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Sorge um Mais- und Kartoffelernte – Bauern warten „überall dringend auf Regen“

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Vertrockneter Mais vor der Ernte
Auf die Maisernte haben die hohen Temperaturen aktuell durchaus kritische Auswirkungen. © Anja Cord/Imago

DIe Getreideernte in NRW hat nicht sonderlich unter den heißen und trockenen Temperaturen gelitten. Anders sieht es bei Kartoffeln und Mais aus.

Köln – Der überdurchschnittlich heiße und trockene Sommer in NRW, der vor allem im Rhein seine Spuren hinterlassen hat, hatte auf die Landwirtschaft glücklicherweise keinen großen Einfluss – zumindest in Bezug auf Getreide. Denn bislang haben die Bauern in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr eine gute Getreideernte einfahren. Bei der Weizenernte sei sogar der höchste Ertrag seit 2016 eingebracht worden, sagte die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU).

NRW: Landwirte froh über Getreideernte – doch Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben machen Sorgen

Sorgen machen den Landwirten allerdings die Kulturen, die erst im Herbst geerntet werden; wie Kartoffel, Mais und Zuckerrüben. „Bei den Kulturen, die jetzt noch auf den Äckern in NRW stehen, warten die Landwirte überall dringend auf Regen“, teilte die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Münster mit. Der Rheinische Landwirtschafts-Verband in Bonn erklärte, wo es sinnvoll und möglich ist, setzten Bauern auf Beregnung, um Menge und Qualität der Kulturpflanzen abzusichern. Das gelte für im großen Stil angebaute Kulturen wie Kartoffeln, Zwiebeln und Möhren, aber auch für die meisten anderen Gemüsearten.

Zudem blicken Landwirte mit Tierhaltung besorgt auf die Weiden, da das Gras ausgetrocknet ist. Da das Grünland immer mehr verdorrt, könne es im Laufe des Jahres eng werden bei der Futterversorgung der Betriebe mit Milchvieh und Rindern, wenn die Vorräte aus der vergangenen Saison zur Neige gehen. Beim Mais seien teilweise wegen Notreife schon die ersten Felder geerntet worden, teilte der Landwirtschafts-Verband mit. Für den wichtigen Zuckerrübenanbau könne Regen am ehesten noch etwas Entspannung bringen und die Knollen wieder wachsen lassen.

Kartoffeln und Mais in NRW: Regen dringend nötig – Mais teilweise schon verdörrt

Vor allem die Gemüsebauern seien rund um die Uhr beschäftigt, um die Kulturen am Leben zu halten, berichtete der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer in Bonn. Die Betriebe beregneten „mit allem, was möglich ist“. Auch Obstbauern setzen, so die Möglichkeit besteht, auf Wasser aus einem eigenen Brunnen. „Es sind große Probleme durch Sonnenbrand an den Früchten aufgetreten“, erklärte der Anbauer-Verband. (dpa/mo) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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