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Im Ukraine-Krieg verstümmelt: Hund bekommt neues Leben – dank vier Prothesen aus NRW

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Ein Tierschützer versorgt den kriegsverletzten Hund mit Prothesen.
Bim, der schwerstverletzte Hund aus der Ukraine, steht mit Unterstützung von Beinprothesen auf einer Matte. © Arnulf Stoffel/dpa

Hund „Bim“ hat im Ukraine-Krieg seine Pfoten verloren. Schwer verletzt wurde er von Tierschützer Ralf Seeger gerettet und in NRW mit Prothesen versorgt.

Kranenburg – Terrier-Mischling „Bim“ hat in seinem Leben Schreckliches erlebt, denn im Ukraine-Krieg wurde der kleine Vierbeiner schwer verstümmelt. Abgetrennte Pfoten, Verletzungen an Ohren und Schwanz zeigen die Brutalität, der Bim in seinem Heimatland hilflos ausgeliefert war. Im Gegensatz zu manch anderen hatte Bim jedoch großes Glück, denn der Vierbeiner wurde gerettet und schließlich von dem prominenten Tierschützer Ralf Seeger und seinem Verein „Helden für Tiere - Tierhilfe International“ versorgt. In NRW erhält er nun vier Beinprothesen aus Silikon und die Chance, wieder ein fast normales Hundeleben führen zu können.

NRW: Hund im Ukraine-Krieg verstümmelt – Terrier-Mischling Bim erhält Ersatzpfoten aus Silikon

Tierschützer versorgt kriegsverletzten Hund mit Prothesen.
Tierschützer Ralf Seeger und Katharina Ehm beim Anpassen der Prothesen für Bim, dem schwerstverletzten Hund aus der Ukraine. © Arnulf Stoffel/dpa

In Kranenburg am Niederrhein (Kreis Kleve) unternahm der Vierbeiner inzwischen die ersten Schritte auf seinen Ersatzpfoten. Diese hatte ein befreundeter Orthopädie-Techniker extra für Bim angefertigt, erzählt der prominente Tierschützer Ralf Seeger, bekannt aus der Vox-Dokuserie „Harte Hunde“, gegenüber der dpa.

Eine Prothese musste nachträglich noch angepasst werden, denn der Hund hatte Schmerzen, so Seeger. Das Laufen mit den künstlichen Pfoten sei für den Kleinen sehr gewöhnungsbedürftig. „Ich bin aber sicher, dass wir ihn wieder auf die Beine kriegen.“ Weitere Operationen muss der Terrier-Mischling nun zum Glück nicht über sich ergehen lassen.

Die Gipsabdrücke mit Prothesen liegen auf einem Tisch.
Die Prothesen wurden extra für Bim angefertigt und sollen ihn beim Laufen untersützen. © Arnulf Stoffel/dpa

Auf Facebook postete der Verein Ende August mehrere Fotos von Bim, die zeigen, wie Helfer Abdrücke für seine Ersatzpfoten machten. „Nächste Woche sollen die neuen Prothesen schon fertig sein. Dann geht‘s direkt los mit Training und Physiotherapie.“, heißt es unter den Fotos.

NRW: Rettung für Hund Bim – Helfer brachten verstümmeltes Tier nach Deutschland

Dass es Bim so weit geschafft hat, ist zunächst vor allem den freiwilligen Helfern in der Ukraine zu verdanken, die das schwer verletzte Tier winselnd auf der Straße entdeckten und dem Terrier-Mischling nicht einfach seinem Schicksal überlassen wollten. Für Bim war es Rettung in größter Not: Denn in seinem eigenen Heimatland hätte man ihn nicht versorgen können, sagt Seeger, der bereits 40 Jahren im Tierschutz engagiert ist. Die Helfer aber zeigten Herz und brachten „Bim“ in den Westen des Landes, wo Seeger gerade für Vox drehte. Von dort aus ging es schließlich weiter nach Deutschland.

Unfassbares Leid für Tiere im Ukraine-Krieg – „Schusswunden im Rücken oder Granatsplitter im Körper“

Bomben, Granaten und andere Kriegswaffen – all dem sind Menschen und Tiere in der Ukraine täglich ausgesetzt. Bims Geschichte ist dabei längst kein Einzelfall, so der Tierschützer. Es sei unfassbar, welches Leid auch viele Hunde in Kriegsgebieten erlebten, sagt Seeger. So habe sein Verein „Helden für Tiere - Tierhilfe International“ Tiere mit Schusswunden im Rücken oder Granatsplittern am ganzen Körper versorgt. (nb mit dpa) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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