Frau lässt vier Monate alten Welpen bei Hitze im Auto – um zur Kirmes zu gehen
In Schwelm hat eine Kirmes-Besucherin ihren Welpen im Auto zurückgelassen – trotz hoher Temperaturen. Nur dank des beherzten Eingreifens der Polizei lebt der Hund noch.
Schwelm – Immer wieder warnen Tierschützer und Polizei davor, Tiere im Auto zurücklassen. Denn innerhalb kürzester Zeit kann die Temperatur im Inneren auf über 50 Grad aufheizen, sodass Lebensgefahr besteht – und genau das ist am Sonntag, 4. September, in Schwelm (Ennepe-Ruhr-Kreis, NRW) passiert. Ein vier Monate alter Welpe wurde im Auto zurückgelassen – weil die Besitzerin zur Kirmes wollte.
Schwelm: Polizei befreit kleinen Welpen aus überhitztem Auto – von Besitzerin keine Spur

Das teilt nun die Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr-Kreis mit. Nur dank eines aufmerksamen Zeugen und dem beherzten Eingreifen der Polizei überlebte der kleine Vierbeiner trotz Hitzschlag. „Ein aufmerksamer Zeuge meldete gegen 17:15 Uhr, einen Hund in einem geschlossenen Pkw, der auf dem Parkplatz eines Supermarktes an der Oelkinghauser Straße parkte“, so die Polizei. Von der Besitzerin keine Spur.
Zu diesem Zeitpunkt herrschte eine Außentemperatur von 26 Grad, so die Polizei weiter. Im Auto selbst muss es deutlich heißer gewesen sein. Denn als die Polizei ankam, reagierte der Hund nicht mehr auf Klopfen und Ruckeln am Fahrzeug. „Aufgrund der gegebenen Umstände zögerten die Beamten nicht und schlugen die Fensterscheibe des Fahrzeuges ein“ und befreiten das Tier, berichtet die Polizei. „Der Hund wurde samt Transportbox aus dem Fahrzeug geholt und mit Wasser versorgt.“
Schwelm: Frau lässt vier Monate alten Welpen im Auto – um zur Kirmes zu gehen
Erst eine Stunde nach Einsatzbeginn kehrte die Besitzerin des Hundes zu ihrem Auto zurück. Wie lange der Hund da tatsächlich bereits im heißen Auto eingesperrt war, ist nicht klar. Besonders erschreckend: Die 50-Jährige ließ den Hund zurück, um auf die Kirmes zu gehen. „Sie gab an, auf dem Heimatfest gewesen zu sein und habe den vier Monate alten Welpen nicht mitnehmen wollen“, so die Polizei.
Gegen die Frau wurde eine Strafanzeige wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gefertigt. Der Gesetzgeber sieht laut Bußgeldkatalog dafür eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor. Der Hund musste der Frau dennoch zunächst zurückgegeben werden.
Polizei appelliert: „Tiere können nicht aussteigen oder das Fenster öffnen“
„Die aktuellen Temperaturen sind noch immer nicht zu unterschätzen und machen Mensch und Tier zu schaffen“, appelliert die Polizei weiter. „Tiere können nicht aussteigen oder das Fenster öffnen.“ Folgende Tipps gibt die Polizei außerdem:
- Wer ein Tier im überhitzten Auto sieht, sollte versuchen, den Besitzer ausfindig zu machen
- Ist das Auto niemandem zuzuordnen – „110“ wählen
- Fahrzeugescheibe NUR bei akuter Lebensgefahr für das Tier selbst einschlagen
(jw mit ots) Fair und unabhängig informiert, was in Deutschland und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren