumacher“, Kennzeichen 10+03, seit Januar 2021 im Dienst
- Airbus A350-900 „Konrad Adenauer“, Kennzeichen 10+01, seit November 2022 im Dienst
- Airbus A350-900 „Theodor Heuss“, Kennzeichen 10+02, voraussichtlich ab März 2023 im Dienst
Benannt sind die Regierungsflieger nach bedeutenden Politikern der Nachkriegszeit: Konrad Adenauer (CDU) war der erste Bundeskanzler Deutschlands, Theodor Heuss (FDP) der erste Bundespräsident der BRD, und Kurt Schumacher erster SPD-Vorsitzender nach dem Zweiten Weltkrieg von 1946 bis 1952 und Oppositionsführer im Bundestag von 1949 bis 1952.

Auf welchen Strecken kommt die A350 der Flugbereitschaft zum Einsatz?
Wohin die Flugbereitschaft der Luftwaffe aufbricht, hängt grundsätzlich von den jeweiligen Reisezielen der Passagiere ab, weshalb es keine festen Flugstrecken für die A350 gibt. Aufgrund ihrer Größe werden sie jedoch in erster Linie für Langstreckenflüge eingesetzt; für kürzere Strecken oder kleinere Passagierzahlen werden dagegen eher kleinere Maschinen wie der Airbus 321-200 und der Airbus 319CJ eingesetzt.
Ihren Dienst trat die Flugbereitschaft der Luftwaffe erstmals 1957 an, damals am Fliegerhorst Nörvenich im Kreis Düren. Zwei Jahre später stand der erste Umzug an, innerhalb von Nordrhein-Westfalen: Die Flugbereitschaft wurde an den Flughafen Köln-Bonn verlegt, um noch näher an der damaligen Bundeshauptstadt Bonn zu sein. Mit dem Umzug des Bundesregierung nach Berlin wurde der Standort Köln-Bonn jedoch nicht aufgegeben: Die Flugbereitschaft fliegt aktuell von dort ebenso wie vom Flughafen Berlin-Tegel (Nord) und dem Flughafen Berlin-Brandenburg. Da die Fluggäste der Flugbereitschaft jedoch alle in Berlin sitzen, kommt es oft vor, dass Flieger leer nach Berlin starten, um von dort aus mit ihren Passagieren zum eigentlichen Reiseziel aufzubrechen. Nach Beendigung der Reise kehren sie wieder leer von Berlin nach Köln zurück – ein Umstand, den Dietmar Bartsch (Linke) als „klimapolitischen Irrsinn“ bezeichnete. Damit soll bald Schluss sein: Ein Ende der Flugbereitschaft in Köln-Bonn und ein vollständiger Umzug nach Berlin ist beschlossen – allerdings erst bis 2034. (nbo) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage.