Gülle-Alarm in NRW: Zwei Millionen Liter fließen durchs Ruhrgebiet bis nach Essen in den Baldeneysee
In NRW hat ein beschädigter Gülletank einen Umweltalarm ausgelöst. Das Düngemittel floss von einem Bach bis in den Baldeneysee bei Essen. Sogar Fische starben.
Velbert/Essen – Am Montagabend (20. Februar) hat ein defekter Gülletank eines landwirtschaftlichen Betriebes bei Velbert für eine weitreichende Umweltverschmutzung in NRW gesorgt. Rund zwei Millionen Liter des Düngemittels waren ausgelaufen. Ein Großteil davon sei in den Hardenberger Bach und dann weiter über den Deilbach bis in den Essener Baldeneysee geflossen, sagte die Sprecherin des Kreises Mettmann, Daniela Hitzemann, am Dienstag (21. Februar) gegenüber der Deutsche Presse-Agentur.
Das ist der Baldeneysee
Der Baldeneysee ist mit einer Fläche von 2,64 Quadratkilometern der größte der sechs Ruhrstauseen in NRW. Er liegt im Süden der Großstadt Essen und wird auch zum Schwimmen genutzt. Er hat eine Länge von 7,8 Kilometer und eine mittlere Tiefe von 3,14 Metern.
Gülle-Leck löst Umweltalarm bei Mettmann aus – tote Fische entdeckt

Nach dem Gülle-Unfall sind bisher acht tote Fische entdeckt worden, weitere Fälle seien laut Behörden nicht ausgeschlossen. Bis Dienstagabend gab es laut der Sprecherin des Kreises Mettmann aber keine weiteren Funde. Die Stadt Mettmann hatte nach dem Vorfall einen Umweltalarm ausgelöst, demnach sei der Geruch der Gülle bis nach Essen wahrgenommen worden.
„Die Welle ist jetzt durch“, sagte Kreissprecherin Hitzemann am Dienstagnachmittag zur dpa. Auf das Trinkwasser soll der Gülle-Abfluss Hitzemann zufolge nach ersten Erkenntnissen keine Auswirkungen gehabt haben. Zwar gebe es an der Fließstrecke Brunnen, diese lägen aber so tief, dass sie nicht betroffen seien. Nach einem Unfall bei Paderborn hatte ein Gülleanhänger ebenfalls zehntausende Liter Gülle verloren.
Defekte Dichtung löste Gülle-Alarm in NRW aus

Ursache für den Gülle-Vorfall sei laut Kreis Mettmann eine defekte Dichtung an dem Gülle-Tank gewesen, der 2000 Kubikmeter fasst. Einen Teil der Gülle hatte der betroffene Landwirt am Montagabend noch in Behältern auffangen können.
Die Bezirksregierung Düsseldorf und der Rheinisch-Bergische Wasserverband wurden anschließend informiert. Experten untersuchten den Schaden seit Dienstagmorgen. Im oberen Bereich der betroffenen Strecke gebe es Gülle-Ablagerungen, die abgesaugt würden, sagte die Sprecherin. Da die Bäche zurzeit aber viel Wasser führten, sei der größte Teil der Gülle weitergeflossen. (os mit dpa) Fair und unabhängig informiert, was in Köln & NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.