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Streik bei Bus und Bahn: Mehrere Städte betroffen – alle Infos im Überblick

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Von: Anna Maria Pejsek, Benjamin Stroka, Peter Sieben, Oliver Schmitz

Es soll mehr Lohn für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst geben, fordert Verdi. In NRW gibt es deshalb etliche Streiks im ÖPNV und auch an Flughäfen. Ein Überblick.

Köln – Die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Lohn für ihre 2,5 Millionen Beschäftigen im öffentlichen Dienst. Die erste Verhandlungsrunde am 24. Januar blieb jedoch erfolglos. Dadurch kam es bereits in mehreren Städten zu Streiks.

Weitere Streiks in NRW möglich

In NRW drohen weitere Streiks: in mehreren Städten wurden für Montag Warnstreiks unter anderem im öffentlichen Personennahverkehr bei Bus und Bahn angekündigt.

Die ersten Streiks gab es bereits, unter anderem bei der Rheinbahn Düsseldorf, in Wuppertal und Dortmund. In Köln wurde am Dienstag, 14. Februar, bei der KVB gestreikt. Ebenso in Aachen, wo ebenfalls Busse und Bahnen stillstehen. Auch Essen und weitere Städte sollen noch folgen. Welche NRW-Städte von ÖPNV-Streiks betroffen sind, im 24RHEIN-Überblick.

Streik bei Bus und Bahn: In diesen Städten wird der ÖPNV lahmgelegt

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ÖPNV-Streik in NRW: Diese Städte waren bereits betroffen

Streik bei Bus und Bahn in Köln und Bonn:

Für Dienstag, 14. Februar 2023, hat Verdi auch bei der KVB zum Streik aufgerufen: „Dies bedeutet, dass ab Dienstag, 3 Uhr, keine Stadtbahn-Fahrten der KVB stattfinden und nur die durch Subunternehmen durchgeführten Busfahrten erfolgen können“, heißt es bei der KVB. Welche Busse am 14. Februar trotz Streik möglicherweise fahren, will die KVB noch mitteilen. Bonn ist von dem Streik ebenfalls betroffen, denn die Bahnen auf den KVB-Linien 16 und 18, die in Richtung Bonn fahren, werden ebenfalls am kommenden Dienstag stillstehen. Die Linien werden gemeinsam von der KVB und den Stadtwerken Bonn (SWB) betrieben. Auch die Kundencenter und Vertriebsstellen der KVB bleiben am Dienstag geschlossen.

Streikschilder am Ticketschalter der KVB in Köln
Streik bei der KVB in Köln kurz vor Karneval: Am Dienstag (14. Februar) fahren keine Bahnen. © Oliver Berg/dpa

„Eine notwendige ökologische Verkehrswende muss zwingend auch sozial sein. Investitionen in neue Bahnen und Busse müssen durch Investitionen in die Beschäftigten der KVB ergänzt werden“, sagte Frank Michael Munkler, zuständiger Gewerkschaftssekretär. „Die Beschäftigten der KVB müssen sich auf eine verlässliche und dauerhafte Sicherung ihrer Einkommen verlassen können.“

Alternativen im Streikfall

Bei einem anhaltenden Streik im öffentlichen Personennahverkehr hat man mehrere Möglichkeiten trotzdem zur Arbeit zu kommen, beispielsweise mit dem Taxi. Kosten werden aber in der Regel nicht erstattet. In NRW gibt es zwar die Mobilitätsgarantie, allerdings greift diese nicht, wenn es zu einem Streik kommt.

Streik im öffentlichen Dienst und im ÖPNV: Darum geht es

Verdi und der Beamtenbund DBB fordern 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten über eine Laufzeit von zwölf Monaten.

Unter anderem die Folgen der Corona-Krise als auch Teuerungen durch den Ukraine-Krieg und die Energiekrise würden angepasste Gehälter rechtfertigen, argumentieren die Gewerkschaften. Am ersten Verhandlungstag am 24. Januar wurde die Inflation offenbar zum Knackpunkt. „Da sind wir dann auch deutlich auseinander, weil die Arbeitgeber die Notwendigkeit, die gestiegenen Preise auszugleichen, nicht anerkennen“, so Werneke. Hier gebe es einen „absoluten Dissens“. Er weist auch darauf hin, dass die Preise von 2020 um elf Prozent gestiegen sind, die Einkommen aber nur zwischen drei und vier Prozent. „Allein das müssen wir aufholen in dieser Tarifrunde, und die Preise steigen weiter“, so Werneke laut einem dpa-Bericht. Am 22. und 23. Februar geht es in die nächste Verhandlungsrunde. Die wohl entscheidende dritte Verhandlungsrunde ist für Ende März geplant.

Ein Überblick zum Tarifstreit

► Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Lohn für 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst.

► Die Arbeitgeberseite nennt das „unzumutbar“.

► Eine erste Verhandlungsrunde blieb ergebnislos.

► Verdi-Chef Frank Werneke kündigte an: In den kommenden Wochen müssten Bürgerinnen und Bürger mit Protestaktionen von Beschäftigten rechnen.

► Der nächste Verhandlungstermin ist am 22. und 23. Februar ab. Schon vorher Streiks etwa bei Bus und Bahn geben könnte, ist noch unklar.

Tarifstreit im öffentlichen Dienst und im ÖPNV: Wer streikt?

Die Verhandlungen betreffen unter anderem Erzieherinnen und Erzieher, Menschen in Pflegeberufen, Busfahrerinnen und Busfahrer, Feuerwehrleute, Müllwerkerinnen und Müllwerker und die meisten öffentlichen Verkehrsbetriebe sowie etliche andere Berufe. Entsprechend stark könnten sich Streiks auswirken.

Für Millionen Pendler ist vor allem ein Streik im Nahverkehr problematisch. In NRW können von einem ÖPNV-Streik grundsätzlich unter anderem diese Städte und Verkehrsbetriebe betroffen sein:

Parallel läuft ein Tarifstreit zwischen der Deutschen Post und Verdi, dort wurde bereits gestreikt. (amp/ps/bs/os) Dieser Text wird laufend aktualisiert.

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