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Inzidenz in Spanien: Barcelona schließt Strände und Bars in der Nacht

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Von: Mark Stoffers

Abholen-Schild in menschenleerer Rambla und leerer Barceloneta Strand
Corona-Inzidenz: Barcelonas Touristenspots wieder menschenleer. © Paco Freire/dpa & Matthias Oesterle/IMAGO

Schlechte Nachrichten für den Sommerurlaub in Spanien. Region Katalonien schränkt wegen hoher Covid-19-Zahlen das Nachtleben stark ein. Das sind die Regeln.

Barcelona – Die Corona-Zahlen in Spanien zeigen seit Tagen vor allem in der Region Katalonien steil nach oben. Für deutsche Urlauber droht nach Rückkehr aus Mallorca die Quarantänepflicht, wenn der Wert im Laufe der Woche nicht sinkt. Besonders besorgniserregend sind dabei die Zahlen aus Katalonien mit Barcelona und die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen auf den balearischen Inseln.

Mallorca überschritt am Montag die 200er-Marke. Laut der John Hopkins University lag am Montag, 12. Juli 2021 die Inzidenz auf den Balearen bei 221,0 und befindet sich somit knapp unter dem Durchschnittswert des Landes auf der iberischen Halbinsel.

Inzidenz in Spanien: Katalonien ist iberischer Corona-Hotspot

Die Inzidenz in Spanien steht bei 223,8 mit 33.932 Corona-Neuinfektion und 17 Todesfällen im Zusammenhang mit Sars-CoV-2, während Katalonien dem Ausdruck Corona-Hotspot alle Ehre macht. Die Inzidenz in Katalonien mit der Metropole Barcelona und einer 600 Kilometer langen Mittelmeerküste betrug am Montag 448. Und ein Ende ist nicht in Sicht.

Nun ergreift die Region Katalonien weitere Corona-Maßnahmen, um der Lage Herr zu werden. Zunächst sollen die seit Tage steil ansteigende Kurve der Covid-19-Infektionszahlen durch eine Einschränkung der nächtlichen Aktivitäten gestoppt oder zumindest abgeflacht werden.

Aufgrund der hohen Infektionszahlen in Katalonien müssen Bars und Strände in der Region schließen

Betroffen sind wegen der Inzidenz in Katalonien vor allem Restaurants, Bars, Kultur- und Sportlokale, aber auch alle anderen Betriebe müssen in der Region künftig ab 0:30 Uhr schließen. Diese Regelung werde „morgen oder übermorgen in Kraft treten“, erklärte die Sprecherin der Regionalregierung, Patricia Plaja, bereits am Montag. Zudem sollen auch alle Strände und Plätze zwischen 0:30 Uhr in der Nacht und 6:00 Uhr morgens dicht gemacht werden.

Darüber hinaus kommen noch weitere Maßnahmen hinzu, um die Corona-Pandemie einzudämmen. Treffen von mehr als zehn Personen sowohl im privaten wie im öffentlichen Raum sollen dann nicht mehr möglich sein. Allerdings müssen einige dieser Einschränkungen noch vom Oberlandesgericht Katalonien durchgewunken werden, da „Grundrechte verletzt werden“, erklärte Plaja.

Inzidenz in Katalonien steigt auf 448

Die Lage ist derzeit nirgends in Spanien so ernst, wie in der beliebten Urlaubsregion an der Grenze zu Frankreich, die gerade die Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen eingeführt haben. Die Region tut mit diesen drastischen Maßnahmen alles, um nicht noch weiter in den Corona-Strudel abzurutschen – auch wenn der Tourismus augenscheinlich unter diesen Regelungen leiden wird. Bei einer Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen von 448 sind diese Schritte auch wenig verwunderlich.

Gleichzeitig sind es nicht die ersten Schritte, um dem Anstieg der Corona-Neuinfektionen entgegenzutreten. Auch wenn es ein Tanzverbot in Bars und Clubs wie in Griechenland noch nicht gibt, hatte die katalanische Regionalregierung bereits vor einer Woche eine Schließung der Innenbereiche aller nächtlichen Vergnügungslokale verfügt. Geholfen hat es wenig. Die Inzidenz in Katalonien stieg trotzdem wieder in ungeahnte Höhen.

Trotz schwindelerregender Inzidenz in Katalonien sind Strände und Bars überfüllt

Der hohen Inzidenz zum Trotz sind nach spanischen Medienberichten sowohl die Strände, als auch die Hotels, Kneipen und Läden in der katalanischen Hauptstadt Barcelona und den Küstengemeinden während der Urlaubszeit teilweise völlig überfüllt.

In den nächsten Tagen Wochen und Monaten muss sich dann zeigen, welche Strategie sich am Ende auszahlt. Denn während Katalonien seine Bars und Strände dicht macht und in den Niederlanden das Corona-Geschehen die Lockerungen ausbremst, beschreitet der britische Premierminister Boris Johnson mit seinem Kabinett ganz andere Covid-19-Wege.

Denn das Vereinigte Königreich erklärte offiziell, dass der 19. Juli 2021 zum „Freedom Day“ erklärt wird und Großbritannien trotz einer Inzidenz von über 300 fast alle Corona-Regeln fallen. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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