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Luftwaffe begleitet Selenskyj nach Deutschland: Karlspreis für Präsident in Aachen

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Der ukrainische Präsident wurde am Samstag von der deutschen Luftwaffe nach Berlin eskortiert. In Aachen erhält Selenskyj am Sonntag einen wichtigen Preis.

Aachen – Bundeskanzler Olaf Scholz hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Samstag (13. Mai) mit militärischen Ehren im Kanzleramt in Berlin empfangen. Erstmals seit Ausbruch des Angriffskriegs sei Selenskyj zu politischen Gesprächen nach Deutschland gereist. Zuvor war der Präsident in der italienischen Hauptstadt Rom, wo er sich mit Staatspräsident Sergio Mattarella und Regierungschefin Giorgia Meloni getroffen hatte und von Papst Franziskus empfangen wurde.

Von Rom wurde Selenskyj dann von der deutschen Luftwaffe mit einer Airbus A319 abgeholt, teilte die Luftwaffe auf Twitter mit. Zum weiteren Schutz eskortierten ihn zwei Eurofighter, die von Fliegerhorst Lechfeld in Bayern gestartet sind, nach Berlin. Fotos von dem Airbus und den Eurofightern wurden auch auf Twitter veröffentlicht.

Ukrainischer Präsident in Deutschland: Gespräche um Kampfjet-Koalition in Berlin

Rechts ein Eurofighter, links der ukrainische Präsident Selenskyj mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin.
Von zwei Eurofightern der deutschen Luftwaffe wurde der ukrainische Präsident am Samstag von Rom nach Berlin eskortiert. Dort wurde er von Olaf Scholz empfangen. (IDZRNRW-Montage) © Christian Spicker/imago & Independent Photo Agency Int./imago

Zum Abschluss des Besuches in Berlin seien am Sonntag (14. Mai) Beratungen im Rahmen des Sicherheitskabinetts geplant. Neben Scholz gehören dem Gremium unter anderen Verteidigungsminister Boris Pistorius, Innenministerin Nancy Faeser und Außenministerin Annalena Baerbock an. In den Gesprächen hat Selenskyj Deutschland gebeten, die Ukraine in einer Koalition mit anderen Partnern durch die Lieferung moderner Kampfjets zu unterstützen.

Die Ukraine arbeite während seines Besuchs in europäischen Hauptstädten daran, „eine Kampfjet-Koalition zu schaffen“, sagte Selenskyj am Sonntag bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Kanzleramt in Berlin. Er werde sich auch an die deutsche Seite wenden, mit der Bitte, sein Land in dieser Koalition zu unterstützen. „Das ist für die Ukraine sehr wichtig, unsere Anstrengungen zu koordinieren“, sagte Selenskyj. Russland habe derzeit ein Übergewicht im Luftraum. Dies wolle man ändern.

Scholz äußerte sich dazu zurückhaltend. Deutschland habe der Ukraine sehr viel geliefert. Gerade was die Luftverteidigung betreffe, seien dies sehr moderne Waffen. „Das ist das, worauf wir uns als Deutsche jetzt konzentrieren.“ Es gehe um den massiven Versuch sicherzustellen, dass Russland seine Truppen zurückziehe, wenn man den Frieden in der Ukraine sichern wolle, betonte Scholz.

Wie viele Eurofighter/Tornado hat die Bundeswehr?

Die Bundeswehr verfügt derzeit über 138 Kampfflugzeuge vom Typ Eurofighter, die sich auf vier Stützpunkte verteilen.

Ukrainischer Präsident in Deutschland: Wichtiger Preis an Selenskyj in Aachen

Am frühen Sonntagmorgen kreisen zwei Hubschrauber längere Zeit tief über den Potsdamer Platz.
Zwei Hubschrauber kreisten wegen des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Berlin über den Potsdamer Platz. © Peter Meißner/imago

In Aachen soll Selenskyj am Sonntag dann den renommierten Karlspreis erhalten. Der Preis richte sich sowohl an den ukrainischen Präsidenten als auch an das ukrainische Volk für Verdienste um die Einheit Europas. Selenskyj und Olaf Scholz fliegen an diesem Sonntag gemeinsam nach Aachen zur Verleihung. Das bestätigte Scholz am Vormittag in einer Pressekonferenz mit Selenskyj in Berlin. Bisher war aus Sicherheitsgründen noch offengeblieben, ob Selenskyj selbst zur Verleihung des Preises nach Nordrhein-Westfalen kommt.

Die Verleihungszeremonie soll nach bisherigen Angaben gegen 15:30 Uhr beginnen, nach einem Gottesdienst. Scholz wird die Laudatio halten. Als weitere Redner sind EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki dabei. In der Begründung für die Verleihung des Karlspreises wurde die Rolle Selenskyjs bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs hervorgehoben: Er sei nicht nur der Präsident seines Volkes und der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee. Er sei „auch der Motivator, Kommunikator, der Motor und die Klammer zwischen der Ukraine und der großen Phalanx der Unterstützer“. (spo mit dpa) Fair und unabhängig informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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