1. 24RHEIN
  2. Rheinland & NRW

Mann lockt Hund mit Futter – dann folgen „drei Stunden Folter und Schmerz“

Erstellt:

Von: Maximilian Gang

Der 10-jährige Straßenhund Mecho musste in Bulgarien schlimmste Tierquälerei erleiden. Nun sucht die Hundehilfe NRW nach einem neuen Halter in Deutschland.
Der Hunderüde Mecho hat in Bulgarien Schlimmes erleiden müssen. © Animal Rescue Sofia/Hundehilfe NRW

Ein Mann lockt den Hund Mecho mit Futter zu sich. Drei Stunden später ist der Körper des Tieres von schweren Verletzungen gezeichnet. Nun soll der Rüde ein neues Zuhause finden.

Duisburg – Grausame Tierquälerei: „Diese Geschichte ist leider kaum in Worte zu fassen“, schreibt die Hundehilfe NRW auf Facebook. Selbst für die erfahrenen Tierschützer aus Duisburg ist die Geschichte vom Hund Mecho ein Schock. Der zehn Jahre alte Vierbeiner hat in seiner Heimat Bulgarien Schlimmes erlebt: Ein Mann fesselte den Streuner und quälte ihn stundenlang. Nun soll sich alles zum Guten wenden: Die Hundevermittlung aus Nordrhein-Westfalen sucht nach einem Zuhause für Mecho.

Mann lockt Hund mit Futter – dann muss das Tier schlimme Qualen erleiden

Kameraaufnahmen zeigen, wie ein Mann den Straßenhund mit Futter zu sich lockt. „Der Hund rannte ihm hinterher und wedelte glücklich mit dem Schwanz“, so die Schilderung der Tierschützer. Doch seine Aufgeschlossenheit wurde dem Rüden zum Verhängnis. „Mecho, der Hund, zahlte einen hohen Preis für seine Liebe und sein Vertrauen in die Menschen“, schreibt die Hundehilfe.

Drei Stunden lang ist von Mecho auf den Videoaufnahmen nichts mehr zu sehen. Dann der Schock: Mecho taucht wieder in den Aufnahmen auf. Der Mann trug den Rüden wieder zurück – mit zwei gebrochenen Beinen, Schnittverletzungen und zahlreichen Schwellungen. „Wir waren nicht vorbereitet auf das, was wir sahen“, so die Hundehilfe. „Drei Stunden Folter und Schmerzen“ habe Mecho erleiden müssen, heißt es in dem Beitrag. Laut dem staatlichen Rundfunk in Bulgarien sei der Hund gefesselt und gequält worden. In der Folge war der Vierbeiner weitestgehend bewegungsunfähig.

Nach Tierquäler-Attacke: Hund Mecho wird bleibende Schäden behalten

Ob Mecho überlebt, war zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Tierärzte behandelten den schwer verletzten Hund, auch eine Operation folgte – mit Erfolg: „Der wunderbare Kerl kann wieder laufen“, so die Tierschützer. Dennoch wird Mecho bleibende Schäden davon tragen: „Ihm wurde wohl auf die Wirbelsäule geschlagen“, sagt Nadine Amerkamp, Mitarbeiterin bei der Hundehilfe NRW, gegenüber 24RHEIN. Das durch den Angriff entstandene Hinken bei der Fortbewegung wird warscheinlich bleiben.

Der Hund Mecho konnte nach einer schlimmen Tierquäler-Attacke nicht mehr laufen.
Mittlerweile kann Mecho wieder laufen, hinken wird er bei der Fortbewegung aber wohl für immer. © Animal Rescue Sofia/Hundehilfe NRW

Tierquälerei: Fall vom Hund Mecho sorgt für Aufschrei in Bulgarien

Der Täter ist den dortigen Behörden bekannt. Er soll nicht zum ersten Mal Tiere gequält haben, wie das staatliche Radio Bulgarien schreibt. Dort erzeugte der Fall eine große öffentliche Empörung. Vor einem Gericht in Sofia gab es während der Verhandlung dazu Ende vergangenen Jahres Proteste gegen Tierquälerei. Weitere Aufzeichnungen sollen ihm auch die konkrete Tat nachweisen. Die Hoffnung der Tierretter: Dass „dieser Mann hoffentlich wegen Tierquälerei ins Gefängnis kommt“.

Proteste vor einem Gericht in Bulgariens Hauptstadt Sofia
Menschen demonstrierten während der Verhandlung vor dem Gericht in Sofia. © Hristo Vladev/Imago

Nach Tierquälerei: Hundehilfe NRW sucht nach neuen Halter in Deutschland

Die Pflegestelle Animal Rescue Sofia hat Mecho nach den schrecklichen Erlebnissen bei sich aufgenommen. Nun sucht die Hundehilfe NRW hierzulande nach einem neuen Zuhause für den Vierbeiner. „Trotz dieser Qualen hat er das Vertrauen zum Menschen nicht verloren. Mecho ist freundlich mit Menschen und anderen Hunden“.

Die neuen Halter sollten jedoch bestenfalls keine kleinen Kinder haben: „Er mag sie, aber wir haben die Befürchtung, dass wenn diese zu wild oder laut sind, dass seine Angst wieder auslösen könnte“, so die Tierschutzorganisation. Aufgrund seiner Verletzung sei zudem eine Vermittlung an einen Haushalt mit ebenerdigen Wohnraum und Garten wichtig. Nadine Amerkamp hofft, dass Mecho nach zehn Jahren auf der Straße nun endlich ein „eigenes Zuhause“ bekommt: „Es wäre so wunderbar“.

In Köln sorgte zuletzt die Geschichte des Hundes Micky für Kopfschütteln. Als die Feuerwehr den kleinen Pekinesen zum Tierheim Dellbrück brachte, hatte der Vierbeiner tiefe Fleischwunden am Hals – wegen eines eingewachsenen Halsbandes. (mg) Fair und unabhängig informiert, was in NRW und Deutschland passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

Auch interessant