Vater schenkt Tochter Küken zu Ostern – doch die „Aktion war ziemlicher Mist“

Ein Küken als Haustier zu Ostern? Was als Geschenk für die Tochter gedacht war, ging nach hinten los. Den Ärger bekommt jetzt nicht nur der Vater des Mädchens zu spüren.
Bergheim – Es sollte wohl ein besonderes Ostergeschenk werden: Ein Mann aus Bergheim (Rhein-Erft-Kreis) hat seiner Tochter zu Ostern ein Huhn-Küken geschenkt, es jedoch relativ schnell danach bereut. „Rachel hatte nicht nur einen schlechten, sondern auch einen äußerst skurrilen Start ins Leben“, schrieb das Tierheim Bergheim am Ostermontag auf seiner Facebook-Seite, dazu postete es ein Bild von Rachel, dem Küken.
Küken musste in Plastikkäfig leben
Wie das Tierheim weiter schrieb, habe der Vater das Küken bei einem Bauern gekauft, um es seiner zweijährigen Tochter zu Ostern zu schenken. Kurzzeitig habe sie dann im Kinderzimmer in einem Plastikkäfig gelebt und der Tochter als Spielzeug gedient. Zum Glück, so schrieb es das Tierheim, habe das Mädchen aber Angst vor dem Schnabel von Rachel gehabt.
„Der Vater hatte ein Einsehen, brachte Rachel recht kleinlaut zu uns und gestand ein, dass die Aktion ziemlicher Mist war.“ Durch die Fehlernährung habe Rachel eine Rachitis bekommen. Bei einer solchen Erkrankung ist die Knochensubstanz geschädigt und die Knochen sind dadurch geschwächt. Aktuell sei Rachel in Behandlung.
Im Tierheim in Bergheim, das circa 30 Kilometer westlich von Köln liegt, hat Rachel nun ein übergangsweises Zuhause gefunden. Hühner landen eher selten in Tierheimen, öfter sind es Hunde, Katzen oder Kaninchen, wie erst Ende März beim Tierheim Troisdorf.
Tierheim-Post: Follower richten Kritik an Bauer
Das Tierheim ist zuversichtlich, dass es Rachel bald wieder besser gehen wird und schrieb zum Abschluss des Posts: „Drückt uns die Daumen, dass Rachel ein Huhn und kein Hahn ist. Davon haben wir nämlich derzeit mehr als reichlich.“
Unter dem Facebook-Post des Tierheims bekundeten viele Followerinnen und Follower ihren Unmut. Einige regten sich besonders über den Bauer auf, der das Küken an den Vater verkauft haben soll. So schrieb eine Nutzerin: „Der Vater hat es ja wenigstens eingesehen. Und hoffentlich gelernt! Der Bauer wird es aber wieder tun. Wie wäre es, den mal aufzuklären, wo er seine Tiere nicht hingeben sollte?“ Ähnlich äußerte sich ein anderer Nutzer: „Ich verurteile den Bauern, sich auf dieses Geschäft mit dem scheinbar ahnungslosen Vater eingelassen zu haben. Der will Fachmann sein? Schande!“
Küken dürfen in Wohnungen gehalten werden: Es ist aber nicht ratsam
Laut Mietrecht ist es grundsätzlich erlaubt, Küken oder Hühner in seiner Wohnung zu halten, denn sie gelten als Kleintiere, so wie es auch Hamster, Kaninchen oder Wellensittiche sind. Allerdings müssen sie in Käfigen gehalten werden. Zugleich sind Hühner aber auch Nutztiere, für die wiederum andere Haltungsvorgaben gelten.
Demnach brauchen Hühner genügend Platz und Auslauf: bei Legehennen sind das laut der Verordnung zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere und anderer zur Erzeugung tierischer Produkte gehaltener Tiere 2,5 Quadratmeter pro Huhn. Hinzu kommen verpflichtende 10 bis 20 Quadratmeter Auslauf.
Außerdem müssen die Ställe ausreichend belüftet sein, man müsste in der Wohnung also ständig das Fenster offen haben. Es würde sich daher eher anbieten, Hühner in einem Garten zu halten, sollte man dort genügend Fläche zur Verfügung haben. Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.