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Fortuna Köln: Geschichte, Erfolge, aktuelle Mannschaft

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Mannschaft von Fortuna Köln bildet vor den Fans einen Kreis
Der Fußballclub Fortuna Köln ist seit jeher tief in der Südstadt verwurzelt. © Eduard Bopp/Imago

Fortuna Köln ist ein Fußballverein, der fest in der Südstadt der Dommetropole verwurzelt ist. In seiner bewegten Geschichte gab es einige Höhenflüge und Abstürze.

Köln – Am 11. Juni 1983 verlor der SC Fortuna Köln nur knapp das Finale des DFB-Pokals und gleichzeitig das Lokal-Derby gegen den 1. FC Köln. Das Spiel endete zwar 0:1, stellt dennoch einen der größten Erfolge in der Geschichte des Fußballvereins dar. Die damalige Fußballmannschaft von Fortuna Köln wurde maßgeblich von den beiden Stürmern Dieter Lemke und Dieter Schatzschneider sowie dem starken Torwart Bernd Helmschrot geprägt. Die Verteidiger Jürgen Baier und Florian Hinterberger verhinderten in diesem historischen Spiel, dass Fortuna Köln mehr als einen Treffer der gegnerischen Mannschaft kassieren musste.

Fortuna Köln: Die ersten Jahrzehnte des Fußballvereins

Die Gründung des SC Fortuna Köln erfolgte am 21. Februar 1948 und damit nur wenige Tage nach der des 1. FC Köln. Der neue Fußballverein wurde im Kasino der Bayenthaler Maschinenfabrik aus der Taufe gehoben. Dabei entstand er aus dem Zusammenschluss dreier Traditionsvereine, des SV Victoria 1911, des Bayenthaler SV sowie des Sparkassen-Vereins Köln 1927.

Mit dem Gründungsakt begann die wechselhafte Geschichte einer einzigartigen Fußballmannschaft. Die Anfangsjahre verbrachte der SC Fortuna Köln in den unteren Ligen und pendelte zwischen Bezirksliga, Landesliga und Verbandsliga.

Fortuna Köln: Auf und ab in den Spielklassen

Erst seit dem Jahr 1966, als das Kölner Urgestein Hans „Jean“ Löring zum Präsidenten der Fortuna ernannt wurde und den Verein fortan großzügig als Förderer unterstützte, gelang der Aufstieg in höhere Spielklassen. Nach der Saison 1966/67 stieg die Kölner Fußballmannschaft in die Regionalliga West auf. Einige Jahre später, am 13. Mai 1973, gelang dem SC Fortuna Köln sogar der Aufstieg von dieser Spielklasse in die Bundesliga.

Die 2. Bundesliga existierte zu diesem Zeitpunkt noch nicht – die zweithöchste deutsche Fußballspielklasse wurde erst 1974 gegründet und löste die bis dato existierenden fünf Regionalligen ab. Das Erreichen der Erstklassigkeit war bis heute der wichtigste Erfolg von Fortuna Köln. Allerdings konnte sich die Fußballmannschaft lediglich eine Spielzeit in der obersten Liga halten, dem Aufstieg folgte unmittelbar der direkte Abstieg.

Fortuna Köln: Die Geschichte der letzten Jahrzehnte

Anschließend spielte Fortuna Köln in der inzwischen neu gegründeten 2. Bundesliga. Hier brachte es der Verein auf 26 Spielzeiten. 1986 rückte der Wiederaufstieg in die Bundesliga noch einmal in greifbare Nähe: Fortuna Köln erreichte die Relegation und traf dort auf Borussia Dortmund.

Nach einem 2:0-Heimsieg und einer 1:3-Auswärtsniederlage verloren die Südstädter jedoch das Entscheidungsspiel deutlich mit 0:8. Genauso ging der Verein 1983 im legendären DFB-Pokalendspiel gegen den Stadtrivalen 1. FC Köln nach einem Treffer von Pierre Littbarski (1. FC Köln) als Verlierer vom Platz.

Vor der Jahrtausendwende begann für Fortuna Köln eine schwere Zeit. Sportlich lief es trotz namhafter Trainer wie Bernd Schuster (1997/98) oder Toni Schumacher (1998/99) nicht rund. Nach der Spielzeit 1999/2000 war der Abstieg aus der 2. Bundesliga, der der Verein mehr als ein Vierteljahrhundert angehört hatte, besiegelt. Fortan spielte die Fußballmannschaft in der Regionalliga Nord.

Fortuna Köln: Drohende Insolvenz und Abschied von Jean Löring

In der Folge kam es zu massiven finanziellen Problemen, bei denen der mittlerweile ebenfalls wirtschaftlich angeschlagene Präsident und Sponsor Jean Löring nicht mehr helfen konnte. Am Ende stand das Ausscheiden des langjährigen Präsidenten am 13. Juni 2001, dem Verein drohte die Insolvenz. Am 6. März 2005 verstarb Jean Löring.

Ein Jahr später wurde Klaus Ulonska Erster Vorsitzender des SC Fortuna Köln. Der ehemalige Leichtathlet führte den Verein bis zu seinem Tod 2015 mit einer unglaublichen Leidenschaft, die ihn in der Südstadt zur Kultfigur machte.

Fortuna Köln: Die Überwindung des Tiefpunkts

Fortuna Kölns Geschichte wendete sich anschließend zum Guten: Durch zum Teil spektakuläre Spendenaktionen, wie zum Beispiel ein aufsehenerregendes Plakat der nackten Fußballmannschaft, konnte die Zahlungsunfähigkeit abgewendet werden. Sportlich begann eine Phase der Konsolidierung, die folgende Höhepunkte aufwies:

2018 folgte anschließend der Wiederabstieg in die Regionalliga West, in der Fortuna Köln bis heute spielt.

Fortuna Köln: Das Stadion im Süden der Rheinmetropole

Seit 1978 spielt Fortuna Köln im Südstadion, das mitten im Stadtteil Zollstock liegt. Das Stadion bietet Plätze für knapp 12.000 Zuschauer. Es verfügt über 1.863 überdachte Sitzplätze. Das Stadion bildet den wichtigsten Bestand der Bezirkssportanlage Süd. Die Fans hängen sehr an dieser mittlerweile in die Jahre gekommenen Sportstätte und sorgen bei Heimspielen für eine inspirierende Kulisse. Neben dem Stadion nutzt der Verein hier auch die folgenden Einrichtungen beziehungsweise Anlagen:

Das Stadion wird laufend modernisiert. Unter anderem erfolgte vor Kurzem der Austausch der Sitze, sodass den Fans jetzt komfortable Schalensitze zur Verfügung stehen. Außerdem wurde ein separater Bereich mit Sitzplätzen für Gästefans eingerichtet. Diese Umbaumaßnahme war erforderlich, um die Anforderungen des DFB zu erfüllen. Aus dem gleichen Grund erfolgte die Erneuerung der Flutlichtanlage. Mittlerweile verfügt die Spielstätte auch über eine Rasenheizung.

Fortuna Köln: Die Hymne

2009 bekam Fortuna Köln eine eigene Hymne: Der Musikproduzent Christoph Siemons komponierte einen Song, nachdem sich zuvor eine Vielzahl von Anhängern des Vereins in einer Abstimmung für dieses Projekt ausgesprochen hatte. Sowohl die Mitglieder der Fußballmannschaft als auch die Fans spielten das Lied am 6. Dezember 2009 ein.

Fortuna Köln: Die Fans

Fortuna Köln ist sehr eng mit den Fans verbunden – diese Tatsache spiegelt auch das Vereinsmotto in kölscher Mundart wieder: „Dat bes du, ben ich, sin mir!“ Im Laufe der Jahrzehnte seit Bestehens des Vereins haben sich zahlreiche Fangemeinden zusammengeschlossen. Die älteste, heute noch bestehende Fan-Organisation ist Tarantula, deren Gründung auf das Jahr 1983 zurückgeht. Sie sponsert Trikots für die Jugendmannschaften und setzt sich für die Förderung des Nachwuchses ein.

Die Eagles unterstützen die Fortuna Köln bereits seit 1986 und gelten als eine der ersten Ultra-Fangruppen in Deutschland. Unter dem ungewöhnlichen Namen SC Mülltonn 98 haben sich ebenfalls Fans von Fortuna Köln zusammengefunden. Sie feuern die Spieler ihrer Lieblingsmannschaft regelmäßig mit Fan-Gesängen an, häufig begleitet von einem lauten Schlaginstrument.

Außerdem gründete sich eine Fangemeinschaft, um den ehemaligen Präsidenten Jean Löring zu ehren, sie hat sich den Namen Schäng-Gäng gegeben. Viele Mitglieder dieses Fan-Clubs packen tatkräftig in verschiedenen Funktionen an, um ihren Verein zu unterstützen.

Fortuna Köln: Die Sponsoren

Die Supermarkt-Kette HIT ist der Hauptsponsor der Profimannschaft von Fortuna Köln. Darüber hinaus unterstützen die folgenden Firmen den Kölner Verein:

Fortuna Köln: Der aktuelle Kader

Trainer von Fortuna Köln ist seit Sommer 2020 Alexander Ende. In der Regionalliga-Saison 2021/22 hat die Fußballmannschaft von Fortuna Köln den folgenden Kader:

NamePosition
André WeisTorwart
Felix BuerTorwart
Hannes Daniel KrampTorwart
Jan-Luca RumpfAbwehr
Dan-Patrick PoggenbergAbwehr
Jannik LöhdenAbwehr
Sören DieckmannAbwehr
Seymour FüngerAbwehr
Jean-Marie NadjombeAbwehr
Pascal ItterAbwehr
Dominik LaniusAbwehr
Nico BrandenburgerMittelfeld
Kai FörsterlingMittelfeld
Stipe BatariloMittelfeld
Batuhan ÖzdenMittelfeld
Suheyel NajarMittelfeld
Mike OwusuMittelfeld
Timo HölscherMittelfeld
Maik KegelMittelfeld
Leon DemajSturm
Francis UbabuikeSturm
Sascha MarquetSturm
Dimitry ImbongoSturm
Ismail HarnafiSturm

Mit Julian Günther-Schmidt und Franco Uzelac verließen Fortuna Köln zwei wichtige Stützen

Der Mittelstürmer Julian Günther-Schmidt verließ Fortuna Köln am 5. Januar 2021 in die Dritte Liga zum 1. FC Saarbrücken. Der 26-Jährige war bis dato der Top-Scorer der Fortuna in der Regionalliga-Saison 2020/21. Mit Franco Uzelac kehrte den Südstädtern zwei Wochen später ein weiterer Leistungsträger den Rücken. Der Kapitän wechselte am 19. Januar überraschend und auf eigenen Wunsch zu Alemannia Aachen. In der Saison 2021/22 tritt das Team von Trainer Alexander Ende erneut in der Regionalliga an.

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