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Gibt es in NRW bald mobile Schwimmbäder? Landesregierung denkt über Pool-LKWs nach

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Von: Benjamin Stroka

In Nordrhein-Westfalen könnte es bald mobile Schwimmbäder geben. Solche transportablen Pools sollen vor allem Kindern helfen, wieder besser schwimmen zu lernen.

Düsseldorf – Immer weniger Kinder in Deutschland können sicher schwimmen. Das ist ein Trend, der sich laut Umfragen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) seit Jahren fortsetzt. Eine entsprechende repräsentative Umfrage aus dem Jahr 2010 zeigte: Rund 50 Prozent aller Zehnjährigen in Deutschland sind keine sicheren Schwimmer. Bei der gleichen Umfrage 2017 stieg dieser Wert bereits auf fast 60 Prozent. Alarmierende Zahlen, die schon länger auch für Lösungsforderungen aus der Politik sorgen.

Das Land NRW plant nun dagegen vorzugehen. Es sollen mehr und vor allem flexiblere Möglichkeiten für Schwimmkurse geschaffen werden. Die mögliche Lösung: mobile Schwimmbäder im bevölkerungsreichsten Bundesland.

Ein Kind schwimmt durch ein Schwimmbecken.
In NRW sollen dank mobiler Schwimmbäder vor allem Kinder künftig wieder leichter schwimmen lernen können (Symbolbild). © Matthias Balk/dpa

Mobile Schwimmbäder für NRW? CDU und Grüne bekräftigen Pläne

Die NRW-Landesregierung aus CDU und Grünen hat entsprechende Pläne sogar im eigenen Koalitionsvertrag festgehalten. Dort heißt es auf Seite 128: „Gemeinsam mit Bund und Kommunen wollen wir die für die Daseinsvorsorge notwendige Bäderinfrastruktur modernisieren und innovative Lösungen wie mobile Schwimmbäder vorantreiben.“ Auf eine Anfrage der AfD hat die schwarz-grüne Landesregierung diese Pläne jetzt nochmal bekräftigt.

„Es ist vorgesehen, mit Hilfe von mobilen Pools temporär zusätzliche Wasserflächen für die Wassergewöhnung und das Schwimmenlernen zu schaffen“, heißt es dort. Also quasi transportable Schwimmbecken, die bei Bedarf aufgebaut, für Schwimmkurse eingesetzt und dann wieder an einen anderen Ort gebracht werden können. Als Vergleich greift die Landesregierung auf ein Beispiel aus der Sportwelt zurück.

Mobile Schwimmbäder: Lkw-Pools als Lösung für NRW?

„Es ist längst zum Standard geworden, dass Schwimmbeckenlösungen aus dem Temporärbau herangezogen werden, wenn große Wassersport-Wettkämpfe oder Events stattfinden, weil nicht jedes bestehende Schwimmstadion noch die heutigen Anforderungen erfüllt, die sich unter anderem durch die TV-Übertragungstechnik ergeben“, heißt es in der Antwort auf die AfD-Anfrage.

Solche mobilen Pools könnten demnach als Ergänzung zu den Schwimmbädern in den jeweiligen Kommunen eingesetzt werden. Der Plan von CDU und Grünen: Mehr Schwimmkurse anbieten, sodass vor allem Kinder künftig wieder besser schwimmen können. Wie diese mobilen Schwimmbäder aussehen sollen, ist noch nicht genau festgelegt. Klar ist: Sie sollen groß genug sein, also genug Wasserfläche bieten, um dort ohne Einschränkungen das Schwimmen lernen zu können.

Eine mögliche Lösung wird von der Stadt Köln bereits geprüft. Dort hatte der Sportausschuss im Juni die Stadtverwaltung beauftragt, die mögliche Anschaffung sogenannter Schwimmbad-LKWs zu prüfen. Dabei handelt es sich um beheizbare Edelstahl-Schwimmbecken, die in LKWs eingebaut sind. Ein Modell, das bereits vermehrt in Frankreich und der Schweiz zum Einsatz kommt. Und vielleicht künftig auch in NRW. (bs) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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