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NRW: Altena von der Außenwelt abgeschnitten – „sehr bedrückend hier“

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Überflutete Straßen in Altena nach schweren Regenfällen in Altena. im
Nach Erdrutschen und Überschwemmungen war Altena zeitweise nicht mehr zu erreichen. © Markus Klümper/dpa

Die Stadt Altena ist nach dem heftigen Unwetter auch am Donnerstag kaum erreichbar. Der Kreis-Sprecher rechnet damit, dass die Aufräumarbeiten Tage bis Wochen andauern.

Altena – Die Hochwassersituation im Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen ist weiter kritisch. Die am Mittwoch ausgerufene Großeinsatzlage bleibe bestehen, teilte der Kreis am Donnerstagmorgen mit. Besonders schlimm sei es nach wie vor in Altena – die Stadt sei noch immer von der Außenwelt abgeschnitten. „Es ist wirklich sehr bedrückend hier“, schilderte Kreis-Sprecher Alexander Bange der Deutschen Presse-Agentur. „Das Wasser fließt noch immer kniehoch durch die Straßen, Autos stehen quer, an den Seiten türmen sich Abfall und Gestrüpp.“

Stadt Altena
LageSauerland, Lenne-Tal
RegierungsbezirkArnsberg
KreisMärkischer Kreis
Einwohner16.527
StadtteileInnenstadt, Dahle, Evingsen, Rahmede

Unwetter in Altena: Normalität erst in Tagen oder Wochen denkbar

Es sei auch nicht abzusehen, wann das Wasser zurückgeht, sagte Bange. „Das einzig Gute ist, dass es gestern Abend aufgehört hat zu regnen.“ Anwohner versuchten verzweifelt, mit Besen oder anderen Geräten das Wasser aus ihren Häusern zu bekommen. „Ich glaube, dass es noch viele Tage – wenn nicht Wochen – dauern wird, bis hier wieder Normalität einkehrt.“

Am Mittwoch war ein 46 Jahre alter Feuerwehrmann in Altena ertrunken, nachdem er einen Mann gerettet hatte. Ein weiterer Feuerwehrmann starb während eines Einsatzes in Werdohl - hier geht die Polizei von einem internistischen Notfall aus. Zudem seien zwei Helfer verletzt worden.

Unwetter in Nordrhein-Westfalen
Durch Starkregen kam es in Altena zu einem Erdrutsch. Die Straße wurde gesperrt. © Markus Klümper/dpa

Unwetter in Altena: Stadt am Mittwoch „so gut wie nicht erreichbar“

In Altena im Sauerland haben die starken Regenfälle viele Schäden verursacht. Die Stadt war am Mittwoch „so gut wie nicht erreichbar“, teilte die Polizei mit. „Wer nicht unbedingt nach Altena fahren muss, sollte sein Anliegen verschieben.“ Das Hochwasser an der Lenne verschärfte die Situation. Das Wasser des über die Ufer getretenen Flusses laufe bereits in die Innenstadt, hieß es am Nachmittag. Mehrere Straßen wurden gesperrt.

Insgesamt kämpften am Donnerstag im Märkischen Kreis nach Angaben von Bange noch etwa 900 Einsatzkräfte gegen die Fluten. Neben Altena war die Lage auch in Nachrodt, Werdohl und Teilen von Lüdenscheid besonders angespannt. Wie der Märkische Kreis mitteilt, seien seit Mittwochmorgen innerhalb von 24 Stunden 1750 Anrufe bei der Leitstelle eingegangen, der Großteil davon über die Notrufnummer 112. In der Spitze seien am Abend insgesamt 1492 Kräfte im Einsatz.

Hochwasser im Sauerland: „Altena so gut wie nicht erreichbar“

Seit dem Vormittag kämpften die Einsatzkräfte bereits gegen Wasser-, Erd- und Geröllmassen, schilderte ein Feuerwehrsprecher. Von den umliegenden Hängen seien an mehreren Stellen größere Wassermengen auf die Stadt herabgestürzt, es sei zu „massiven Abrutschen“ gekommen. Die Feuerwehr werde auch von Technischen Hilfswerk und dem Deutschen Roten Kreuz unterstützt. „Unser Hauptaugenmerk liegt auf dem Stadtzentrum.“ Bisher habe es keine Verletzten gegeben.

Unwetter in NRW: So ist die Lage in Köln, Düsseldorf, Solingen und Aachen

Auch in anderen Regionen und Städten in Nordrhein-Westfalen ist und war die Lage kritisch. So haben Feuerwehrkräfte in Solingen nun einen Schutzdamm aus Sandsäcken gebaut, um ein Übertreten der Wupper zu vermeiden. Zudem steigt unter anderem in Köln der Rheinpegel weiter an. Der Schiffsverkehrkönnte eingeschränkt werden. In Düsseldorf-Grafenberg und im Aachener Stadtteil Kornelimünster sollen Anwohner nun zudem ihre Wohnungen verlassen, da dort Überflutungen drohen. (nb mit dpa/lnw)

Hinweis: Dieser Artikel wurde zuletzt am 15. Juli um 15:40 Uhr aktualisiert. Neuerung: Zahlen zu Anrufen und Einsatzkräften ergänzt.

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