Dreieinhalb Jahre Haft wegen Betrug bei Corona-Hilfen – Amtsgericht Wuppertal verurteilt dreisten Remscheider

Ein Remscheider wurde wegen des 14-fachen Betrugs bei der Corona-Soforthilfe vom Amtsgericht Wuppertal zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt.
- Der Angeklagte aus Remscheid stellte insgesamt 14 Anträge in drei Bundesländern
- Mit seinem Betrug erschlich er sich rund 30.000 Euro
- Das Amtsgericht Wuppertal verurteilte ihn am Donnerstag zu dreieinhalb Jahren Haft
Wuppertal – 14 Anträge in drei Bundesländern: Ein Remscheider hatte bei den Soforthilfen im Zusammenhang mit dem Coronavirus besonders dreist betrogen. Das kommt ihn nun teuer zu stehen: Das Amtsgericht Wuppertal verurteilte den Mann am Donnerstag (10. Dezember 2020) zu dreieinhalb Jahren Haft.
Corona-Soforthilfe: Remscheider stellte 14 Anträge und ergaunerte so 30.000 Euro
Der Angeklagte hatte insgesamt 14 Anträge in Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Baden-Württemberg gestellt und dabei jeweils den Firmennamen leicht verändert, wie eine Gerichtssprecherin gegenüber 24Rhein erklärte. Dadurch erschlich er sich laut Staatsanwaltschaft eine Gesamtsumme von 30.000 Euro.
Vor Gericht wurden dem Remscheider insgesamt 15 Anklagepunkte vorgeworfen. Neben dem 14-fachen Subventionsbetrug kam auch noch ein Fall des Sozialhilfebetrugs dazu. Eine Gerichtssprecherin bestätigte unserer Redaktion, dass der Angeklagte tatsächlich eine selbstständige Tätigkeit ausgeübt habe und die Corona-Soforthilfe damit möglicherweise sogar einmal hätte beantragen können. „Aber eben nur ein Mal“, wie sie betont.
Wuppertal: Ermittlungen gegen über 400 weitere Beschuldigte laufen noch
Ob der Angeklagte vorbestraft war, ist aktuell nicht bekannt, aber er gestand seine Taten vor Gericht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Staatsanwaltschaft und Verteidigung haben nun eine Woche Zeit, um Berufung einzulegen.
Es wird wohl nicht der letzte aufsehenerregende Fall bezüglich des Betrugs bei Corona-Hilfen im Rheinland und im Bergischen Land sein. Allein die Staatsanwaltschaft in Wuppertal hat seit Mitte des Jahres die Ermittlungen gegen über 400 weitere Beschuldigte aufgenommen. Deutschlandweit soll es sich um mehr als 10.000 potenzielle Betrugsfälle halten. (bs)