Nach Stromausfall in Köln: Fällt immer öfter der Strom aus?
Immer wieder fällt in Deutschland der Strom aus – öfter als sonst? Zuletzt waren in Köln 25.000 Haushalte ohne Strom. Gibt es aktuell mehr Stromausfälle?
Köln – Immer wieder gibt es Stromausfälle. Jüngst etwa im Stadtbezirk Köln-Mülheim: In der Nacht auf den 3. März waren dort rund 25.000 Haushalte in Köln nach einem Brand in einem Umspannwerk ohne Strom. Und erst einen Monat zuvor gab es ebenfalls einen Stromausfall in mehreren Kölner Stadtteilen, unter anderem auch in Mülheim. Am 25. Januar traf es den Stadtteil Holsterhausen in Essen, zwei Tage später gingen in Oberbilk in Düsseldorf für mehrere Stunden die Lichter aus. Kommen Stromausfälle derzeit häufiger vor oder ist das lediglich subjektives Empfinden?
Nach Stromausfall in Köln: Gibt es aktuell mehr Stromausfälle?

Nach Angaben der Bundesnetzagentur trifft Letzteres zu. „Deutschland verfügt über eines der weltweit sichersten Stromversorgungssysteme. Eine Erhöhung der Zahl der Meldungen zu lokalen Stromausfällen können wir nicht erkennen“, erklärt die Behörde mit Sitz in Bonn gegenüber 24RHEIN. Die Bundesnetzagentur erhebt jährliche Daten zur durchschnittlichen Dauer von Unterbrechungen der Stromversorgung und veröffentlicht diese auf ihrer Homepage. Gewertet werden alle Unterbrechungen, die länger als drei Minuten dauern.
Stromausfall: Städte treffen Vorbereitungen für Blackout
Der letzte Blackout in Deutschland ist bereits Jahrzehnte her. Angesichts der derzeit angespannten Lage im Energiesektor waren vor Beginn des Winters 2022/2023 Experten befragt worden, wie sie die Gefahren eines Blackouts einschätzen. Die Bundesnetzagentur gab im September 2022 gegenüber dem BR an, dass „stundenweise krisenhafte Situationen im Stromsystem“ im Winter sehr unwahrscheinlich seien, „aber nie vollständig ausgeschlossen werden“ könnten. Zu einem anderen Schluss kam Gerd Landsberg, Chef des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. „Die Gefahr eines Blackouts ist gegeben. Wir können flächendeckende Stromausfälle nicht ausschließen“, sagte er gegenüber der Welt am Sonntag.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gab vorsorglich eine Liste an Lebensmitteln heraus, mit Hilfe derer Bürger auch einen zehntägigen Blackout überstehen können. Überall im Land bereiteten sich die Behörden auf den Notfall vor. Die Stadtverwaltung Köln etwa traf Vorkehrungen für einen 72-stündigen Blackout, um auf Nummer sicher zu gehen. Zwar war die Wahrscheinlichkeit eines Stromausfalls auch in der Rheinmetropole gering eingeschätzt worden, jedoch hatten Netzbetreiber nicht ausschließen können, dass es zu regionalen Ausfällen kommt.
Genau diese regionalen Ausfälle sind es auch, die man in den letzten Wochen beobachten konnte, zumal technische Effekte wie der erwähnte Kabelbrand in Köln-Mülheim immer wieder vorkommen können. (nbo) Fair und unabhängig informiert, was in Deutschland und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.