Freigabe erteilt: NRW nimmt Astrazeneca-Impfungen wieder auf – „Impftermine schnell neu vergeben“

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt den AstraZeneca-Impfstoff weiterhin. In Nordrhein-Westfalen gehen die Impfungen mit dem Wirkstoff umgehend weiter.
Düsseldorf – In Nordrhein-Westfalen werden die Corona-Impfungen mit dem Mittel von Astrazeneca am Freitag wieder aufgenommen. Noch am Donnerstag hatte das Land Kreise und kreisfreien Städte darüber informiert, dass die Impfungen mit AstraZeneca ab Freitagfrüh wieder aufgenommen werden können. Auch Düsseldorf und Viersen hatten bereits vor Bekanntwerden der EMA-Entscheidung angekündigt, die Impfungen mit Astrazeneca am Freitag fortzusetzen.
Der Stopp der Impfungen mit Astrazeneca sorgte für große Probleme. So mussten etwa im Impfzentrum Köln mehr als 8.000 Impftermine abgesagt werden. Die Stadt Köln hatte eine „einfache und unbürokratische Lösung“ für die Neuvergabe der Impftermine angekündigt.
NRW-Gesundheitsminister Laumann: mit Astrazeneca-Impfungen „weitermachen, wo wir aufgehört haben“
„Die Unterbrechung war wichtig und richtig, um vertrauensvoll weiterimpfen zu können“, teilte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Donnerstagabend mit. „Wir werden genau da weitermachen, wo wir aufgehört haben: Astrazeneca wird den Berufsgruppen zur Verfügung gestellt, bei denen die Impfungen bereits angelaufen sind.“ Dazu gehörten auch Lehrerinnen und Lehrer an Grund- und Förderschulen. „Wir setzen jetzt alles daran, die abgesagten Impftermine schnell neu zu vergeben“, so Laumann.
Auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte sich vor Bundesgesundheitsminister und Parteikollege Jens Spahn gestellt und den Stopp der Astrazeneca-Impfungen verteidigt.
Experten der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) hatten den zugelassenen Impfstoff erneut auf den Prüfstand gestellt, nachdem in einigen europäischen Ländern Auffälligkeiten bekannt geworden waren. Die Europäische Arzneimittelagentur ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Vorteile des Impfstoffs weiterhin gegenüber dem Risiko von Nebenwirkungen überwiegen.
Corona-Impfung mit Astrazeneca: Hinweis auf Blutgerinnsel als Nebenwirkung solle aber erfolgen
Das Vakzin sei „sicher und wirksam“. Es werde aber eine Warnung vor möglichen seltenen Fällen von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen in den Beipackzettel aufgenommen, so die Behörde. Zu impfende Personen sind über die neuesten Erkenntnisse und Hinweise aufzuklären.
Die zuständigen Bundesbehörden werden deshalb Aufklärungsunterlagen überarbeiten und den Ländern bzw. diese wiederum den Kommunen zur Verfügung stellen. Übergangsweise kann die erfolgte Aufklärung handschriftlich von dem aufklärenden Arzt vermerkt werden. So soll keine weitere Zeit in der Impfkampagne verloren gehen. Alle zu impfenden Personen werden ausdrücklich über mögliche Risiken aufgeklärt.
Nach dem Votum der EMA und Beratungen mit den Ländern hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) als Ziel genannt, dass am Freitag wieder mit dem Spritzen des Wirkstoffs begonnen werden könne. (dpa/lys)