SPD macht Engpass bei Grippe-Impfstoff in Arztpraxen zum Thema im Landtag

In Arztpraxen in NRW soll es an Grippe-Impfstoff mangeln. Die SPD-Fraktion will über eine Kleine Anfrage mehr von der Landesregierung erfahren.
Düsseldorf – Vermehrte Berichte von Patienten und Medizinern über Engpässe beim Grippe-Impfstoff in Arztpraxen haben die Opposition auf den Plan gerufen. Die SPD-Fraktion will über eine Kleine Anfrage im Landtag erfahren, welche Erkenntnisse die Landesregierung zu dem Thema hat.
Die SPD-Abgeordnete Susana dos Santos Herrmann bezieht sich in ihrer Anfrage auf Fälle in Köln. Die Politikerin teilte mit, dass sie selbst von mehreren Abweisungen in Arztpraxen gehört habe: „Menschen, die sich gegen Grippe impfen lassen wollten, mussten unverrichteter Dinge umkehren.“
NRW: Grippe-Impfung in Apotheken sorgen für „Verknappung“
Dos Santos Herrmann will nun wissen, ob die Landesregierung Erkenntnisse hat, „wonach Hausarzt- und Kinderarztpraxen in NRW mit zu wenig Impfstoff für den Grippeschutz ausgestattet sind“ – und was der Grund dafür sein könnte. Die Kleine Anfrage liegt der dpa vor.
Oliver Funken, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Nordrhein, hatte zuletzt Apotheken als Schuldige ausgemacht: Sie sorgten „durch eigene Impfangebote für eine künstliche Verknappung des Impfstoffes“ und behinderten „die Impfungen in den Arztpraxen“. Viele Apotheken würden ihren Kunden in diesem Jahr „aktiv“ die Grippe-Impfung anbieten, klagte Funken. Dabei würden sie oft auf Impfstoff zugreifen, der für die Arztpraxen vorgesehen sei.
In der gesamten Grippe-Saison 2020/2021 sind dem Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen bis April nur 88 entsprechende Meldungen nach dem Infektionsschutzgesetz übermittelt worden, wie eine Sprecherin des Landesamtes der Deutschen Presse-Agentur sagte. (dpa/lnw) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.