Hunde pinkeln über 100 Laternen kaputt – eine knickte schon um

In Viersen müssen über hundert Laternen-Masten ausgetauscht werden, weil sie durch zu viel Hunde-Urin schwer beschädigt wurden. Sie könnten nun länger ausfallen.
Viersen – Ungewöhnlicher Fall von Sachbeschädigung im Kreis Viersen: Etliche Laternenmasten in der niederrheinischen Stadt Viersen wurden durch pinkelnde Hunde so stark beschädigt, dass sie ausgetauscht werden müssen. Bei Überprüfungen sind bereits mehr als 100 Straßenlaternen entdeckt worden, die nicht länger stehen bleiben dürfen, teilte die Stadt mit.
Viersen: Laternenmasten aus Aluminium halten Hunde-Urin nicht stand – einer knickte um
Das Problem mit den Laternenmasten war vor einigen Wochen nach einem Sturm aufgefallen, als an einer Promenade ein Laternenmast aus Aluminium abgeknickt war. „Da dieser Mast der erste in der Reihe ist, bietet er den Hunden den ersten Anlaufpunkt, um ihr Geschäft zu verrichten. Möglicherweise ist dieser Mast deswegen als erster gebrochen“, berichtete Stadtsprecher Frank Schliffke.

Das Problem ist tatsächlich das Material der Laternenmasten. Das Ammoniak im Hunde-Urin, Salze, Wasser und das Aluminium reagierten miteinander, erklärt der Stadtsprecher. „Diese chemische Reaktion führt zu Korrosion. Im Ergebnis schwächt dies den Mast so sehr, dass er nicht mehr standsicher ist.“ Gefährdet seien Straßenlaternen, die in unbefestigtem Gelände stehen. Statt Hunden sind im baden-württembergischen Ort Walldorf hingegen eher Katzen ein Problem. Zum Schutz eines bedrohten Vogels hab diese nun Ausgehverbot.
Hunde-Urin beschädigt Straßenlaternen: Masten in Viersen werden abgeschnitten
Die Stadt Viersen kündigte wegen des Urin-Schadens nun an, aus Sicherheitsgründen die ersten Alumasten an diesem Mittwoch abzuschneiden. „Die Leuchtköpfe werden vorher abgenommen. Sie dienen künftig als Ersatzteile für andere Laternen in der Stadt.“
Die Alu-Masten sollen durch Stahlmasten ersetzt werden. Allerdings gebe es zurzeit enorme Lieferengpässe für den Ersatz aus Stahl. „Es ist daher nicht absehbar, wann die Laternen wieder in Betrieb gehen können.“ Aluminiummasten will die Stadt künftig nicht mehr verwenden. (os mit dpa) Tipp: Fair und verlässlich informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.