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Streik bei der Rheinbahn in Düsseldorf: Welche Bahnen fahren – und welche nicht

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Von: Anna Maria Pejsek

Die Rheinbahn in Düsseldorf und andere NRW-Verkehrsbetriebe standen still: Trotz Streik fuhren manche Bus-Linien aber. Was Arbeitnehmer und Pendler über mögliche Alternativen wissen müssen.

Düsseldorf – Die Gewerkschaft Verdi hat ÖPNV-Streiks in NRW unter anderem in Wuppertal, Solingen oder Remscheid angekündigt. Auch bei der Rheinbahn in Düsseldorf gab es schon am Donnerstag einen Streik, der auch am Freitag fortgesetzt wird. Doch es gibt Alternativ-Möglichkeiten für Pendler in Nordrhein-Westfalen.

Streik bei Bus und Bahn in NRW: Dortmund, Düsseldorf und Wuppertal betroffen

Seit Donnerstagnacht, 3 Uhr, läuft der Streik bei Bus und Bahn in Nordrhein-Westfalen. Diese Städte sind bisher betroffen:

Streik bei der Rheinbahn in Düsseldorf: Diese Busse fahren trotzdem

Die Rheinbahn in Düsseldorf hatte mitgeteilt, dass ab Donnerstagmorgen (3 Uhr) 48 Stunden lang wegen des Streiks keine U-Bahnen und keine Straßenbahnen fahren werden. Auch die Schulbusse fahren nicht, heißt es auf der Website von der Rheinbahn. Aber: Einige Busse werden dennoch verkehren. Folgende Buslinien sollen laut Rheinbahn fahren:

In der Regel übernehmen die Verkehrsbetriebe keine Zahlungen, wenn Arbeitnehmer bei einem Streik mit dem Taxi fahren. Personen, die kein Auto besitzen, stehen bei ÖPNV-Streiks dann schnell vor einem großen Problem. Streik-Betroffene sollten rechtzeitig Alternativen einplanen oder Gespräche mit dem Arbeitgeber, etwa über Homeoffice-Möglichkeiten, führen.

Bahnen der Rheinbahn in Düsseldorf.
Die Rheinbahn in Düsseldorf streikt am Donnerstag und Freitag (Symbolbild). © Michael Gstettenbauer/Imago

Rheinbahn-Streik in Düsseldorf: S-Bahnen als Alternative

Die Rheinbahn in Düsseldorf empfiehlt außerdem, nach Möglichkeit die S-Bahnen und Regionalzüge der Deutschen Bahn und anderer Eisenbahnunternehmen zu nutzen.

Mit diesen S-Bahn-Linien u.a. kommen Pendler zumindest in die verschiedenen Stadtteile von Düsseldorf:

Zudem bietet die App „redy“ ein Angebot von Mobilitätspartnern der Rheinbahn, die genutzt werden können. Aufgrund des Warnstreiks von Gewerkschaftsseite entfällt an den Streiktagen sowohl die Mobilitäts- als auch die Anschlussgarantie. Die Kunden-Center sind ebenfalls geschlossen, teilt die Rheinbahn mit.

Streik bei Bus und Bahn in Wuppertal: Schwebebahn fällt komplett aus

Die Gewerkschaft Verdi hat für Donnerstag (9. Februar) und Freitag (10. Februar) auch in Wuppertal alle Beschäftigten der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen.

Wie die WSW mitteilt, werden an beiden Tagen keine Busse und auch keine Schwebebahnen fahren. Wie in den anderen Städten bleiben auch in Wuppertal die Kunden-Center geschlossen. Auf Anfrage von 24RHEIN bei der WSW wird der gesamte ÖPNV bestreikt. Auch bei den Wuppertaler Stadtwerken werden Kosten für eine alternative Beförderung nicht übernommen.

Streik im ÖPNV: Keine Alternativen in Remscheid und Solingen

Die Verkehrsbetriebe im Bergischen Städtedreieck werden ebenfalls am Donnerstag und Freitag bestreikt. Dazu gehören auch Remscheid und Solingen.

Alle Linien der Stadtwerke Remscheid und Solingen werden demnach bestreikt, es sind keine Ersatzbusse im Einsatz. Wie in den anderen Städten auch gibt es keine Mobilitätsgarantie im Streikfall. Das bedeutet, die Stadtwerke Remscheid und Solingen übernehmen keine Kosten für alternative Beförderungen.

Streik bei Bus und Bahn: Gehts es bald auch bei der KVB in Köln los?

Die Tarifverhandlungen der Gewerkschaft Verdi werden auch Auswirkungen auf den öffentlichen Dienst in Köln haben. So streikt am Donnerstag (9. Februar) die Stadtverwaltung in Köln. Ob bei der KVB Streiks bei Bus und Bahn drohen, ist allerdings noch unklar. Dass am Kölner Karneval gestreikt wird, ist aber demnach „sehr unwahrscheinlich“, wie ein Verdi-Sprecher bestätigt.

Streik im öffentlichen Dienst und im ÖPNV: Darum geht es

Verdi und der Beamtenbund DBB fordern 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten über eine Laufzeit von 12 Monaten.

Unter anderem die Folgen der Corona-Krise als auch Teuerungen durch den Ukraine-Krieg und die Energiekrise würden angepasste Gehälter rechtfertigen, argumentieren die Gewerkschaften. Am ersten Verhandlungstag am 24. Januar wurde die Inflation offenbar zum Knackpunkt. „Da sind wir dann auch deutlich auseinander, weil die Arbeitgeber die Notwendigkeit, die gestiegenen Preise auszugleichen, nicht anerkennen“, so Werneke. Hier gebe es einen „absoluten Dissens“. Er weist auch darauf hin, dass die Preise von 2020 um elf Prozent gestiegen sind, die Einkommen aber nur zwischen drei und vier Prozent. „Allein das müssen wir aufholen in dieser Tarifrunde, und die Preise steigen weiter“, so Werneke laut einem dpa-Bericht.

Überblick zum Tarifstreit

► Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Lohn für 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst.

► Die Arbeitgeberseite nennt das „unzumutbar“.

► Eine erste Verhandlungsrunde blieb ergebnislos.

► Verdi-Chef Frank Werneke kündigte an: In den kommenden Wochen müssten Bürgerinnen und Bürger mit Protestaktionen von Beschäftigten rechnen.

► Der nächste Verhandlungstermin ist am 22. und 23. Februar ab. Schon vorher Streiks etwa bei Bus und Bahn geben könnte, ist noch unklar.

Weitere Verhandlungstage sind für den 22. und 23. Februar angesetzt. Eine dritte und letzte Verhandlungsrunde ist für Ende März geplant. (amp) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren. Dieser Text wird laufend aktualisiert.

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