Fahrerassistenzsysteme im Auto: Diese Helfer sind ab sofort Pflicht
Auch wenn sie manchmal nerven – Fahrerassistenzsysteme erhöhen in der Regel die Sicherheit beim Autofahren. Ab sofort sind einige Neuerungen Pflicht.
München – Um das Jahr 1970 herum gab es in Deutschland jährlich mehr als 20.000 Verkehrstote. Seit diesem Höhepunkt ging die Zahl fast kontinuierlich zurück: Bereits seit vielen Jahren sind es nun weniger als 4.000 pro Jahr. In erster Linie hat der Rückgang mit einschneidenden Änderungen der Vorschriften im Verkehr zu tun – wie etwa eine immer weiter sinkende Promillegrenze, aber beispielsweise auch mit der Einführung der Gurtpflicht. Zwar gibt es mittlerweile viele Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen – aber kein generelles Tempolimit, das jedoch von der Mehrheit der Deutschen gefordert wird. In den vergangenen Jahren sind es aber auch viele Fahrerassistenzsysteme, die Autos sicherer machen. Seit Juli 2022 sind nun viele davon Pflicht.

Fahrerassistenzsysteme im Auto: Diese Helfer sind ab sofort Pflicht
Notbremsassistent, Rückfahrassistent und Reifendrucküberwachung – all diese Systeme sind den meisten Autofahrern längst bekannt und in vielen Fahrzeugen auch schon Serie. Doch mit dem Stichtag 6. Juli 2022 werden sie nun Pflicht. Zunächst gilt die Regelung allerdings nur für die Typenzulassung von neu entwickelten Fahrzeugen – ab 2024 muss allerdings dann jeder Neuwagen damit ausgestattet sein.
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat DVR hat eine Auflistung aller Assistenzsysteme veröffentlicht, die ab sofort für Pkw und Kleintransporter verpflichtend sind:
- Intelligenter Geschwindigkeitsassistent (ISA)
- Notbremslicht
- Rückfahrassistent
- Hochentwickelter Notbremsassistent (AEBS)
- Notfall-Spurhalteassistent (ELKS)
- Müdigkeitswarner (DDAW)
- Vorrichtung für Alkohol-Interlock
- Unfalldatenspeicher (EDR)
- Cyberangriff-Schutz
- Reifendrucküberwachung
- Überwachung der Fahrerverfügbarkeit für automatisierte Fahrfunktionen
Fahrerassistenzsysteme im Auto: Technik soll Unfälle verhindern bzw. abmildern
Die Mehrzahl der aufgelisteten Systeme dient der Vermeidung von Unfällen beziehungsweise soll dazu beitragen, die Schwere von Unfällen abzumildern. Andere Techniken wie etwa der Unfalldatenspeicher können dagegen im Nachgang von Unfällen nützlich sein. Wird andersherum der Technik im Auto vermeintlich zu viel Spielraum eingeräumt – wie etwa bei Teslas umstrittenem Autopilot, dann kann das sogar das Kraftfahrtbundesamt auf den Plan rufen.
Auch für Busse und Lkw gilt eine neue Assistenzsystem-Plicht – die Liste der verpflichtenden Technik fällt allerdings etwas knapper aus:
- Intelligenter Geschwindigkeitsassistent (ISA)
- Notbremslicht
- Rückfahrassistent
- Abbiegeassistent
- Müdigkeitswarner
- Vorrichtung für Alkohol-Interlock
- Cyberangriff-Schutz
- Reifendrucküberwachung
- Überwachung der Fahrerverfügbarkeit für automatisierte Fahrfunktionen
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Fahrerassistenzsysteme im Auto: Noch nicht alles funktioniert perfekt
Speziell der Abbiegeassistent für Lkw war lange gefordert worden – denn immer wieder kommt es speziell beim Abbiegen von Brummis zu schweren Unfällen, weil Fußgänger oder Radfahrer übersehen werden. Ob alle Assistenzsysteme wirklich auch effektiv arbeiten, ist nicht in jedem Fall garantiert: In den USA hatten Experten kürzlich beispielsweise Fahrerüberwachungsysteme getestet – mit ernüchterndem Ergebnis. Unter anderem waren die Assistenten von BMW und Tesla dabei durchgefallen.