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Corona-Tests für Urlauber leicht zu umgehen? Journalistin erlebt Vorfall, der Befürchtungen bestätigt

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Von: Marcella Moschini

Seit dem 8. August gilt für Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten eine Testpflicht. Doch wird diese auch strikt eingehalten?

München - Immer mehr Urlauber bringen bei ihrer Rückkehr nach Deutschland ein unwillkommenes Souvenir mit: das Coronavirus. Um die Zahl der Neuinfektionen so gering wie möglich zu halten, gilt nun seit dem 8. August bundesweit eine neue Verordnung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Wer aus den Ferien zurückkehrt und sich in den letzten 14 Tagen vor der Einreise in einem Risikogebiet aufgehalten hat, muss einen Corona-Test machen. So zumindest die öffentliche Darstellung.

Bei Vorlage eines negativen Testergebnisses, das nicht älter als 48 Stunden ist, kann von einem Test abgesehen werden. Ist das aber in der Realität die einzige Ausnahme bei einer Reiserückkehr? Sieht man sich die Umsetzung der neuen Regeln genauer an, scheint die Corona*-Testpflicht dann aber nicht ganz so streng, wie zunächst gedacht.

Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer: Die Einhaltung der Regeln wird nicht immer kontrolliert

Tatsächlich scheint die Einhaltung der neuen Regeln auch nicht immer und überall stringent kontrolliert zu werden. So sei es beispielsweise am Berliner Flughafen leicht, die Testpflicht zu umgehen, wie Bild berichtet. So musste eine Journalistin, die für das Medium tätig ist, bei ihrer Rückreise* aus Barcelona demnach keinen Test ablegen.

Katalonien gilt als Risikogebiet, dennoch musste sie laut Bild im Flugzeug keine Aussteigerkarte zur Nachverfolgung ausfüllen. Auch am Flughafen selbst habe keiner die Einhaltung der Regeln kontrolliert. Durchsagen und Hinweisschilder zur Testpflicht habe sie vergebens gesucht. Sollte dieser Vorfall tatsächlich so stattgefunden haben, könnte die Wahrscheinlichkeit, dass dabei Fälle untentdeckt bleiben, hoch sein.

Schlimme Befürchtungen wegen Vernachlässigung der Corona-Testpflicht

„Urlaubsheimkehrer mit Corona-Infektion* werden zusehends unser Problem Nummer Eins. Deshalb müssen Kontrollen der Rückreisenden auf Flughäfen verlässlich funktionieren." sagt CDU-Politiker Armin Schuster gegenüber Bild. Besonders bei einer Ankunft aus Risikogebieten dürfe es keine Möglichkeit geben, die Tests bewusst zu umgehen, erklärt er weiter.

Auch ein CDU-Abgeordneter im Europäischen Parlament hat Bedenken. „Die Rückreisetests sollen zwischen Fluggastbrücke und Terminalgebäude durchgeführt werden. Hier müssen Polizisten die akkurate Durchführung der Kontrollen überwachen", sagt Sven Schulze zu Bild. (mam) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerkes

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