Frühlingswetter in NRW kommt – doch Experte warnt vor einer Gefahr
Die Wetterlage bleibt auch in den nächsten Tagen sonnig und trocken, es fühlt sich beinahe frühlingshaft an. Aber ein Wetterexperte warnt vor einer Gefahr, die aktuell damit einhergeht.
Köln – Wer sich aktuell draußen bewegt, wird bemerken: Die Wetterlage hat sich gedreht, weg von dem kalten und tristen Grau, hin zu viel Sonnenschein und milden Temperaturen. Besonders Karnevalisten werden sich darüber freuen, denn: Die ausgelassenen Feiern zur Session stehen kurz bevor und da ist sonniges und trockenes Wetter doch perfekt! Doch die Wetter-Wende bringt nicht nur Vorteile, wie Meteorologe Dominik Jung (wetter.net) warnt: Eine „unsichtbare Gefahr“ habe Nordrhein-Westfalen erreicht – und bleibe laut Jung auch erstmal da.
Wetter in NRW: Milde Temperaturen und viel Sonne – aber auch viel Feinstaub
Die Temperaturanzeige am Thermometer schwankt in NRW in den nächsten Tagen zwischen fünf und elf Grad, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) berichtet. Regen ist kaum in Sicht. Die zuletzt häufiger gemachten Vorhersagen eines arktischen Wintereinbruchs stellen sich als Panikmache heraus. Gutes Wetter also? Nicht unbedingt: „Die Feinstaubbelastung steigt in diesen Tagen immer weiter an“, so Dominik Jung. Und: Die Ursache dafür liegt bei dem vermeintlich „freundlichen“ Wetter. „In der aktuellen Hochdruckwetterlage gibt es wenig Luftbewegung“, wie der Meteorologe gegenüber 24RHEIN erklärt.
- Freitag: Temperaturen zwischen fünf und acht Grad, dazu verbreitet niederschlagsfrei
- Samstag: Höchsttemperaturen zwischen sieben und zehn Grad, nur selten etwas Sprühregen
- Sonntag: Temperaturmaxima zwischen sieben und zehn Grad, dazu überwiegend niederschlagsfrei
- Montag: Höchsttemperaturen zwischen acht und elf Grad, dazu teils neblig-trüb
Doch der Schadstoffausstoß von Menschen bleibt gleich hoch: „Wenn nun Abgase – beispielsweise durch die Verbrenner von Autos – herausgeblasen werden, gelangt das alles in die Atmosphäre und es bildet sich eine Dunstglocke über der Stadt“, erklärt Jung. Und auch die Hochnebeldecke, die NRW über die nächste Zeit erhalten bleibt, bilde eine optimale Voraussetzung dafür, dass der Feinstaub sich noch besser ansammeln kann.
Was ist Hochnebel?
Laut DWD ist Hochnebel „eine gleichmäßige, tiefliegende Wolkenschicht, einem Nebel entsprechend, der nicht am Boden liegt“. Dieser bildet sich aus der Kondensation innerhalb hoher Dunstschichten, durch abgehobenen Bodennebel oder durch die Abkühlung wasserdampfreicher Luft an einer Inversion (Temperaturumkehrschicht in der Atmosphäre),
Wetter in NRW: Feinstaubkonzentration schon jetzt deutlich über Grenzwert
Wind – der die Feinstaubkonzentration verringern könnte – kommt hingegen aktuell nur sehr selten auf. Daran wird sich so schnell wohl auch nichts ändern, wie der Experte erläutert: „Es ist sogar so, dass wir nun schon wieder in einer längeren Hochdruckwetterlage feststecken.“ Ein Hochdruckgebiet reiht sich an das nächste. Dabei ist die Konzentration des Feinstaubs mit einem Durchmesser von 2,5 Mikrometern (PM2,5) bereits jetzt fast doppelt so hoch wie der vorgeschriebene Grenzwert. Und PM2,5 ist besonders gefährlich, weil die Partikel bis weit in die Lunge eindringen können.
Für viele Menschen kann das durchaus problematisch werden, wie Dominik Jung sagt: „Einige Menschen mit Vorerkrankungen merken das natürlich, wenn sie über Tage die Staubpartikel aufnehmen.“ Das ist die Kehrseite des schönen Wetters. Für Menschen ohne eine solche Krankheitshistorie gibt der Experte jedoch Entwarnung: „Nicht jeder reagiert darauf. Bei gesunden Menschen hätte es über Jahre einen Effekt, aber bei den zwei Wochen jetzt wohl eher nicht.“ (mg) Fair und unabhängig informiert, was in NRW und Deutschland passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.