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Air Defender: Karte zeigt, wo die Nato-Übung in Deutschland zu sehen ist

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Von: Maximilian Gang

Im Juni startet die Nato-Übung Air Defender 2023 in Deutschland. Über vielen Regionen wird das Kampfjet-Manöver zu sehen sein – auch über NRW, wie eine Bundeswehr-Karte zeigt.

Köln – Über 200 Kampfjets werden im Juni in Deutschlands Luftraum unterwegs sein, darunter auch Kampfbomber des Typs Tornado und Eurofighter. Der Grund: Air Defender 2023 – die bislang größte Luftoperationsübung seit Bestehen der Nato. 10.000 Soldatinnen und Soldaten aus 25 Nationen werden laut Bundeswehr dann ihre Reaktionsfähigkeit und die internationale Zusammenarbeit trainieren und demonstrieren. Auch zahlreiche Kampfjets der Bundeswehr werden dabei sein. Unter anderem in Teilen von NRW üben die Soldaten für den Ernstfall. Nicht nur Kampfjets, sondern auch andere Militär-Flugzeuge werden am Manöver Air Defender 2023 teilnehmen.

Air Defender: Karte zeigt das Gebiet der Nato-Übung über Deutschland

Bereits eine Woche vor Beginn der Nato-Übung sollen die Kampfjets nach Deutschland gebracht werden. Um die Lärmbelastung für Anwohner möglichst gering zu halten, hat das Zentrum Luftoperationen der Luftwaffe die Übung auf drei Lufträume im Norden, Nordosten und Südwesten von Deutschland verteilt. „Insbesondere die Nutzung von Nord- und Ostseegebieten entlastet die Übungslufträume über bewohnten Gebieten“, heißt es von der Luftwaffe. Welche Maßnahmen sonst noch zur Lärmbelastung durch das Kampfjetmanöver Air Defender getroffen werden, war zuletzt auch Thema im Bundestag. Eine Karte der Bundeswehr zeigt, wo die Nato-Übung Air Defender 2023 stattfinden wird:

Eine Karte, welche die Übungslufträume über Deutschland für das Manöver Air Defender 2023 im Juni des Jahres zeigt
Auf dieser Karte zeigt die Bundeswehr die Übungslufträume des Manövers Air Defender 2023. © Bundeswehr/Marco Parge

Demnach werden auch Flüge über bewohnte Gebiete Teil der Übung sein, wie die Bundeswehr mitteilt: „Es gilt, dass wir dort üben müssen, wo wir ggf. auch eingesetzt werden“. Dabei agieren die Soldatinnen und Soldaten von Standorten der Bundeswehr – und hauptsächlich über folgenden Städten:

Nato-Übung Air Defender 2023: Wo sind die Kampfjets unterwegs?

Der komplette Übungsluftraum erstreckt sich jedoch weit über die Stadtgrenzen hinaus. Somit werden die Flieger auch in vielen weiteren Regionen in Deutschland sichtbar sein. Zudem gibt es starke Unterschiede in Bezug auf die Flugzeiten sowie der Flughöhe der Kampfjets:

Air Defender 2023-Manöver über Militärflugplätzen

Häufig hört und sieht man Kampfjets über Köln fliegen – meist aufgrund der örtlichen Nähe zum Fliegerhorst Nörvenich bei Düren. Noch am 13. April waren 12 Militärflieger über dem Westen Deutschlands unterwegs. Selbst in den Abendstunden übt die Luftwaffe teilweise für den Ernstfall. Bisweilen sorgen auch Vermessungsflüge für eine höhere Lärmbelastung.

Der Militärflugplatz in NRW ist einer von vier Eurofighter-Standorten in Deutschland. Neben den 30 Eurofightern sind dort übergangsweise auch 25 Tornados stationiert. Oft sind die Flieger im Rahmen des Pilotentrainings unterwegs. Doch die Eurofighter sind auch Teil der Alarmrotte.

Flüge über weitere Teile von NRW sind während der Nato-Übung Air Defender 2023 durchaus denkbar, denn: „Auch außerhalb und unterhalb dieser Gebiete ist im gesamten Übungszeitraum mit erhöhtem militärischem Flugaufkommen zu rechnen, insbesondere im Umfeld der Militärflugplätze der Luftwaffe“, so das Zentrum für Luftoperationen.

Flugverbot wegen Air Defender 2023 – Ausfälle im zivilen Flugverkehr drohen

Die Nato-Übung Air Defender 2023 wird auch Auswirkungen auf den zivilen Flugverkehr haben. „In den beschriebenen Übungsgebieten sind mit Ausnahme der an der Übung beteiligten Luftfahrzeuge alle Flüge einschließlich des Betriebs von Flugmodellen und unbemannten Luftfahrtsystemen untersagt“, heißt es vom Zentrum Luftoperationen. Somit muss in den betroffenen Gebieten mit Verzögerungen oder schlimmstenfalls mit Ausfällen im Flugverkehr gerechnet werden.

Auch Drohnenpiloten müssen mit Einschränkungen rechnen. Denn wenn der Luftraum wegen Air Defender 2023 gesperrt ist, dürfen auch keine Drohnen aufsteigen. Der Flughafen Düsseldorf prüft aktuell, ob es Einschränkungen durch die Nato-Übung geben kann.

Nicht immer handelt es sich bei Flügen von Kampfjets jedoch um Übungsflieger. Zuletzt begleiteten Eurofighter-Kampfjets einen Regierungsflieger zum Flughafen Köln/Bonn. (mg) Fair und unabhängig informiert, was in NRW und Deutschland passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren. Dieser Text wurde am 3. April inhaltlich aktualisiert: Anzahl Nationen sowie Übungsstandorte angepasst/aktualisiert.

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