1. 24RHEIN
  2. Rheinland & NRW

Erftstadt: Tiere aus Häusern gerettet – jetzt müssen Besitzer gefunden werden

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Johanna Werning

Ein zerstörtes Haus in Erftstadt-Blessem
Der Einsatz der Tierretter ist oft schwierig (Symbolbild) © Christoph Reichwein/Imago

Viele Haustiere wurden bei der Evakuierung von Häusern in Erftstadt zurückgelassen. Vereine retten die unversorgten Tiere – keine leichte Aufgabe.

Erftstadt – Die Lage in Erftstadt ist noch immer angespannt. Infolge des Starkregens kam es im Rhein-Erft-Kreis zu Überflutungen und Erdrutschen. Ganze Ortschaften mussten evakuiert werden. Teilweise mussten die Haustiere zurückgelassen werden. Rund 50 Hunde, Katzen und Vögel waren betroffen.

Unter anderem will der gemeinnützige Verein „Dogman e.V“ diese Tiere nicht im Stich lassen: Gemeinsam mit weiteren Tierschutzvereinen wie „Tierhilfe Vierbeiner Erftstadt e.V“ arbeitet man derzeit rund um die Uhr. Dabei werden die Haustiere aus den teilweise überfluteten Häusern gerettet. Die Arbeit ist nicht einfach. Erst am Sonntag durften die Tierretter offiziell ihren Einsatz beginnen. Vorher sei es zu gefährlich gewesen. Nun versuchen die Vereine alles, um Tiere und Besitzer wieder zusammenzubringen.

Rhein-Erft-Kreis: Verein rettet zurückgelassene Haustiere aus dem Hochwassergebiet

Rund 50 Tiere konnten laut „Dogman e.V.“ bereits gerettet werden. Darunter Vögel, Katzen, Kaninchen und Hunde. Eines der ersten geretteten Tiere ist ein rotbraunes Huhn. Die Besitzer haben teilweise ihren Haustürschlüssel an den Verein übergeben, damit die Tiere aus dem Evakuierungsbereich gerettet werden können. Der Verein versucht dann zum Tier zu gelangen, um es aus dem Gebäude zu befreien. Immerhin sind viele bereits seit mehreren Tagen ohne Versorgung in den Häusern eingeschlossen. Doch die Arbeit ist mit der Rettung der Tiere keinesfalls abgeschlossen.

Erdrutsch in Erftstadt: Tierrettung „noch lange nicht abgeschlossen“ – Hotline soll helfen

Denn es werden auch immer wieder Tiere gerettet, deren Besitzer nicht bekannt sind. Die Zusammenführung ist darum äußerst schwierig. Die Kommunikation im Rhein-Erft-Kreis ist weiterhin teilweise eingeschränkt. Somit ist auch die Tierrettung „noch lange nicht abgeschlossen“, so „Dogman e.V.“. Die Tierretter posten auf Facebook und Co. immer wieder Fotos von den geretteten Tieren, um die Besitzer ausfindig zu machen.

Zusätzlich wurde eine städtische Hotline eingerichtet. Denn noch immer gibt es Hunde, Katzen und Vögel, die im evakuierten Bereich zurückgelassen worden sind und ohne Versorgung sind. Unter der Telefonnummer 02235-409850 können Besitzer angeben, wo weitere Tiere gerettet werden müssen und sich über die spätere Zusammenführung informieren.

Hochwasser Rhein-Erft/Euskirchen: Spenden durch Geld, Tatkraft, Konzert-Tickets

Für die vom Unwetter stark betroffenen Regionen Rhein-Erft-Kreis und Kreis Euskirchen haben Unternehmen die Aktion „Helfen helfen e.V.“ gegründet. Ziel ist es, Menschen, die helfen möchten mit Bedürftigen zusammenzubringen – und Spenden zu sammeln. Daniel Lublinsky, Mitgründer des Vereins: „Jetzt ist unkomplizierte und schnelle Unterstützung gefragt.“ Dafür gibt es ein Spendenkonto sowie eine Plattform, über die Tatkraft und Sachspenden vermittelt werden. Außerdem können hier Tickets für Benefizkonzerte in Zusammenarbeit mit dem KKK Klub Kölner Karnevalisten erworben werden, hinter dem namhafte Künstler und Bands des Kölner Karnevals stehen. (jw)

Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in Köln und NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

Auch interessant