Haben wir nächste Woche etwa schon einen neuen Bundestrainer? Bierhoff plant Gespräch nach Ostern
Oliver Bierhoff ist auf der Suche nach einem Nachfolger für Bundestrainer Jogi Löw. Der DFB-Direktor hat sich zu einem Gespräch mit Ralf Rangnick verabredet.
Düsseldorf - Der DFB ist auf der Suche nach einem neuen Bundestrainer. Jogi Löw* stellt sein Amt bekanntlich nach der Europameisterschaft im Sommer zur Verfügung. Jetzt könnte alles ganz schnell gehen. Oliver Bierhoff* ist mit der Nachfolge-Suche betraut und will nun offenbar konkrete Gespräche mit einem Kandidaten führen.
Laut kicker- und Sport-Bild-Informationen hat sich der DFB-Direktor Nationalmannschaften und Akademie mit Ralf Rangnick zu einem Austausch nach den Osterfeiertagen verabredet. Rangnick, der die TSG Hoffenheim und RB Leipzig in die Bundesliga geführt hatte, weile derzeit auf Mallorca und werde nächste Woche zurückerwartet. Aktuell ist er ohne Job.
DFB-Direktor Bierhoff plant Treffen mit Rangnick - er ist interessiert und verfügbar
Unterdessen hatte Bierhoff zuletzt in Düsseldorf im Teamquartier der deutschen Nationalmannschaft mit der Verbandsspitze um Präsident Fritz Keller, Generalsekretär Friedrich Curtius sowie den Vizepräsidenten Rainer Koch und Peter Peters die Situation nach dem angekündigten Rücktritt von Löw erörtert und das weitere Vorgehen abgestimmt. Dabei wurde die Entscheidung getroffen, das Gespräch mit Rangnick zu suchen.
Der 62-Jährige hatte zuletzt offen mit dem Bundestrainer-Job geliebäugelt und sogar eine Rückkehr zu Ex-Klub Schalke 04 abgelehnt. Rangnick sei DFB-intern aber nicht der Wunschkandidat, gelte aber als innovative Lösung, heißt es.
Neuer Bundestrainer: Bierhoff sucht auch DFB-intern - Kuntz und Sorg in der Verlosung
Bierhoff wird allerdings auch das Gespräch mit weiteren Kandidaten suchen. Die internen Lösungen Stefan Kuntz und Marcus Sorg werden ernsthaft in Betracht gezogen. Kuntz führte die U21 als Trainer bei der Europameisterschaft jüngst ins Viertelfinale und würde eine Beförderung wohl nicht ablehnen.
„Da habe ich mir echt noch keine Gedanken drüber gemacht, ehrlich nicht. Ich persönlich glaube: Wenn jemand beim DFB denkt, wir reden mal mit dem Stefan, dann werden die mich anrufen, und dann gehe ich natürlich auch hin“, sagte Kuntz am Dienstag in Budapest. Auch Löws Co-Trainer Sorg soll ein Kandidat sein, hat aber nur Außenseiter-Chancen.
Hansi Flick bleibt DFB-Wunschkandidat - Ablöse-Streit mit dem FC Bayern droht
Der absolute Wunschkandidat ist aber Hansi Flick*, doch der steht noch bis 2023 beim FC Bayern unter Vertrag. DFB-Präsident Fritz Keller hat von Anfang an klargemacht, gebundene Trainer nicht zu kontaktieren. Flick müsste also von sich aus das Signal geben, dass er wechseln möchte. Sollte das der Fall sein, gibt es aber ein weiteres Problem. Der DFB will für seinen neuen Trainer keine Ablöse zahlen.
Ex-DFB-Sportdirektor Matthias Sammer meinte in Sport Bild: „Für einen Verband wäre es für mich deshalb kein Tabuthema, für einen Trainer Ablöse zu zahlen. Im Gegenteil: Das könnte fair und sauber sein.“ Bierhoff hält dagegen: „Wir haben beim DFB in der Vergangenheit ja auch immer wieder mal Personal an Klubs abgegeben und dafür nie eine Ablösesumme verlangt. Dazu zählten übrigens auch Matthias Sammer und Hansi Flick, als sie jeweils noch DFB-Sportdirektor waren.“
Flick ablösefrei zum DFB? Dem FC Bayern dürfte dieses Szenario überhaupt nicht gefallen. Doch vielleicht kann dieses Problem schon bald ad acta gelegt werden, dann nämlich, wenn sich Bierhoff und Rangnick auf eine Zusammenarbeit einigen würden. Nationalspieler Ilkay Gündogan machte zuletzt einen ganz anderen Vorschlag, den zunächst niemand auf dem Zettel hatte. (ck) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA