Wärmepumpe kaufen: Was Kunden in NRW jetzt wissen müssen
Durch einen neuen Erlass wird es vor allem für Reihenhausbesitzer einfacher, Luft-Wärmepumpen einzubauen. Was Verbraucher wissen müssen.
Köln – Wärmepumpen boomen. Doch eine Regelung erschwerte es vor allem den Besitzern von Reihenhäusern, eine Luft-Wärmepumpe einzubauen: Bis Ende 2022 galt, dass ein Mindestabstand von drei Metern zum Nachbargrundstück gewahrt werden muss. Mit einem neuen Erlass erleichtert das Bauministerium in Nordrhein-Westfalen nun Immobilieneigentürmern das Leben, denn dieser macht aus dem Mindestabstand kein zwingendes Kriterium mehr.
Wärmepumpe: Was Verbraucher beachten müssen
Man benötigt zwar keine spezielle Baugenehmigung, jedoch müssen Ausnahmen vom Mindestabstand schriftlich bei der zuständigen Bauaufsichtsbehörde beantragt werden. Hinzu kommen bereits bestehende Regelungen, etwa im Bereich des Lärmschutzes. Installiert ein Spezialunternehmen die Pumpe, erhält der Kunde eine Bescheinigung, dass das Gerät den rechtlichen Vorschriften genügt. Wer eine Wärmepumpe in Eigenregie einbaut, muss sich eine entsprechende Bescheinigung durch einen Sachverständigen ausstellen lassen.

Welche Arten von Wärmepumpen es gibt
Das Grundprinzip einer Wärmepumpe besteht darin, einer anderen Quelle thermische Energie zu entziehen und diese anschließend mithilfe eines Kältemittels umzuwandeln, um sie zum Heizen zu verwenden. Dabei handelt es sich meist um natürliche Quellen wie das Erdreich oder das Grundwasser; manchmal kann es sich dabei jedoch auch Quellen wie Abluft aus einer Industrieanlage handeln.
Die Prozedur ist in der Regel ressourcensparender und umweltfreundlicher als sonstige gängige Heiz- und Kühlverfahren. Es gibt verschiedene Möglichkeiten Wärmepumpen zu klassifizieren, beispielsweise nach ihrer Wärmequelle. Folgende Quellen kommen in Frage:
- Außenluft
- Abluft
- Grundwasser
- Oberflächenwasser
- Erdwärme
- Abwärme von industriellen Anlagen
- Abwasserwärmerückgewinnung (AWRG)
- Nutzung von Latenter Wärme in Form eines Eisspeichers
Die Art der Wärmequelle bestimmt auch die Effizienz der Wärmepumpe. Speist sich das Gerät aus der Außenluft, kann es bei niedrigen Temperaturen weniger Energie gewinnen. Erdwärme und Grundwasser hingegen kommen selbst bei Frost auf eine Temperatur von etwa 10 Grad Celsius. Luft/Wasser-Wärmepumpen (LWWP) gehören zu den gängigsten Geräten, die in Eigenheimen verbaut werden. Sind die Bedingungen bei kalten Temperaturen für Eigenheimbesitzer nicht ideal, können sie eine Wärmepumpe auch mit einem anderen Wärmeerzeuger wie einer Gas- oder Ölheizung kombinieren. An den meisten Tagen des Jahres wird via Wärmepumpe geheizt; wenn es besonders kalt wird, übernimmt der zweite Wärmeerzeuger. Auch dies ist immer noch eine energiesparende Option.
Sind Wärmepumpen Stromfresser?
Wärmepumpen verwenden nicht allein die Energie, die sie ihrer Primärquelle entziehen, sondern benötigen außerdem Strom, um diese für die Verwendung zum Heizen oder Kühlen aufzubereiten. Deshalb taucht öfter die Frage auf: „Sind Wärmepumpen Stromfresser?“
Beim Hersteller Bosch heißt es: Wärmepumpen nutzen bis zu 75 Prozent Umweltwärme zum Heizen und lediglich 25 Prozent Strom als Antriebsenergie. „Bei durchschnittlichem Stromverbrauch der Wärmepumpe sind die Betriebskosten sehr niedrig“, lautet das Fazit des Herstellers. Zwar könnten Wärmepumpen nach Expertenmeinungen zu einer Herausforderung für das Stromnetz werden, doch das liegt nicht am individuellen Gerät. Vielmehr könnte die steigende Menge des Verkaufsschlagers im Energie(spar)bereich dafür sorgen, dass der Stromverbrauch in Deutschland insgesamt stark ansteigt. Die Nachfrage nach Wärmepumpen war infolge des Ukraine-Kriegs und der daraus resultierenden Energiekrise dermaßen angewachsen, dass die Geräte knapp wurden.

Unter welchen Umständen lohnt sich ein Solarspeicher?
Neben den erwähnten Luft-Wärmepuppen, auf die sich der aktuelle Erlass bezieht, gibt auch noch andere Typen von Wärmepumpen, darunter Sole/Wasser-Wärmepumpe (SWWP). Diese werden bei Privathäusern mittels Solarkollektoren, in der Regel auf dem Dach, betrieben. Darüber hinaus lässt sich aus dieser Energie auch Strom gewinnen, der entweder direkt ins Haus oder ins Netzwerk eingespeist wird. Um die gewonnene Energie auch später nutzen zu können, überlegen viele Verbraucher den Kauf eines Solarspeichers. Doch lohnt sich dieser auch?
Mit den aktuell gängigen Verfahren ist man noch nicht in der Lage, den Strom auf unbegrenzte Zeit zu speichern. So können Photovoltaikanlagen auch mit Batteriespeicher derzeit nicht im Sommer für die dunklen Wintermonate „vorsorgen“. Doch auch bei kurzen Speicherzeiten kann die angesparte Energie in den Nacht- oder Morgenstunden nützlich sein. Angesichts der hohen derzeitigen Strompreise rät die Verbraucherzentrale zu einer Anschaffung eines Batteriespeichers, den der Verbraucher allerdings nicht zu groß wählen sollte.
Neben Wärmepumpen sind aktuell auch sogegannte Balkonkraftwerke sehr gefragt. Wer sich ein Balkonkraftwerk anschaffen will, kann bei der Kommune sogar Fördermittel beantragen. (nbo) Fair und unabhängig informiert, was in Deutschland und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.