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Verdi-Streik am Mittwoch – die Auswirkungen in NRW

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Von: Mick Oberbusch

Rund 5.000 Beschäftigte, die unter den Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV) fallen, wurden von Verdi für Mittwoch, den 26. April, zum Streik aufgerufen.

Köln – Nächster Verdi-Streik in NRW: „Nach der ersten ergebnislosen Verhandlungsrunde am 17. April 2023 mit dem Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen e.V. (AGVDE) für rund 5.000 Beschäftigte, die unter den Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV) fallen, ruft Verdi die Beschäftigten mehrerer Verkehrsunternehmen bundesweit zum Warnstreik am 26. April 2023 auf!“, teilt die Gewerkschaft am Montag, 24. April mit. Bereits vor Kurzem war es in NRW zu einem Verdi-Streik bei Deutschen Bahn gekommen. Auch die größten NRW-Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf wurden bestreikt. In NRW sind vom Streik diesmal konkret die Oberbergische Verkehrsgesellschaft (OVAG) und die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) betroffen

Nächster Verdi-Streik in NRW
Wann?Mittwoch, 26. April 2023
Wer ist betroffen?OVAG, HGK

Nächster Verdi-Streik rollt auf NRW zu – Beeinträchtigungen beim ÖPNV in Nordrhein-Westfalen

Geplant seien am Mittwoch, 26. April, Aktionen in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bayern, Baden-Württemberg und auch Nordrhein-Westfalen „Da regional mit Beeinträchtigungen im Öffentlichen Nahverkehr zu rechnen ist, wird Verdi vor Ort rechtzeitig über die konkreten Planungen informieren“, heißt es weiter. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 550 Euro monatlich bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Auszubildendenvergütung soll um 250 Euro steigen.

In NRW sind vor allem der Oberbergische Kreis und der Kreis Minden-Lübbecke vom Streik betroffen. Dort sollen viele Bus-Linien ausfallen. Außerdem wird die HGK in Köln bestreikt.

Verdi-Streikende von hinten
Verdi hat für Mittwoch, 26. April, erneut zu Streiks in NRW aufgerufen (Symbolbild). © Rainer Keuenhof/Imago

Nächster Streik angekündigt: Verdi fordert mehr Lohn für ETV-Beschäftigte – „braucht deutliche Erhöhung“

Das Angebot der Arbeitgeberseite sieht hingegen eine Laufzeit von 28 Monaten und eine Tabellenerhöhung erst ab Mitte 2024 um 150 Euro und 4,8 Prozent vor. In 2023 bieten die Arbeitgeber die Zahlung einer steuerfreien Sonderzahlung in Höhe von 1.080 Euro und zwölf monatliche Einmalzahlungen von 160 Euro an. „Die Beschäftigten und ihre Familien sind von den Preiserhöhungen der letzten Zeit hart getroffen“ betont ver.di-Verhandlungsführer Volker Nüsse. „Es braucht eine deutliche Erhöhung, um die steigenden Kosten aufzufangen.“

Eisenbahn-Tarifvertrag ETV – was das ist, wer betroffen ist

► Der ETV, „Tarifvertrag für die Bediensteten der nichtbundeseigenen Eisenbahnen und von Kraftverkehrsbetrieben“, regelt die Arbeitsbedingungen und Entgelte von etwa 5.000 Beschäftigten in rund 40 Betrieben in ganz Deutschland. Tarifparteien sind die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) und der Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen e.V. (AGVDE).

► Die dem Tarifvertrag angeschlossenen Unternehmen erbringen mehrheitlich Dienstleistungen im ÖPNV auf der Straße und der Schiene oder sind im Schienengüterverkehr tätig. Auch Hafenbetriebe und Werkstätten finden sich in dem Tarifbereich. Gehalten werden die meisten Unternehmen von Trägern der öffentlichen Hand.

Nächster Streik in NRW: Mehr als 40 Betriebe fallen deutschlandweit unter Eisenbahn-Tarifvertrag

Nüsse verwies in diesem Zusammenhang auf den besonderen Stellenwert der Branche. Unter den Eisenbahn-Tarifvertrag fallen bundesweit etwa 40 Betriebe, die mehrheitlich ÖPNV auf Straße und Schiene sowie Schienengüterverkehr betreiben: „Die Beschäftigten, die unter den Eisenbahn-Tarifvertrag fallen, verrichten die Arbeit der Zukunft, auf die es jetzt in der Energie- und Klimakrise besonders ankommt. In den Arbeitsbedingungen der Beschäftigten drückt sich die Wichtigkeit ihrer Tätigkeit jedoch nicht aus.“ (ots/mo)

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