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Pioinerbrückenbatallion in NRW: Das sind die Aufgaben der neuen Bundeswehr-Einheit

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Von: Mirjam Ratmann

Soldaten marschieren über die Schwimmschnellbrücke Amphibie M3.
Seit Oktober 2021 gibt es in Minden das Deutsch/Britische Pionierbrückenbataillon 130 . © Mario Kissel/ Bundeswehr

Die erste und einzige binationale Pionierbrückenbataillon Deutschlands: Die Bundeswehreinheit in Minden ist ein Unikat. Was dahintersteckt und wozu das Bataillon da ist.

Minden – Es ist ein langes, kompliziertes Wort: das Pionierbrückenbataillon. Seit Oktober 2021 besteht diese Kampfunterstützungseinheit der Bundeswehr, stationiert in der Herzog-von-Braunschweig-Kaserne in Minden (NRW). Was sind die Aufgaben?

Was?Pionierbrückenbataillon
Wo?Herzog-von-Braunschweig-Kaserne in Minden
Funktion?Kampfunterstützungseinheit
Wie groß?rund 900 Angehörige in 9 Kompanien

Pionierbrückenbatallion 130 der Bundeswehr hält den Weg für Kampfeinheiten frei

Das Pionierbrückenbataillon 130 ist eine deutsch-britische Kooperation und eine Kampfunterstützungseinheit. Das bedeutet, dass die Besatzung des Bataillons den Weg für nachrückende Panzer frei halten soll, indem es Schneisen schlägt oder Sperren und Gewässer überwindet. Wenn die Bundeswehr also zum Beispiel mit Leopard-2-Panzern oder Panther-Panzern im Einsatz ist, ebnen die Pioniere den Weg.

Außerdem können die Soldatinnen und Soldaten des Bataillons Minensperren oder Panzerabwehrgräben anlegen, Ladung gegen gegnerische Truppen auslösen oder Minen und Bomben entschärfen. In Minden sind speziell solche stationiert, die Kampfmittel unter Wasser entschärfen können.

Das seit Oktober 2021 bestehende Bataillon in Minden, fünf Kilometer westlich der Innenstadt, ist das erste und einzige binationale Pionierbrückenbataillon Deutschlands:

Pionierbrückenbataillon der Bundeswehr in Minden: Initiative von Ursula von der Leyen

Mit mehreren Amphibien M3 kann das Bataillon auch eine Kriegsbrücke über Gewässer bauen oder diese zu einer Fähre zusammensetzen, um Gefechtsfahrzeuge über Wasser zu transportieren. Eine amphibische Kompanie kann mit einer Brücke rund 150 Meter oder breitere Gewässer mit bis zu drei Fähren überwinden. So kann eine Fähre aus vier M3 beispielsweise zwei Kampfpanzer Leopard 2 transportieren.

Erster Kommandeur des Deutsch/Britischen Pionierbrückenbataillons in Minden ist Oberstleutnant Stefan Klein, der bereits seit 2020 Kommandeur des Panzerbataillons war. Grund für die Zusammenführung der deutsch-britischen Truppen war das „Joint Vision Statement“, das 2018 von der damaligen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen unterzeichnet worden war. Formuliertes Ziel war, dass beide Nationen – welche als einzige in der NATO mit dem amphibischen Brückengerät M3 ausgerüstet waren – noch enger zusammenarbeiten und von den Erfahrungen des jeweils anderen profitieren sollten.

Pionierbrückenbatallion in Minden soll bis Oktober 2023 voll einsatzfähig sein

So wurde im Oktober 2021 die deutsche Panzerpionierbataillon mit der schon seit 2015 in Minden befindenden Kompanie zur Deutsch/Britischen Pionierbrückenbataillon zusammengeführt. Die britische Kompanie fiel dadurch unter die deutsche Führung. Bis Oktober 2023 solle das Bataillon dann vollständig einsatzbereit sein, heißt es auf der Website der Bundeswehr.

Ein Bataillon besteht bei der Panzertruppe aus drei Kompanien und einer Stabs- und Führungskompanie. Eine Kompanie wiederum besteht aus drei Panzerzügen mit jeweils vier Panzern und zwei Panzern der Führungsgruppe. Eine Kompanie der Bundeswehr hat demnach 14 Panzer, ein Bataillon 46 Panzer.

In NRW haben auch andere wichtige Institutionen der Bundeswehr ihren Sitz, wie etwa die Flugbereitschaft der Bundeswehr in Köln/Bonn. Die bekommt bald den neuen A350 von Airbus als Regierungsflieger.

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