Das ist Yvonne Gebauer, die Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen

Yvonne Gebauer stammt aus Köln und trat bereits mit 16 Jahren in die FDP ein. Als Ministerin für den Schul- und Bildungsbereich steht sie in Nordrhein-Westfalen vor großen Herausforderungen.
- Yvonne Gebauer wurde 1966 in Köln geboren.
- Sie ist die erste Schulministerin von NRW ohne Hochschulabschluss.
- Während der Corona-Krise setzte sie vor allem auf Präsenzunterricht.
Düsseldorf – Als Ministerin für Schule und Bildung ist Yvonne Gebauer dafür verantwortlich, Kindern und Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen eine solide Bildungsgrundlage für das Leben zu schaffen. Ihre Entscheidungen in der Corona-Krise waren nicht immer unumstritten.
Yvonne Gebauer: Karriere
Yvonne Gebauer wurde 1966 in Köln unter dem Namen Yvonne Leirich geboren. Ihr Vater Wolfgang Leirich war von 1975 bis 1987 Schuldezernent der Stadt Köln. Nach dem Abitur im Jahr 1985 absolvierte Yvonne Gebauer eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten. Als Angestellte für einen FDP-Abgeordneten in Bonn sammelte sie anschließend erste Erfahrungen in der Politik. Sie leitete ab 1994 ein Boardinghouse, ehe sie sich 2004 als Kauffrau im Immobilienbereich selbstständig machte. Zusammen mit ihrem Ehemann und ihrem Sohn lebt sie heute in ihrer Heimatstadt Köln.
Yvonne Gebauer: Partei und Ämter
Bereits mit 16 Jahren trat Yvonne Gebauer in die FDP ein. Seit 1999 war sie als Sachkundige Einwohnerin im Ausschuss für Anregungen und Beschwerden der Stadt Köln aktiv. Anschließend bekleidete sie für ihre Partei mehrere Ämter in der Stadt und im Bundesland:
2004 bis 2012 | Mitglied des Rates der Stadt Köln |
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seit 2004 | Bildungspolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion Köln |
2015 bis 2017 | Vorsitzende des FDP-Kreisverbandes Köln |
seit 2012 | Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen nach Einzug über die Landesliste der Partei |
Im Jahr 2017 gewann die CDU die Wahl zum nordrhein-westfälischen Landtag mit einer knappen Mehrheit von 33,0 Prozent der Stimmen vor der SPD mit 31,2 Prozent. Die FDP erzielte dagegen mit 12,6 Prozent ihr bislang bestes Ergebnis in NRW. CDU und FDP schlossen sich zu einer schwarz-gelben Koalition unter Ministerpräsident Armin Laschet zusammen. Die FDP erhielt insgesamt drei Ministerien, darunter das Ministerium für Schule und Bildung. Yvonne Gebauer wurde aufgrund ihrer umfassenden Erfahrung im Bildungsbereich zur Ministerin für das Ressort berufen.
Yvonne Gebauer und das Bildungsministerium
Das nordrhein-westfälische Bildungsministerium besteht bereits seit der ersten Legislaturperiode 1946 und hat seinen Sitz in der Völklinger Straße in Düsseldorf. Es ist gleichzeitig oberste Schulaufsichtsbehörde für rund 6.200 Schulen in ganz Nordrhein-Westfalen, an denen etwa 197.000 Lehrer unterrichten. Die Zahl der Schüler*innen wird auf 2,5 Millionen geschätzt.
Yvonne Gebauer sah sich nach der Wahl mit hohen Erwartungen konfrontiert. Ihre Vorgängerin Sylvia Löhrmann (Bündnis 90/Die Grünen) galt als gescheitert, da es ihr nicht gelungen war, den hohen Unterrichtsausfall zu kompensieren und die von ihr selbst eingeführte Inklusion umzusetzen. Zu Gebauers ersten Entscheidungen als Ministerin gehörte die Festlegung auf eine Rückkehr zum Abitur nach 13 Schuljahren (G9). Ansonsten blieb es bisher vor allem bei Absichtserklärungen, wie das sogenannte Bildungsland NRW gefördert werden sollte.
Eine Umfrage unter Schulleitern im Herbst 2020 ergab große Enttäuschung über die fehlende Digitalisierung. Allerdings waren die Probleme auch teilweise hausgemacht: Viele Schulen beantragten gar keine Fördermittel aus dem Digitalpakt: Ihnen waren die Anträge zu bürokratisch.
Yvonne Gebauer und die Corona-Krise
Die Ministerin und ihr Ressort sahen sich Anfang 2020 mit massiven Problemen konfrontiert: den deutschlandweiten Schulschließungen durch die grassierende Corona-Pandemie. Im Frühling wandte sich Yvonne Gebauer zunächst gegen die empfohlene Aussetzung der Schulpflicht. Dafür wurde sie scharf kritisiert, erhielt aber auch Zustimmung von Schulministern anderer Bundesländer und Experten.
Im Winter wiederholte sich der Konflikt. Wieder wollte Yvonne Gebauer die Schulen trotz des Drängens von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf frühere Weihnachtsferien offen halten, wurde jedoch von Ministerpräsident Laschet überstimmt.