1. 24RHEIN
  2. Rheinland & NRW

Neue Ermittlungen im Mordfall Claudia Ruf – gesucht wird ein Auto mit RE-Kennzeichen 

Erstellt:

Vor 27 Jahren wurde die 11-jährige Claudia Ruf aus Grevenbroich ermordet – ein Cold Case. Jetzt wagen die Ermittler einen weiteren Versuch, mit DNA-Proben.

Grevenbroich – Ein Mordfall, der sich vor knapp 30 Jahren ereignete – und immer noch ungelöst ist. Am 11. Mai 1996 wurde die elfjährige Claudia Ruf in Grevenbroich-Hemmerden, südwestlich von Düsseldorf, entführt. Das Mädchen wurde sexuell missbraucht und schließlich zwei Tage später, 70 Kilometer entfernt von ihrem Zuhause, in Euskirchen tot auf einem Feldweg gefunden. An der Leiche des Mädchens wurde DNA sichergestellt, die vom Täter stammen dürfte. Bislang konnte der Fall jedoch nicht aufgeklärt werden.

Cold Case seit 27 Jahren: Mordfall Claudia Ruf wegen Zeugenaussage neu aufgerollt

Ein Foto der vermissten Claudia Ruf.
Die elfjährige Claudia Ruf verschwand im Mai 1996 spurlos. Ihre Leiche wurde zwei Tage später gefunden. Der Fall blieb bislang ungelöst. © Repro Polizei/dpa

Jetzt startet die Polizei nach einer Zeugenaussage einen weiteren Versuch, nachdem sie bereits 2019 den Cold Case neu aufgerollt hatte. Die Mordkommission geht einer Zeugenbeobachtung nach, demzufolge ein Auto mit Ortskennzeichen RE für den Kreis Recklinghausen im Zusammenhang mit der Tat stehen könnte. Der Zeuge hatte sich am Tag der Entführung der Schülerin aber nur Fragmente des Nummernschilds am verdächtigen Wagen gemerkt. Nach RE- könnte die Buchstabenkombination DB oder BD gestanden haben, dann die Zahl 146.

Mordfall Claudia Ruf: 180 DNA-Proben entnommen

Bereits 2019 hatten die Ermittler in dem Mordfall einen Massen-Gentest durchgeführt. Die aufwendige DNA-Massenuntersuchung, für die mehr als 2000 DNA-Proben genommen und analysiert wurden, hatte aber keinen Verdächtigen ans Licht gebracht. Die Ermittlungsakten füllen inzwischen 150 000 Seiten Papier. Vier Jahre später ein weiterer Versuch: Für den neuen Massen-Gentest sind bereits 180 DNA-Proben genommen worden. „Es läuft insgesamt sehr gut“, sagte Polizeisprecher Robert Scholten auf Anfrage der Deutschen-Presseagentur.

Die Polizei war an 200 Fahrzeughalter aus dem Kreis Recklinghausen herangetreten. Von diesen sind allerdings etliche bereits tot oder zwischenzeitlich umgezogen. Einige der Proben stammen auch von Angehörigen bereits verstorbener Fahrzeugnutzer. „Wir beschäftigen uns derzeit auch mit Personen, die in der entstandenen Zeitspanne aus dem Kreis Recklinghausen weggezogen sind. In diesem Zusammenhang haben wir beispielsweise Kontakt zu einem Mann aus dem Raum Thüringen“, berichtete Scholten.

Die Mordkommission interessiert sich besonders für Autofahrer aus dem Kreis Recklinghausen, die damals einen Bezug zu Grevenbroich-Hemmerden hatten. Hinweise auf solche Personen seien auch unabhängig vom Kennzeichen erbeten und wertvoll. Recklinghausen und Grevenbroich liegen rund 70 Kilometer Luftlinie auseinander, die Fahrstrecke beträgt rund 100 Kilometer.

Auch im Kölner Mordfall der 16-jährigen Seckin Caglar findet am 28. Mai ein erneuter DNA-Massentest statt. Der Mord aus dem Jahr 1991 blieb ebenfalls ungelöst. (spo mit dpa) Fair und unabhängig informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

Auch interessant