Überflutungen in NRW: Bislang 43 Todesopfer bestätigt

Die verheerende Flutkatastrophe mit Rekord-Hochwassern hat in weiten Teilen von NRW furchtbare Spuren hinterlassen. Es gibt bislang 43 Todesopfer.
Update, 13:23 Uhr: Auch am dritten Tag des „Jahrhunderthochwassers“ sind die Einsatzkräfte in Nordrhein-Westfalen im Dauereinsatz. Rund 22.000 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Hilfsorganisationen wie dem Technischen Hilfswerk (THW) sind an den Rettungsarbeiten beteiligt. Hinzu kämen 700 Beamte der Landespolizei und Kräfte der Bundespolizei sowie Einsatzkräfte aus Hessen, Niedersachsen und Hamburg. Das geht aus Angaben des Innenministeriums hervor.
Überflutungen in NRW: Bonn bittet um Stopp von Sachspenden
Update, 12:43 Uhr: Die Stadt Bonn hat um einen Stopp von Sachspenden gebeten. „Nochmals danke an alle für die große Hilfs- und Unterstützungsbereitschaft für die Opfer der Unwetter-Katastrophe. Aktuell werden keine Sachspenden benötigt, und eine Abgabe von Sachspenden an der Hardtberghalle ist nicht möglich“, so die Stadt bei Twitter.
Überflutungen in NRW: Innenministerium bestätigt bislang 43 Todesopfer
Update, 12:26 Uhr: Nach dem verheerenden Hochwasser sind in Nordrhein-Westfalen laut Innenministerium noch immer 43 Todesopfer offiziell bekannt. Die Zahl habe sich seit Freitag nicht verändert, so eine Sprecherin. Die Rettungskräfte fürchteten unterdessen, dass sie nach dem Rückzug des Wassers weitere Opfer entdecken könnten. So sind unter anderem in Erftstadt-Blessem die Arbeiten noch in vollem Gange. Man könne daher nicht ausschließen, noch Tote zu finden, so ein Sprecher des Rhein-Erft-Kreises am Samstag.
Überflutungen in NRW: Viele Pegel sinken
Update, 12:12 Uhr: Nach der Unwetterkatastrophe ist die Hochwasserlage in vielen linksrheinischen Gebieten von Nordrhein-Westfalen weiterhin angespannt. In anderen Flussgebieten seien die Wasserstände dagegen deutlich gefallen, heißt es im Lagebericht des Landesumweltamts (Lanuv) vom Samstag. Lediglich im Einzugsgebiet der Ruhr überschritten einzelne Pegel noch die unterste Informationsstufe.
Mit der vorhergesagten trockenen Witterung würden die Wasserstände rechtsrheinisch weiter fallen. Auch die Hochwassermeldepegel unterhalb der Rur-Talsperre in der Eifel hätten aktuell stagnierende oder sogar leicht fallende Tendenz. Unsicher sei aber, in welchen Maß sich der Dammbruch an der unteren Rur auf die Wasserstandsentwicklung auswirkt. Im Kreis Heinsberg war am Freitag ein Damm der Rur gebrochen. Etwa 700 Bewohner des Wassenberger Ortsteils Ophoven mussten darauf in der Nacht ihre Häuser verlassen.
Überflutungen in NRW: Landgericht Wuppertal bleibt nächste Woche geschlossen
Update, 10:57 Uhr: Das Landgericht Wuppertal bleibt nach seiner Überflutung noch die gesamte kommende Woche geschlossen. Es sei erst am Freitagnachmittag gelungen, das vollgelaufene Untergeschoss leer zu pumpen, sagte ein Gerichtssprecher am Samstag. Die Technik des historischen Gebäudes auf einer Insel in der Wupper sei komplett lahmgelegt. „Das Entscheidende ist, dass wir keinen Strom haben“, sagte Sprecher Matthias Roth. Nun würden dringend Trocknungsgeräte und Notstromaggregate gesucht. „Aber Notstromaggregate sind ein rares Gut.“
Das Landgericht sei deshalb für alle Besucherinnen und Besucher gesperrt. Auch über Telefon oder Fax sei es nicht erreichbar. Eilige Anträge nehme das Amtsgericht Solingen entgegen. Die Verhandlungen einiger Prozesse, die nicht unterbrochen werden dürfen, sollten vorübergehend im Amtsgericht Velbert stattfinden.
Überflutungen in NRW: 19.000 Einsatzkräfte helfen bei Rettungsarbeiten
Update, 17. Juli, 10:42 Uhr: Auch am dritten Tag des „Jahrhunderthochwassers“ sind die Einsatzkräfte in Nordrhein-Westfalen im Dauereinsatz. Nach Angaben der Landesregierung sind mehr als 19.000 Personen an den Rettungsarbeiten beteiligt. Die Koordinierungsgruppe des Krisenstabs Nordrhein-Westfalen tausche sich rund um die Uhr zur aktuellen Lage bei der Hochwasserkatastrophe aus und helfe landesweit bei der Koordinierung, hieß es am Samstagmorgen in Düsseldorf.
Vor allem die dramatische Lage im Rhein-Erft-Kreis, das Hochwasser rund um die Steinbachtalsperre und der Dammbruch im Kreis Heinsberg zeigen die verheerenden Folgen des Unwetters in NRW.
Update, 21:22 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich am Freitagabend in einer Videokonferenz von der Koordinierungsgruppe des nordrhein-westfälischen Innenministeriums über die aktuelle Lage im Katastrophengebiet informieren lassen. Laut Mitteilung einer Sprecherin der Bundesregierung waren auch Ministerpräsident Armin Laschet und Innenminister Herbert Reul (beide CDU) beim Gespräch mit der Kanzlerin dabei. Merkel sicherte dabei kurz- und langfristige Unterstützung durch den Bund für die betroffenen Menschen in den Hochwassergebieten zu. (dpa)
Überflutungen in NRW: Bundespräsident kommt nach Erftstadt
Update, 20:04 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kommt am Samstag in den von der Unwetterkatastrophe besonders getroffenen Rhein-Erft-Kreis. Nach Angaben der NRW-Staatskanzlei besucht das Staatsoberhaupt am Mittag zusammen mit Ministerpräsident Armin Laschet Erftstadt, wo zahlreiche Häuser und Autos weggespült worden waren. Steinmeier will sich in der Feuerwehrleitzentrale ein Bild von der aktuellen Lage machen und mit Rettungskräften sprechen.
Update, 19:38 Uhr: In NRW werden in Gedenken an die Opfer der Unwetterkatastrophe die Fahnen an vielen Gebäuden bis Montag (19. Juli) auf halbmast wehen. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) ordnete die Trauerbeflaggung am Freitag für alle Dienstgebäude des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbände an.
Überflutungen in NRW: Immer noch über 100.000 Menschen ohne Strom
Essen – Im Westen Deutschlands waren nach dem verheerenden Unwetter auch am Freitagnachmittag noch rund 102.000 Menschen ohne Strom. Das Unwetter und die daraus entstandenen Überflutungen sorgten weiterhin für Ausfälle in der Stromversorgung in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, teilte der zum Eon-Konzern gehörende Energieversorger Westenergie in Essen mit.
Westenergie betonte, es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, die Stromversorgung wiederherzustellen. Etwa zehn Umspannanlagen des Verteilnetzbetreibers Westnetz seien derzeit aber noch von den Überschwemmungen direkt betroffen. Einzelne Anlagen seien nach wie vor schwer erreichbar, in anderen stehe immer noch das Wasser.
Überflutungen in NRW: In der Spitze waren 200.000 Menschen ohne Strom
Bevor sie wieder in Betrieb genommen werden könnten, müssten sie geprüft und gereinigt werden. Bei größeren Schäden an den Umspannanlagen werde daran gearbeitet, die Stromversorgung über Umschaltungen aus anderen Anlagen oder durch Notstromaggregate wieder herzustellen.
In der Spitze lag die Zahl der nicht mit Strom versorgten Menschen laut Westenergie sogar bei 200 000. Doch sei es durch die Wiedereinschaltung von Anlagen, Umleitungen und Notstromaggregate mittlerweile gelungen, in zahlreichen Fällen die Stromversorgung wieder herzustellen.
Auch viele Autobahnen in NRW sind nach Überflutungen weiterhin gesperrt. In weiten Teilen des Landes ist die Lage immer noch sehr kritisch. Im Kreis Euskirchen bereitet die Steinbachtalsperre weiterhin große Sorgen. (dpa)
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