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Corona-Alarm in Italien: Eine Region weiter in Extrem-Lage - einschneidende Maßnahmen für Urlauber

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Von: Richard Strobl

Die Corona-Infektionszahlen in Italien steigen weiter. Sie liegen über den Werten vom Mai. Rund um Rom ist die Lage besonders angespannt.

Update vom 23. August: Rund um die italienische Hauptstadt Rom bleibt die Coronavirus-Lage mehr als angespannt. Erneut meldet die Region Lazio extrem viele Neuinfektionen. Am Sonntag verzeichneten die dortigen Behörden 184 Fälle und einen Todesfall. Allerdings ist glücklicherweise ein leichter Rückgang zu beobachten, der große Hoffnung macht. „Die Fälle nehmen im Vergleich zu gestern ab und sind angesichts der Rekordzahl an Tests, die in den letzten 24 Stunden durchgeführt wurden, noch bedeutender“, zitiert „La Repubblica“ aus einer Mitteilung des Gesundheitsrats.

Die italienischen Verantwortlichen sind indes stark bemüht, die Infektionsketten nachzuvollziehen. Woher die enorme Steigerung der Infektionszahlen in der Region Lazio um Rom kommt, scheinen die Aufzeichnungen klar zu belegen. Zwar sind die Fälle mit Verbindung zu Hotspot Sardinien zurückgegangen (35 Prozent, am Vortag 45 Prozent), doch weitere 60 Prozent der Neu-Erkrankten waren anderenorts in den Ferien. Somit finden sich unter den 185 jüngst erkrankten Personen mindestens 175 Urlaubsrückkehrer. Die einschneidenden Maßnahmen in Italien (s. Update vom 22. August) dürften demnach anhalten. Eine Schließung der inneritalienischen Grenzen bleibt weiterhin nicht ausgeschlossen.

Coronavirus-Alarm in Italien: Infektionszahlen steigen weiter - Eine Region entwickelt sich zum neuen Hotspot

Update vom 22. August: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Italien ist erneut gestiegen. Am Samstag vermeldete das Land 1071 Neuinfektionen. Das bedeutet den größten Anstieg von Fällen seit dem 12. Mai 2020. Insgesamt stieg die Zahl der Neuinfektionen damit auf 258.136. Die Zahl der Todesfälle stieg um 3 auf 35.430.

Die meisten Neuinfektionen verzeichnete dabei die mittelitalienische Region Lazio um die Hauptstadt Rom. Hier wurden 215 der 1071 neuen Fälle gemeldet. Die Region entwickelt sich damit zum neuen Hotspot. Nach Behördenangaben handelt es sich bei knapp zwei Drittel der Fälle um Reiserückkehrer, die innerhalb Italiens oder im Ausland unterwegs waren. Viele Infizierte seien jung und würden keine Symptome zeigen.

Nach Angaben der italienischen Tageszeitung Il fatto Quotidiano sind es in der Region Lazio vor allem Reiserückkehrer aus Sardinien, die das Virus mit nach Hause gebracht hätten. 97 der 215 Neuinfizierten, also knapp 45 Prozent, seien von der italienischen Insel zurückgekommen. Deshalb werden nun am Hafen von Civitavecchia nicht nur Rückkehrer aus Griechenland oder Kroatien getestet, sondern auch die Heimkehrer aus Sardinien. Gouverneur Nicola Zingaretti bezeichnete jedoch auch diese Maßnahme als „nicht ausreichend“. Er forderte, dass Sardinien schon beim Einsteigen auf Schiffe teste.

Wegen der steigenden Zahlen hatten sich die Präsidenten der Regionen in den vergangenen Tagen über eine mögliche erneute Schließung der inneritalienischen Grenzen beraten. Kampanien war vorgeprescht und hatte eine solche Grenzschließung nicht ausgeschlossen. Nach den Beratungen kam man aber zu dem Ergebnis, dass dieser Schritt aktuell nicht gegangen werde.

Corona-Alarm in Italien: Infektionszahlen steigen über Mai-Niveau - Regierung verschärft Maßnahmen 

Update vom 20. August: Die Corona-Lage in Italien wird zusehends angespannter. Die Zahl der Neuinfektionen im einst so schwer von der Pandemie gezeichneten Land ist erneut gestiegen. Binnen eines Tages kamen 845 Infizierte hinzu. Diese Zahl entspricht dem höchsten Stand seit dem 16. Mai, als 875 Personen registriert wurden. Zudem starben sechs weitere Menschen an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung.

Wie die italienische Tageszeitung La Repubblica berichtet, seien die steigenden Infektionszahlen auch auf vermehrtes Testen zurückzuführen. An einem Tag wurden demnach 77.442 Abstriche genommen. Das entspricht der zweithöchsten Zahl seit Beginn des Ausbruchs (77.701 am 17. Juni).

Derweil zeichnet sich auch in Italien das mittlerweile gewohnte Bild in puncto Infektions-Rückführung. In einzelnen Regionen haben fast die Hälfte der Corona-Fälle ihren Ursprung außerhalb des eigenen Landes.

Coronavirus in Italien: Infektionszahlen steigen weiter - Furcht vor zweiter Welle wächst

Update vom 17. August: Am Samstag (15. August) wurden in Italien 629 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Weil das Land, das im europäischen Vergleich besonders hart von der Pandemie getroffen wurde, eine zweite Welle befürchtet, hat die Regierung einschneidende neue Maßnahmen ergriffen.

Corona in Italien: 320 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden

Die Zahlen der letzten Tage sind zwar immer noch relativ hoch, liegen aber immerhin nicht über dem Peak vom Samstag. Am Sonntag wurden 479 neue Fälle gemeldet - am Montag 320. Die Zahlen sind dem offiziellen Dashboard der italienischen Regierung, das die Corona-Situation im Land dokumentiert, zu entnehmen.

Corona-Alarm in Italien: Infektionszahlen steigen wieder - Regierung greift sofort zu deftigen Maßnahmen

Erstmeldung vom 16. August:

Rom - Das Coronavirus ist in Europa wieder auf dem Vormarsch. Während die Infektionszahlen unter anderem in Kroatien und Spanien wieder gestiegen waren, blieben die Zahlen in Italien zuletzt auf relativ gesehen niedrigem Niveau. Doch nun schossen die Neuinfektionen auch hier wieder nach oben. Die italienische Regierung hat nun sofort einschneidende neue Maßnahmen beschlossen, um eine zweite Welle zu verhindern.

Wegen der steigenden Zahlen schließt Italien ab Montag, den 17. August, alle Diskotheken des Landes. Das teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Sonntag nach einer Sitzung mit Ministern und Gouverneuren des Landes mit. Die Schließung gilt demnach bis mindestens 7. September. Von der Schließung betroffen sind nicht nur Indoor-Diskotheken, sondern auch Stranddiskos im Freien und alle weiteren Orte, an denen Tanzveranstaltungen im Freien oder in geschlossenen Räumen stattfinden.

Coronavirus in Italien: Steigende Zahlen - Maskenpflicht verschärft

Daneben verschärft man in Italien auch wieder die Maskenpflicht. So muss nun in der Zeit zwischen 18 Uhr und 6 Uhr morgens auf öffentlichen Plätzen, an denen sich Italiener gerne treffen, und bei Ansammlungen vor Lokalen ein Mund-Nasenschutz getragen werden.

Die Maßnahmen-Verschärfung geht auch darauf zurück, dass es in den vergangenen Tagen viele Medienberichte über Feiern junger Leute ohne Abstand und Masken gegeben hatte. Wie auch in anderen Ländern stecken sich auch in Italien zunehmend junge Menschen mit dem Coronavirus an.

Corona in Italien: Steigende Infektionszahlen - Regierung reagiert direkt

Nach dem Anstieg der Infektionszahlen* hatten Politiker gewarnt, dass die Wieder-Eröffnung der Schulen (geplant für 14. September) in Gefahr geraten könnte. Das will man in Italien unbedingt vermeiden und hat auch mit Verweis auf die Schulen die geschilderten Maßnahmen getroffen.

Offiziell zählt das Mittelmeerland aktuell fast 254.000 Ansteckungen. Am Sonntag registrierten die Behörden 479 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden. Samstag hatte der Wert noch höher gelegen, nämlich bei 629. In den Wochen zuvor hatten die Infektionszahlen dagegen weitaus niedriger gelegen. Fast 35.400 Menschen sind in dem Land offiziell seit dem Ausbruch der Pandemie im Februar mit oder an Corona gestorben*.

Minister Speranza schrieb auf Facebook: „Wir können die Entbehrungen nicht wieder zunichtemachen, die wir in den letzten Monaten hinnehmen mussten. Unsere Priorität muss die Wiedereröffnung der Schulen in völliger Sicherheit im September sein.“

Vor der Entscheidung hatten Diskobetreiber vor Milliardenverlusten gewarnt. Die italienische Regierung plant ihnen nun mit einem Hilfspaket unter die Arme zu greifen. Laut der italienischen Tageszeitung La Repubblica liegt ein Paket über 100 Millionen Euro auf dem Tisch. Auf einer kleinen Insel in Italien sitzen hunderte Touristen fest. Wann sie wieder abreisen dürfen, ist derzeit ungewiss. (rjs mit dpa) *merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

Groß Britannien hat Frankreich jetzt zu einem Risikogebiet erklärt, was tausende von britischen Urlaubern Zwang so schnell wie möglich wieder nach Hause zu kommen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will den Karneval im Frühjahr 2021 absagen. Ein normales Stattfinden der Events könne er sich nicht vorstellen.

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