Nach Amokdrohung an Krefelder Schule – 16-Jähriger muss Polizeieinsatz zahlen

Im Januar soll ein 16-Jähriger eine Amokdrohung gegen ein Gymnasium in Krefeld abgegeben haben. Jetzt hat die Polizei dem Jungen den Einsatz in Rechnung gestellt.
Update vom 24. März, 10:35 Uhr: Der 16-Jährige aus Baden-Württemberg, der im Januar eine Amokdrohung an das Maria-Sibylla-Merian Gymnasium in Krefeld geschickt haben soll, muss den dadurch ausgelösten Polizeieinsatz bezahlen. Die Polizei stellt dem Teenager 37.795, 69 Euro in Rechnung. Der 16-Jährige hatte die Tat zuvor bei einer Vernehmung gestanden.
Nach Angaben der Polizei soll der 16-Jährige am 23. Januar 2023 eine Mail an die Schulleitung des Gymnasiums geschickt und darin eine Amoktat angedroht haben. Es kam zu einem großen Polizeieinsatz. Einen Tag später wurde der 16-Jährige aus Baden-Württemberg als Tatverdächtiger ermittelt. „Er hatte den E-Mail-Account eines Schülers des Gymnasiums gehackt und unter dessen Mailadresse die Drohung an die Schulleitung, Lehrer und Schüler gesendet. Gegen den Baden-Württemberger läuft nun ein Ermittlungsverfahren wegen Störung des öffentlichen Friedens und außerdem wegen Volksverhetzung, weil in den Mails auch Äußerungen wie „Heil Hitler“ gestanden hatten“, teilt die Polizei mit.
16-Jähriger soll für Polizeieinsatz zahlen – „Das ist schon ein besonderer Fall“
Die Polizei stellt dem 16-Jährigen jetzt den Einsatz in Rechnung. Das ist möglich, weil es sich um einen Einsatz zur Gefahrenabwehr gehandelt habe, so die Polizei. Die Summe von knapp 38.000 Euro errechne sich demnach größtenteils aus den Stundenlöhnen der eingesetzten Polizeikräfte.
„Grundsätzlich stellen wir Kosten, die für die Erfüllung unseres gesetzmäßigen Auftrags entstehen, nicht in Rechnung. Aber das hier ist schon ein besonderer Fall. Hier hat jemand eine Gefahr für das Leben vieler Menschen vorgetäuscht und einen großen Polizeieinsatz in der Schule provoziert. Und das wollte er dann auch noch einem Schüler des Gymnasiums in die Schuhe schieben“, so Polizeipräsidentin Ursula Mecklenbrauck. „Für die Kosten sollte der Verursacher aufkommen und nicht der Steuerzahler.“
Dass der Junge noch minderjährig ist, entbinde ich nicht von seiner Zahlungspflicht. Der 16-Jährige hat nun zunächst bis Mitte April Gelegenheit, sich zu dem anstehenden Kostenbescheid zu äußern.
Nach Amokdrohung an Krefelder Schule – Ermittlungen gegen 16-Jährigen
Update vom 24. Januar, 17:02 Uhr: Nach einer Amokdrohung gegen das Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium in Krefeld hat die Polizei am Dienstagvormittag einen Verdächtigen ermittelt. Dabei handelt es sich um einen 16 Jahre alten Jugendlichen aus Baden-Württemberg. Gegen ihn werde nun wegen der Störung des öffentlichen Friedens ermittelt, teilt die Polizei mit. Nähere Angaben in dem Fall wurden noch nicht gemacht.
Die Polizei hatte die Drohung vom Montag schnell als „nicht ernst zu nehmend eingestuft“. Dennoch wurde die Schule in der Nacht zum Dienstag mit Sprengstoffspürhunden durchsucht. Verdächtige Gegenstände wurden dabei nicht gefunden. „Der Unterricht fand am Dienstag wie gewohnt statt, die Polizei zeigte verstärkte Präsenz im Umfeld der Schule“, berichtet die Polizei.
Erstmeldung vom 24. Januar, 8:53 Uhr:
Nach Amokdrohung: Polizei zeigt Präsenz an Krefelder Schule
Krefeld – Bei der Schulleitung des Maria-Sibylla-Merian Gymnasiums in Krefeld ist am Montagnachmittag, dem 23. Januar, eine Amokandrohung eingegangen. Diese verständigte umgehend die Polizei. Die Ermittlungen zur Herkunft der Drohung wurden aufgenommen. Zusätzlich wurde die Schule im Laufe der Nacht mit Sprengstoffhunden durchsucht. Verdächtige Gegenstände wurden nicht gefunden.
„Nach jetzigem Stand gehen Schulleitung und Polizei nicht von einer Ernsthaftigkeit der Drohung aus“, wie die Polizei Krefeld erklärt. Die Polizei wird trotzdem mit starken Kräften vor Ort sein. Laut dem Schulleiter Olaf Muti handele es sich bei dem Einsatz um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Der Unterrichtsbetrieb laufe bereits. „Abgesehen von dem außergewöhnlichen Auftakt des Tages werden wir heute daher einen ganz normalen Schultag gestalten“, so Muti. Die Ermittlungen der Polizei dauern aktuell noch an. (mg) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.