Audi und Co. aufgepasst: Das halten Kunden von Auto-Extras im Abo
Abo statt Kauf: Was sich bei Apps durchsetzt, soll auch bei Auto-Optionen die Gewinne maximieren. Ob und für welche Extras Kunden regelmäßig zahlen würden, steht auf einem anderen Blatt.
Atlanta (USA) – Man kennt das von Apps, TV-Serien und Bundesliga-Spielen: Ohne mehrere Abos läuft nicht mehr viel. Statt etwas einmalig zu bezahlen, sollen Kunden regelmäßig immer wieder Geld überweisen. Was etwa beim Musik-Streaming zuerst ganz gut funktionierte, gerät zunehmend an seine Grenzen: „Subscription Fatigue“ (Abo-Müdigkeit) heißt der zunehmende Unwille, sich mit immer mehr monatlichen Beträgen zu belasten.
Ausgerechnet in dieser kritischen Phase lancieren Autohersteller ihr neues Bezahlmodell, bei dem Ausstattungs-Optionen wie ein Navi nicht mehr bei Neuwagen-Kauf auf dessen auf Listenpreis aufgeschlagen und bezahlt werden, sondern als Abonnement gebucht werden müssen – was schon bei manchen Käufern wie diesem Fahrer eines Audi Q4 zu Frust führte.
Audi und Co. aufgepasst: Das halten Kunden von Auto-Extras im Abo
So etwas wird wohl kein Einzelfall bleiben, wie eine Umfrage des amerikanischen Institutes Cox Automotive zeigt. Demnach erklärten drei Viertel der Autofahrer, dass sie nicht bereit seien, monatlich oder jährlich für ein Extra zu zahlen (während das Abo-Modell als Leasing-Alternative für komplette Autos ganz gut funktioniert). Ganz im Gegenteil findet eine überwältigende Mehrheit, dass Komfort und Sicherheit im Basispreis inbegriffen sein sollten: 92 Prozent fordern das für Klimatisierung, 89 Prozent für schlüsselloses Öffnen und Fahren sowie für Spurhalte-Assistenten, und 87 Prozent für Notbrems-Systeme. Einen Auto-internen Wlan-Hotspot und Diebstahl-Tracking (das ohnehin nicht immer funktioniert) halten die meisten Befragten dagegen für verzichtbar.
Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie in dem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.

Audi und Co. aufgepasst: Das halten Kunden von Auto-Extras im Abo
Für die Minderheit von 25 Prozent, die Extras im Abo kostenpflichtig buchen würden, steht Sicherheit ebenfalls ganz vorne auf der Wunschliste: Für entsprechende Assistenzsysteme würden diese Kunden monatlich immerhin 30 bis 35 Dollar (ca. 28 bis 32,50 Euro) bezahlen. Die Leistung des Autos ist ihnen noch 20 bis 25 Dollar (ca. 18,50 bis 23 Euro) wert. Fahrer von Elektroautos würden hier vor allem eine größere Reichweite wählen: 39 Prozent zeigen hier Abo-Bereitschaft.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Klimatisierung-Komfort würden sich potenzielle Abonnenten 15 bis 31 Dollar (ca. 14 bis 28,50 Euro) kosten lassen. Das meiste Potenzial steckt für Autohersteller allerdings noch darin, ihre Abo-Strategie überhaupt bekannt und den Kunden schmackhaft zu machen: Gut die Hälfte der Befragten wusste nicht einmal, dass es so etwas überhaupt gibt.