„Geht arbeiten“: Autofahrer zerren Klima-Kleber von der Straße

Die „Letzte Generation“ verschärft ihre Aktionen und sorgt immer öfter für Staus in vielen Städten. Manche haben dafür kein Verständnis mehr: In Berlin und Köln zerrten Autofahrer Klima-Kleber von der Straße.
Köln – Anfang Februar kam es in mehreren Städten in NRW und ganz Deutschland zu Protesten von Klimaaktivisten der selbsternannten „Letzten Generation“. Dabei klebten sich am Montag die Aktivisten unter anderem in Berlin, Köln und Düsseldorf auf den Straßen fest und sorgten für Verkehrschaos. Immer mehr Autofahrer reagieren dünnhäutig und haben offenbar wenig Verständnis für die Aktionen der sogenannten Klima-Kleber. Videos aus der Hauptstadt und aus NRW zeigen das recht deutlich.
Klima-Kleber sorgen für Stau – Autofahrer reagiert
Ein Video aus Berlin, wo Klima-Kleber am Messedamm den Verkehr blockiert hatten, macht aktuell die Runde in den sozialen Medien. Zu sehen ist in Mann, der Aktivisten von der Straße zu zerren versucht - mit dem Kommentar: „Geht arbeiten“.
Klima-Kleber blockieren Neumarkt in Köln – „dat bringt doch nix“
Auch am Neumarkt Köln gab es am Montag gegen 10 Uhr eine nicht angemeldete Protestaktion von sieben Klimaaktivisten, wie die Polizei Köln mitteilt. Dabei klebten sich vier Aktivisten auf der Fahrbahn auf Höhe der Cäcilienstraße fest. Der Verkehr wurde bis etwa 11:30 Uhr blockiert. Vereinzelt versuchten Autofahrer auch hier, die Aktivisten von der Straße zu zerren. Ein Video zeigt einen Mann, der die Klima-Kleber mit den Worten „dat bringt doch nix“ zum Weichen bewegen will. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, wurden drei Klimaaktivisten mit auf die Wache genommen, um ihre Personalien festzustellen. Ihnen drohe nun ein Verfahren wegen Nötigung.
Einige Tage davor hatten Autofahrer bereits in Köln versucht, Klima-Kleber von der Straße zu zerren. Dort hatten sich Klimaaktivisten auf die Aachener Straße geklebt. Grundsätzlich ist Selbstjustiz gegen Klima-Kleber übrigens keine gute Idee, wie ein Kölner Anwalt gegenüber 24RHEIN erklärt.
Klima-Kleber protestieren in Düsseldorf – Polizei trägt Aktivisten von der Straße
Auch in Düsseldorf kam es zu einem Protest der Klimaaktivisten. Wie eine Polizeisprecherin mitteilte, blockierten fünf Aktivisten der „Letzten Generation“ gegen 9 Uhr den Verkehr am Graf-Adolf-Platz in der Carlstadt. Zwei der Klimaaktivisten klebten sich demnach am linken und rechten Ende der Fahrbahn fest, während drei weitere Personen den Verkehr in der Mitte der Straße blockierten. Der Verkehr kam laut Polizei kurzzeitig zum Erliegen, konnte aber kurze Zeit später über eine der beiden Fahrspuren wieder anlaufen.

Alle fünf Aktivisten der letzten Generation weigerten sich, den Anweisungen der Polizei Folge zu leiste und mussten von der Fahrbahn getragen werden. Die an der Straße festgeklebten Aktivisten wurden von einem speziellen Einsatzteam der Polizei von der Straße befreit. Ob Autofahrer versuchten, die Klima-Kleber wegzutragen, konnte die Polizei nicht sagen.
Klima-Kleber sind „Klima-Terroristen“? Innenminister: „Quatsch“
Die Stimmung gegenüber der Prostestform der „Letzten Generation“ scheint in der Öffentlichkeit zu kippen. Auch Politiker zeigen sich zunehmend verärgert. So etwa die Kölner CDU-Politikerin Serap Güler, die gegenüber 24RHEIN deutliche Kritik an den Aktivisten übte. Laut Güler hätten die Aktivisten ihr „Ziel aus den Augen verloren“. Auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat Verhalten der Klimaaktivisten jüngst kritisiert. Von der Bezeichnung „Klimaterroristen“ besonders harter Kritiker hält er indes nichts: Das sei „Quatsch“, so Reul im Interview mit 24RHEIN. (jr) Fair und unabhängig informiert, was in NRW und Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.