Menschliche Knochen in Sumpf gehören zu elf Jahre altem Vermisstenfall

Ein Jäger hat Karfreitag in einem Sumpf-Waldgebiet bei Düsseldorf menschliche Knochenreste gefunden. Die Polizei konnte den Fall nun klären – mit einem traurigen Ende.
Update vom 11. April, 16:03 Uhr: Der Fund von menschlichen Knochen in einem Wald- und Sumpfgebiet in Kaarst bei Düsseldorf bedeutet traurige Gewissheit für einen älteren Vermisstenfall. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am 11. April gemeinsam mitteilten, sind die Skelettteile Überreste eines seit elf Jahren vermissten, zum damaligen Zeitpunkt 57 Jahre alten Mannes aus Meerbusch.
Am Karfreitag hatte ein Jäger einen menschlichen Schädel, eine Wirbelsäule sowie menschliche Extremitäten gefunden. Die Polizei ermittelte in dem Fall, weil zunächst ein Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen werden konnte. Nach den aktuellen Ermittlungen liegen aber keine Hinweise auf ein Fremdverschulden vor. Der Mann sei damals vor elf Jahren aufgrund eines suizidalen Hintergrunds gemeldet worden.
Hinweis zu Berichterstattung nach Suizid
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NRW: Menschliche Knochen im Sumpfgebiet gefunden – Hintergründe bislang unklar
Erstmeldung vom 8. April: Kaarst – Ein Jäger hat am Freitagvormittag (7. April) menschliche Knochenreste in Kaarst (Rhein-Kreis-Neuss) in NRW gefunden. In der Nähe eines Verkehrsübungsplatzes wollte der Mann Wildkameras aufstellen, wie die Polizei mitteilte. Dabei fand er einen Schädel, eine Wirbelsäule und Extremitäten.
Derzeit ermittele die Polizei in alle Richtungen, sagte eine Sprecherin. Unter der Führung des Polizeipräsidiums Düsseldorf wurde eine Mordkommission eingerichtet. Laut Angaben der Sprecherin bedeute dies jedoch nicht, dass es sich zwangsweise um ein Verbrechen gehandelt haben muss. Auch ein Unfall oder ein Suizid seien möglich.
Die Polizei steht noch am Anfang der Ermittlungen. Wie lange die Leiche in dem Sumpfgebiet gelegen hat, ist demnach bislang unklar. Auch zu der Identität der oder des Toten kann die Polizei bislang keine Angaben machen. Eine Obduktion soll in den nächsten Tagen erste Erkenntnisse liefern.
Im vergangenen Jahr fanden Angler am Ufer der Ruhr mehrere Knochen, die durch einen niedrigen Wasserstand plötzlich sichtbar wurden. Taucher fanden noch weitere Knochen in dem Gewässer. (mg, mit dpa)