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NRW: Experte erklärt, warum die Waldbrandgefahr steigt

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Von: Max Müller

Ein Feuerwehrmann steht vor Flammen im Zuge des Waldbrandes in Gummersbach im jahr 2020.
Im April 2020 gingen in Gummersbach-Strombach 22 Hektar Wald in Flammen auf. (Archivbild) © Berthold Stamm/dpa

Die Waldbrandgefahr ist in ganz NRW hoch. Was das für den Sommer bedeutet – und wie man sich im Wald verhalten sollte.

Köln – Die Sommer der vergangen Jahre waren sehr trocken und geprägt von großer Hitze – die perfekten Bedingungen für Waldbrände. Doch nicht nur in der Mitte des Jahres ist es übermäßig warm in NRW. Der Februar 2022 lag mit einer Durchschnittstemperatur von 5,5 °C im vierten Jahr in Folge über dem Mittelwert der Referenzperiode 1991-2020, wie aus Daten des Landesamts für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz NRW hervorgeht.

Waldbrand: Welche Gefahrenstufen es gibt und was diese bedeuten

Was für Erdbeben die Richter-Skala ist, ist für den Waldbrand der WBI: der Waldbrandgefahrenindex. Er beschreibt das „meteorologische Potenzial für die Gefährdung durch Waldbrand“, heißt es beim Deutschen Wetterdienst (DWD). Dabei gibt es insgesamt 5 Gefahrenstufen.

„Die Waldbrandgefahr ist in den letzten Jahren angestiegen“, sagt Christopher Böttcher, Waldbrandexperte vom DWD auf Anfrage von 24RHEIN. Für den kommenden Sommer prognostiziert er: „Zukünftig wird die Waldbrandgefahr auf einem hohen Niveau bleiben und tendenziell noch leicht ansteigen.“

Waldbrand: So sollte man sich im Wald verhalten, um kein Feuer zu entfachen

In den Trockenjahren 2018 und 2019 ist die Zahl von Bränden laut DWD weiter gestiegen. Einerseits liege das an der „trockenheißen Witterung“, andererseits haben sich viele Menschen an dieses Wetter gewöhnt – und werden unvorsichtiger. „Die überwiegende Zahl der Waldbrände geht auf menschliches Handeln zurück“, erklärt Böttcher. Deswegen haben Menschen auch eine besondere Verantwortung, wenn sie im Wald unterwegs sind. Dann sollte Folgendes beachtet werden:

NRW: Mit Videokameras sollen Waldbrände rechtzeitig erkannt werden

Wegen der wachsenden Waldbrandgefahr plant die NRW-Landesregierung eine Videoüberwachung besonders gefährdeter Waldflächen. Als NRW-weites Pilotprojekt sollen dabei im Regionalforstamt Niederrhein acht Kameratürme entstehen, wie es in einem Bericht des Umweltministeriums heißt. Das Forstamt Niederrhein mit Dienstsitz in Wesel ist eins von 16 Forstämtern in NRW, es liegt am unteren Niederrhein und erstrecke sich bis zur niederländischen Grenze.

Laut dem Bericht hat sich die Waldbrandgefahr in NRW durch eine außergewöhnliche Häufung von Orkanen, Trockenheit und Insektenschäden seit 2018 erhöht. Dies Entwicklung sei eine Folge des von Menschen verursachten Klimawandels.

Wie misst der DWD die Waldbrandgefahr?

Berücksichtigt werden zum einen die gemessenen und prognostizierten Wetterdaten. Zum anderen spielt auch die Laufgeschwindigkeit des Feuers eine Rolle. Diese hängt wiederum mit Brennbarkeit bzw. Trockenheit der am Boden liegenden Blätter und Nadeln eines Waldes zusammen.

Vor allem Fichtenbestände seien durch die Massenvermehrung des Borkenkäfers auf großer Fläche abgestorben, heißt es in dem Bericht. Abgestorbene Waldbestände, die nicht aufgeforstet werden könnten, stellten eine zusätzliche, bisher nicht vorhandene Waldbrandgefahr dar. (mm mit dpa) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in Köln und NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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