Heizen: Düsseldorf erklärt, warum Laub nicht in den Pelletofen gehört

Die Heizung einzuschalten, wird angesichts der Gaspreise zum Luxus. Immer mehr Menschen suchen nach Heiz-Alternativen. Nicht jede davon ist eine gute Wahl.
Düsseldorf – Die Preise für Gas und Öl schießen weiter durch die Decke und immer mehr Menschen suchen angesichts der Energiekrise nach Alternativen für ihre Heizung. So steigt die Nachfrage nach Öfen, die mit Pellets betrieben werden, seit Jahren. Schon 2021 gab es laut dem Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband 570.000 Heizungen und Pelletöfen in Deutschland – Tendenz steigend: In diesem Jahr werden es nach Schätzungen des Statistikportals Statista bundesweit knapp 650.000 solcher Heizungen sein.
Preis pro Tonne Holzpellets im November 2021 | 267 Euro |
Preis pro Tonne Holzpellets im November 2022 | 675 Euro |
Heizung mit Holzpellets: Kosten explodieren
Die Preise für Pellets ziehen seit einigen Monaten allerdings ebenfalls immer wieder extrem an. Im November kostete eine Tonne des Materials bei Abnahme von sechs Tonnen durchschnittlich etwa 675 Euro – 400 Euro mehr als im Vorjahr. Manche Ofenbesitzer gehen dazu über, Pellets mithilfe von speziellen Pelletpressen selbst herzustellen, beispielsweise aus Holzresten oder Laub, das ohnehin in Hülle und Fülle im Herbst auf den Straßen liegt.
In Düsseldorf warnt man davor. Verboten ist es zwar nicht, Laub von öffentlichem Grund einzusammeln. Aber: „Bei Laub, das zum Beispiel im öffentlichen Straßenraum gesammelt würde, ist immer mit Beimengungen von Kleinmüll zu rechnen. Eine Nutzung als Brennstoff kommt daher für solches Laub nicht infrage“, so ein Stadtsprecher auf Anfrage von 24RHEIN.
Düsseldorf steht Pelletöfen kritisch gegenüber
Die NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf steht dem Einsatz von Pelletöfen zur Beheizung in Privathaushalten generell kritisch gegenüber. Der Einsatz von Pellets und anderen Holzbrennstoffen könne zwar einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, dieser werde jedoch erst sehr langfristig wirksam und sei nur bedingt geeignet, der Klimakrise zu begegnen. „So dauert es Jahrzehnte, bis das bei der Verbrennung auf einen Schlag frei gewordene Kohlendioxid wieder in nachgewachsenem Holz gespeichert wird“, erklärt der Sprecher.
Heizung mit Ofen und Kamin: Feinstaub und gefährliche Stickoxide
Zudem sollten die Waldbestände als natürliche Kohlenstoffsenke nicht nur erhalten, sondern im besten Fall vergrößert werden. Das Potenzial zur klimafreundlichen Nutzung von Holzbrennstoffen sei damit begrenzt. Und schließlich: Bei der Verbrennung von Pellets werden Schadstoffe wie Stickoxide und Feinstaub in die Umwelt abgegeben, die zu Lungenschäden führen können und als krebserregend gelte. Gerade in dicht besiedelten, urbanen Gegenden mit wenig Luftumwälzungen sei das ein Problem, heißt es bei der Stadt.
Was darf ich im Kamin oder Ofen verbrennen – und was nicht?
Was in haushaltsüblichen Öfen und Kaminen in Privathaushalten verbrannt werden darf, regelt hierzulande die Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1. BlmSchV). Demnach darf unter anderem Folgendes verbrannt werden:
- Naturbelassenes Scheitholz, gegebenenfalls auch mit Rinde
- Holzbriketts
- Grillkohle
- Sägespäne
Auf keinen Fall in den Ofen oder Kamin gehören:
- Altpapier
- Papierbriketts
- Imprägniertes oder lackiertes Holz
- Feuchtes Holz
- Spanplatten
- Laub mit Beimengen von Müll
- Feuchtes Laub
Tipps für effizientes Heizen
Grundsätzlich sinnvoll sei eine gute Wärmedämmung, um Energie zu sparen, so der Stadtsprecher. Eine Maßnahme, die sich allerdings nur bedingt sofort umsetzen lässt. Akute Mittel, um effektiv zu heizen und damit Kosten zu sparen: Fenster und Türen abdichten, Thermostat richtig einstellen und keine Möbel vor die Heizkörper platzieren. Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.