Strommast im Tagebau Garzweiler knickt ein – RWE sicher: „bewusst beschädigt“
Auf dem Gelände des Tagebau Garzweiler ist ein Strommast umgeknickt. Der Energiekonzern RWE geht von bewusster Beschädigung aus.
Erkelenz – Man könnte meinen, die Unwetternacht, die am Freitag (10. März) über NRW fegte, sei schuld daran, dass ein 80 Meter hoher Strommast auf dem Gelände des Tagebau Garzweilers umgeknickt ist. Der Betreiber, RWE, geht allerdings davon aus, dass es sich um eine mutmaßliche Tat handele und spricht gegenüber der dpa von einer bewussten Beschädigung.

Tagebau Garzweiler: Strommast knickt um
Ein Mitarbeiter von RWE soll am Freitagnachmittag (10. März) den umgeknickten Strommast in Erkelenz (NRW) entdeckt haben, woraufhin die Polizei alarmiert wurde. Fachleute sicherten den Mast noch in der Nacht zum Samstag. Der Tagebau sei aber weiterhin in Betrieb und auch die Kraftwerke können weiterarbeiten, heißt es laut dpa-Bericht. Trotzdem wurden zur Sicherheit zwei der vier Stromkreise, die über den Mast laufen, abgeschaltet.
Umgeknickter Strommast im Tagebau: RWE geht von Sabotage aus
Seitdem der umgeknickte Strommast im Tagebau Garzweiler entdeckt worden ist, geht RWE davon aus, dass es sich dabei um keine Naturgewalt gehandelt hat. Der Energiekonzern sagt, dass der Mast „bewusst beschädigt und zum Einsturz gebracht werden sollte“. Ein RWE-Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur am Samstag: „Sollte es Sabotage auf die kritische Infrastruktur gewesen sein, verurteilen wir das aufs Schärfste“.

Laut Ermittlungsstand der Polizei, bestätigen auch die Einsatzkräfte, dass „die Einwirkung Dritter wahrscheinlich“ sei. Zudem gibt es wohl ein Foto vom Tatort, auf dem zu erkennen sei, dass Schrauben gelöst und Metallteile offensichtlich abgesägt wurden, berichtet die dpa.
Proteste in Lützerath
Klimaaktivisten besetzten den Tagebau Garzweiler (Lützerath), in der Hoffnung, dass RWE die Kohle unter der Erde lässt. RWE hatte jedoch das Recht zu baggern und ließ den Tagebau von der Polizei räumen.
Während der Besetzung gab es vonseiten der Anwohner in Erkelenz Beschwerden: Die Demonstranten würden viel Müll und Dreck hinterlassen.
Erst Anfang Januar 2023 wurden die Klimaproteste in Lützerath (Tagebau Garzweiler) beendet und das Gelände von den Demonstrierenden geräumt.
Strommast-Ausfall in Garzweiler: Wasserwerk wäre auch beschädigt gewesen
Laut Angaben von RWE versorgt der umgeknickte Mast den Tagebau mit Strom. Nach dpa-Informationen wäre bei einem Ausfall der Stromleitungen auch ein Wasserwerk betroffen gewesen. „Da die Stromversorgung stabil ist, ist auch die Wasserversorgung von Grevenbroich durch das von RWE betriebene Wasserwerk Fürth nicht gefährdet“, sagte der RWE-Sprecher gegenüber dpa. (amp mit dpa) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.