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Corona in Österreich: Bezirke an deutscher Grenze geben Grund zur Beunruhigung - Höchstwert bei Todesfällen

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Veronika Arnold, Patrick Mayer, Patrick Huljina

Die Corona-Lage in Österreich ist extrem: Einige Bezirke überschreiten eine 7-Tage-Inzidenz von 1000, die Covid-19-Todeszahlen steigen. Der News-Ticker.

+++ Wir beenden diesen Ticker. Alle weiteren Entwicklungen zur Corona-Pandemie in Österreich lesen Sie fortan in diesem News-Ticker. +++

Update vom 18. November, 17.45 Uhr: Zwei Bezirke an der deutsch-österreichischen Grenze sind in der Coronavirus-Pandemie aktuell die Sorgenkinder Österreichs.

Dabei handelt es sich um Ried im Innkreis und den Bezirk Rohrbach. Die Kleinstadt Ried liegt unweit des Grenzübergangs bei Simbach am Inn, Rohrbach ist etwa 30 Kilometer von der bayerischen Mittelstadt Passau (rund 52.000 Einwohner) entfernt.

Laut österreichischem Gesundheitsministerium gab es in und rund um Ried in den vergangenen 14 Tagen 203,4 bestätigte Corona-Fälle auf 10.000 Einwohner, in Rohrbach waren es demnach 289 registrierte Covid-19-Infektionen auf 10.000 Einwohner.

Zum Vergleich: Die Bundeshauptstadt Wien kam mit ihren 1,9 Millionen Einwohnern zum gleichen Zeitpunkt im Schnitt auf 82,6 neu registrierte Corona-Fälle je 10.000 Einwohner.

Passau: Herbstlich gefärbte Bäume stehen am Innufer
In der Corona-Pandemie immer wieder im Fokus: die deutsch-österreichische Grenze. Hier ist der Inn bei Passau zu sehen. © Armin Weigel/dpa

Coronavirus-Pandemie in Österreich: Corona-Massentests vor Weihnachten geplant

Update vom 18. November, 17.15 Uhr: Am Mittwoch hat im Bundeskanzleramt in Wien eine erste Gesprächsrunde zu den von Bundeskanzler Sebastian Kurz angekündigten Corona-Massentests (siehe Update vom 17. November, 9.42 Uhr) stattgefunden. Neben dem Kanzler und Vertretern des Gesundheitsministeriums nahmen weitere Experten und Wissenschaftler am Termin teil.

Die kostenlosen und freiwilligen Massentestungen in Österreich sollen begleitend zu den geplanten Lockerungsschritten nach dem Lockdown stattfinden. Sie sollen dazu beitragen, das Infektionsgeschehen in Vorbereitung auf die Weihnachtszeit und die Zeit danach zu reduzieren, berichtet der Kurier.

Das Bundeskanzleramt betonte, dass insbesondere einkommensschwächere Familien von der Gratis-Testung profitieren sollen. Bei den Experten und Wissenschaftlern sei das Vorhaben auf breite Unterstützung gestoßen, hieß es weiter.

Einem Bericht der Kleinen Zeitung zufolge sollen für die Massentests bis zu 8000 Soldaten aufgeboten und 2000 Teststraßen errichtet werden. Man rechne insgesamt mit vier Millionen Freiwilligen, die sich einem Antigen-Schnelltest unterziehen wollen. Eine erste Testreihe mit bis zu 200.000 Personen sei laut der Zeitung rund um den 6. Dezember geplant. Der große Massentest soll kurz vor Weihnachten stattfinden.

Sebastian Kurz (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich, nimmt zu Beginn einer Pressekonferenz zum Thema «Notwendige Maßnahmen um die Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern» seine Mund-Nasen-Bedeckung ab.
Österreich hat bei der Zahl der Corona-Todesfälle innerhalb eines Tages eine Schallmauer durchbrochen. © picture alliance/Herbert Neubauer/APA/dpa

Corona in Österreich: Mehr als 100 Todesfälle innerhalb eines Tages

Update vom 18. November, 14.36 Uhr: „Stabilisierung auf dramatisch hohem Niveau“ - so bezeichnete der österreichische Gesundheitsminister Rudolf Anschober die knapp 6000 gemeldeten Corona-Neuinfektionen am Dienstag. Heute vermeldeten die Behörden in Österreich allerdings 7091 bestätigte neue Fälle von Dienstag auf Mittwoch.

Zum ersten Mal wurden innerhalb von 24 Stunden auch mehr als 100 Todesfälle - insgesamt 109 - in Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Im Krankenhaus müssen aktuell 4592 Covid-Patienten behandelt werden, davon 682 auf Intensivstationen.

Die meisten Neuinfektionen wurden am Mittwoch erneut aus Oberösterreich gemeldet. Die Corona-Zahlen der österreichischen Bundesländer im Überblick:

Corona in Österreich: Bezirk Rohrbach der Corona-Hotspot des Landes

Update vom 18. November, 9.43 Uhr: Zum ersten Mal seit längerer Zeit gibt es ermutigende Nachrichten in Bezug auf die Corona-Infektionszahlen in Österreich. Mit 5984 neuen Fällen innerhalb eines Tages wurde am Dienstag zwar immer noch eine hohe Zahl an Neuinfektionen gemeldet - sie war allerdings um rund 1000 geringer als noch in der vergangenen Woche. Der Lockdown light zeigt offenbar erste Wirkungen.

Die höchsten Corona-Zahlen melden weiterhin die Bezirke aus dem Bundesland Oberösterreich. Mit einer 7-Tage-Inzidenz von 1503 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner ist der Bezirk Rohrbach weiterhin der absolute Corona-Hotspot Österreichs. Die zehn am schlimmsten betroffenen Bezirke im Überblick.

Corona in Österreich: Intensivbetten in Wien fast komplett belegt

Update vom 17. November, 22.50 Uhr: Die Auslastung der Intensivstationen wird in der Corona-Pandemie genau beobachtet. Sie gilt als letzter Indikator für den Ernst der Lage.

Wie das Nachrichtenportal oe24.at nun berichtet, gibt es in der Hauptstadt Wien fast keine freien Intensivbetten mehr. Konkret: Von 150 Intensivbetten seien aktuell 148 belegt, heißt es in dem Bericht. Die Kapazitäten in der Donau-Metropole könnten laut Tageszeitung ÖSTERREICH zwar angehoben werden, allerdings müssten dann andere planbare operative Eingriffe mit intensiv medizinischem Bedarf verschoben werden.

Die Zahl der Covid-19-Toten bleibt in Österreich derweil konstant hoch. Laut Erhebungen der Johns Hopkins Universität starben am 17. November in der Alpenrepublik 58 weitere Menschen mit oder an Corona.

Update vom 17. November, 18.50 Uhr: Riesen-Irritationen um die Schulkinder am ersten Tag des Lockdowns in Österreich.

Das Nachrichtenportal oe24.at berichtet von widersprüchlichen Meldungen zum Start des freiwilligen Schul-Unterrichts. So habe es zum Beispiel in Wien Berichte über teils volle Schulen gegeben.

Corona-Pandemie in Österreich: Nur 15 Prozent der Schulkinder im regulären Unterricht

Das Bildungsministerium habe auf eine Anfrage der Tageszeitung ÖSTERREICH jedoch geantwortet, das nur 15 Prozent der Schülerinnen und Schüler den regulären Unterricht vor Ort besucht hätten.

„Wenn es in einigen Klassen zu höheren Schülerzahlen gekommen ist, war das die Ausnahme. Ein Senken der Infektionszahlen kann so unterstützt werden. Die Kombination von Präsenzlehre und Distance Learning funktioniert“, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums gegenüber oe24.at.

Das Bildungsministerium Österreichs kommt demnach schon nach einem Tag zu der Erkenntnis, dass sein Modell aufgeht. Warum und worauf sich diese Erkenntnis stützt, das geht aus dem Bericht nicht hervor.

In der Corona-Pandemie sollen die Kinder in der Alpenrepublik aktuell möglichst daheim bleiben und notfalls von den Eltern unterrichtet werden. Auch das soll dazu beitragen, dass die zwischenzeitlich sehr hohen Covid-19-Fallzahlen zwischen Wien und Salzburg, zwischen Linz und Graz wieder gesenkt werden können.

Coronavirus-Pandemie in Österreich: Neue Erkenntnisse zu Corona-Ansteckungen bei Kindern

Update vom 17. November, 17.50 Uhr: Wie hoch ist das Risiko einer Corona-Ansteckung bei Kindern*? Ein Vergleich aus Deutschland zwischen September und November gibt neue Aufschlüsse darüber - und alarmiert.

In Österreich war vor dem Lockdown verbissen darüber gestritten worden, ob die Schulen offenbleiben oder geschlossen werden sollen. Jetzt setzt die Alpenrepublik auf ein freiwilliges Modell für die Eltern junger Schulkinder.

Corona-Pandemie in Österreich: Hilferuf des Handels mit Blick auf Weihnachten

Update vom 17. November, 17.35 Uhr: Seit diesem Dienstag läuft der harte Lockdown in Österreich. Geschäfte haben geschlossen, der Einzelhandel musste wegen der explodierenden Corona-Zahlen in der Alpenrepublik schließen. Kurzum: Es ist eine riesige Herausforderung für die Wirtschaft des südlichen deutschen Nachbarn.

Durch den harten Covid-19-Lockdown soll Regierungsangaben zufolge das Weihnachtsgeschäft gerettet werden. In dieser Gemengelage hat der österreichische Handel nun einen regelrechten Hilferuf an die Bürgerinnen und Bürger gerichtet. Oder besser gesagt, an die Konsumentinnen und Konsumenten.

„75 Prozent des Umsatzes ist für immer verloren“, erklärte Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands Österreich, in einem emotionalen Appell beim Nachrichtenportal krone.at: „Wir wollen nicht, dass man über einen schnellen Klick, über Amazon und Co., den Arbeitsplatz des Familienmitglieds abschafft, nur um sich ein paar Cent zu sparen. Wir hoffen, dass die Österreicher und Österreicherinnen Arbeitsplätze schenken.“

Seine Bitte: Im Lockdown nicht alles online zu bestellen, sondern auf die Zeit vor Weihnachten zu vertrauen und dann zum Beispiel für Christkindl-Geschenke persönlich in den Handel gehen.

Menschenleer: der Wiener Prater am 17. November.
Menschenleer: der Wiener Prater am 17. November. © Philip Stotter

Corona-Pandemie in Österreich: Spektakuläre Fotos aus Wien zum Lockdown

Update vom 17. November, 17.15 Uhr: Aus Wien gab es am ersten Tag des neuerlichen Lockdowns spektakuläre Fotos. Vergleicht man die Aufnahmen vom Dienstag mit dem Montag, 16. November, zeigt sich eindrucksvoll, wie sich die Hauptstädter in Österreich an die Corona-Vorgaben ihrer Regierung halten.

Denn: Aufgrund der neuen Ausgangsbeschränkungen waren die Straßen und Plätze in der Donau-Metropole (rund 1,9 Millionen Einwohner) menschenleer.

Wiener Prater, die Einkaufsstraßen der Innenstadt, die Gassen in der Leopoldstadt - kaum jemand war unterwegs. Tags zuvor hatte das noch ganz anders ausgesehen, als sich viele Österreicher landesweit mit Einkäufen für die kommenden drei Wochen Lockdown eindeckten.

Wien: Geschlossene Cafés und eine leere Fußgängerzone.
Wien: Geschlossene Cafés und eine leere Fußgängerzone. Ab 17. November ist ein neuerlicher Lockdown in Kraft getreten. © Ronald Zak/dpa
16. November in Wien: Zahlreiche Passanten gehen auf der Einkaufsstraße Mariahilfer Straße.
16. November in Wien: Zahlreiche Passanten gehen auf der Einkaufsstraße Mariahilfer Straße. © Roland Schlager/dpa

Corona-Pandemie in Österreich: Infektionszahlen gehen am ersten Tag des Lockdowns leicht zurück

Update vom 17. November, 16.20 Uhr: Am ersten Tag des neuen, harten Lockdowns wurden in Österreich knapp 6.000 Neuinfektionen registriert. Von Montag auf Dienstag vermeldeten die Behörden insgesamt 5.984 neue positive Testergebnisse.

58 Menschen starben in den vergangenen 24 Stunden mit dem Coronavirus. 182 Personen mussten hospitalisiert werden, davon 46 auf Intensivstationen. Derzeit befinden sich damit insgesamt 4.525 Personen aufgrund des Coronavirus in krankenhäuslicher Behandlung, 658 davon auf Intensivstationen. 

Die meisten Neuinfektionen wurden auch heute wieder aus Oberösterreich gemeldet. Die Zahlen der einzelnen Bundesländer im Überblick:

Corona in Österreich: Seit Mitternacht gilt der neue Lockdown

Update vom 17. November, 9.42 Uhr: Seit Mitternacht ist Österreich wieder im Corona-Lockdown. Es gelten strikte Ausgangsbeschränkungen. Wie zu Beginn der Pandemie im Frühjahr ist das Verlassen der eigenen Wohnung nur aus bestimmten Gründen erlaubt - wie zum Beispiel zum Einkaufen, für Arztbesuche oder auch zum Spaziergang und Joggen.

Der Handel ist fast komplett geschlossen. Lediglich die Läden für den täglichen Bedarf wie Supermärkte, Drogerien, Apotheken und Banken sind geöffnet. Die Schulen stellen für alle Jahrgangsstufen auf Fernunterricht um. Die Einschränkungen sollen am 6. Dezember enden.

Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz machte deutlich, dass nach dem Lockdown Massentests eine besondere Rolle spielen sollen, um das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen. Es gehe darum, möglichst schnell Infizierte zu finden und in Quarantäne zu schicken. Darüber tauschte er sich am Montag mit dem slowakischen Premierminister Igor Matovic aus. In der Slowakei wurden an mehreren Wochenenden Millionen von Menschen getestet. Gesundheitsminister Rudolf Anschober zufolge sollen solche Massentests nicht nur für bestimmte Berufsgruppen gemacht werden. Sie könnten auch auf regionaler Ebene organisiert werden.

Corona in Österreich: Bayerns Ministerpräsident Söder mit Seitenhieb

Update vom 16. November, 22 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat nach Beratungen zwischen den deutschen Länderchefs und der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die Ausweitung des zweiten Corona-Lockdowns in Deutschland einen deutlichen Seitenhieb in Richtung Österreich geäußert.

Als Söder nach der Möglichkeit gefragt wurde, Weihnachten trotz der Corona-Krise im Kreise der Familie zu feiern, antwortete der Franke: „Mir macht eher Silvester Kopfzerbrechen. Österreich hat ja jetzt wegen der hohen Fallzahlen viel strengere Maßnahmen. Wir müssen uns genau überlegen, was ist, wenn die Skigebiete rund um Weihnachten in Österreich aus Tourismus-Gründen wieder aufmachen.“

Eine schmerzhafte Spitze aus München in Richtung Wien und der Skigebiete zum Beispiel in Tirol und im Salzburger Land also. Zur Erinnerung: Der Wintersport- und Aprés-Ski-Ort Ischgl war zu Beginn der Coronavirus-Pandemie europaweit als Superspreader negativ in den Fokus gerückt.

Mehrere bayerische und österreichische Corona-Hotspots grenzen unmittelbar aneinander, zum Beispiel rund um das Berchtesgadener Land, im Großraum Salzburg/Traunstein oder am Bodensee.

Krisenmanager in Corona-Zeiten: Bayerns Markus Söder (li.) und Österreichs Sebastian Kurz.
Krisenmanager in Corona-Zeiten: Bayerns Markus Söder (li.) und Österreichs Sebastian Kurz. © Sven Hoppe/dpa

Corona-Pandemie in Österreich: Bundespräsident Alexander van der Bellen mit emotionalem Appell

Update vom 16. November, 21.30 Uhr: Der österreichische Bundespräsident Alexander van der Bellen hat sich vor dem zweiten Corona-Lockdown* in der Alpenrepublik in einer emotionalen Botschaft bei Social Media an die Bürgerinnen und Bürger seines Landes gerichtet.

Der 76-jährige Wiener erzählte von Telefonaten, die er über den Tag verteilt mit Ärzten und Intensiv-Pflegern aus den Krankenhäusern über das Land verteilt geführt habe.

„Diese Gespräche haben mich eindringlich spüren lassen, in welch dramatischer Situation wir sind. Die Lage in den Krankenhäusern ist, das haben mir alle bestätigt, äußerst angespannt, aber noch bewältigbar. Noch“, erzählte Van der Bellen und forderte mit Blick auf die Mediziner: „Wir schränken unsere persönlichen Kontakte ein, damit niemand entscheiden muss, wer ein Intensivbett bekommt und wer nicht. Wer also die Chance aufs Überleben hat, und wer nicht. Kein Arzt, niemand soll eine solche Entscheidung treffen müssen.“

Van der Bellen richtete den Appell mit konkreten Beispielen an die Bürger. „Wir gehen in diesen Lockdown auch für alle unsere älteren Mitmenschen, für alle Menschen mit Vorerkrankungen“, sagte er und meinte: „Wir tun es für alle, die in den nächsten Wochen einen Unfall, einen Schlaganfall oder eine schwere Operation haben und ein Intensivbett brauchen.“

Die Österreicherinnen und Österreicher würden „damit auch alle Menschen in den pflegenden Berufen unterstützen. Die Ärztinnen und Ärzte in den Intensivstationen, die Krankenpflegerinnen und -pfleger. Alle Menschen in den Spitälern, die jetzt Großartiges leisten“, erklärte der Bundespräsident aus der Wiener Hofburg ins ganze Land.

Er versprach: „Wir gehen gemeinsam in diesen Lockdown und wir kommen auch gemeinsam wieder aus diesem heraus.“

Corona-Krise in Österreich: Kurz und Gesundheitsminister Anschober.
Corona-Krise in Österreich: Kanzler Kurz und Gesundheitsminister Anschober. © Helmut Fohringer/APA/dpa

Corona-Pandemie in Österreich: „20 Tage Verzicht auf Familientreffen und Feiern“

Update vom 16. November 2020, 12.24 Uhr: Auch der österreichische Gesundheitsminister Rudolf Anschober appelliert in Bezug auf den anstehenden erneuten Lockdown an die Bevölkerung.

20 Tage drastische Verringerung der Kontakte durch Telefon und Skype statt Besuch, 20 Tage wo immer möglich Homeoffice, 20 Tage Verzicht auf Familientreffen und Feiern - und wir können damit das Leben vieler Menschen schützen!“, heißt es in einer Stellungnahme.

Für Anschober bestehe in der konsequenten Umsetzung der Maßnahmen die letzte Chance Ärzte vor Triage-Entscheidungen zu bewahren. „Daher ist der mit Dienstag beginnende harte Lockdown die einzige Chance, eine schwere Überlastung der Intensivstationen zu verringern, die letzte Chance für ein Verhindern von Triagen in österreichischen Spitälern“, so Anschober weiter.

Corona in Österreich: Inzidenz über 1000 - In diesen Bezirken explodieren die Zahlen

Grund für die Verschärfung der Corona-Maßnahmen sind die weiter hohen Infektionszahlen in Österreich und Anzeichen für eine bevorstehende Überlastung des Gesundheitssystems. Die zweite Welle hat auch das deutsche Nachbarland mit voller Wucht erfasst. Die 7-Tages-Inzidenz* liegt in Österreich derzeit bei 543,4 - einer der höchsten Werte im Europa-Vergleich. Am Sonntag wurden landesweit 5.665 neue Corona-Infektionen gemeldet.

In Oberösterreich ist die Situation nach wie vor besonders dramatisch. Hier explodieren die Corona-Zahlen nahezu. Laut österreichischem Meldesystem AGES liegt die 7-Tages-Inzidenz etwa im Bezirk Rohrbach inzwischen bei 1.372. Die 1000er-Marke haben in Oberösterreich auch die Bezirke Urfahr-Umgebung (1.081,3) und Ried im Innkreis (1.029,3) überschritten.

Aber auch in Tirol, Kärnten und Salzburg gibt es Corona-Hotspots, wo die 1000er-Grenze (nahezu) überschritten ist. 

Corona-Hotspots in Österreich: In diesen Bezirken sind die Zahlen extrem hoch

7-Tages-Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen)

Rohrbach: 1.372
Schwaz: 1.291
Urfahr-Umgebung: 1.081
Ried im Innkreis: 1.029
Völkermarkt: 1.006
Tamsweg: 927
Dornbirn: 948
Eferding: 946
Perg: 896
Steyr-Land: 861
Sankt Johann im Pongau: 844
Kufstein: 838
Bregenz: 821
Rust: 808
Schärding: 800
Grieskirchen: 739
Scheibbs: 785
Jennersdorf: 784
Güssing: 778
Freistadt: 778

Corona in Österreich: Alarmierender Anstieg an Todesfällen

Alarmierend ist vor allem die Zahl der Todesfälle: 83 Menschen sind innerhalb von 24 Stunden im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 verstorben. Laut oe24.at befinden sich derzeit 4.178 Personen in Krankenhaus-Behandlung, 599 davon liegen auf der Intensivstation. Die Zahl der Intensiv-Patienten stieg den Angaben zufolge somit um 30 Prozent.

Kurz vor Corona-Lockdown in Österreich: Letzter Shopping-Tag - heftiger Ansturm auf Geschäfte erwartet

Wien - „Für die nächsten zweieinhalb Wochen, von kommenden Dienstag bis einschließlich Sonntag, den 6. Dezember wird es daher einen zweiten Lockdown wie im Frühling geben“: Mit diesen Worten verkündete der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz in der vergangenen Woche die erneute Schließung des Handels, inklusive Geschäften und Dienstleistungen wie etwa Friseur-Salons. Schulen stellen auf Fernunterricht um, das Verlassen von Haus oder Wohnung ist wie bereits zu Beginn der Corona-Pandemie* im Frühjahr nur aus bestimmten Gründen erlaubt. Darunter Grundbedürfnisse, Arbeit und ausdrücklich auch Erholung im Freien - allerdings höchstens mit einzelnen „engsten“ Freunden oder Verwandten.

Corona in Österreich: Geschäfte müssen für drei Wochen schließen

Ab dem morgigen Dienstag (17. November) also wird der österreichische Handel für beinahe drei Wochen geschlossen bleiben. Viele Geschäfte reagieren angesichts des bevorstehenden Umsatzausfalls, der gerade in der Vorweihnachtszeit gravierend sein wird, mit kurzfristigen, teils extremen Rabatten und Blitz-Aktionen.

Lockdown in Österreich: Extremer Ansturm auf Geschäfte erwartet

Wie oe24.at berichtet, rechnet man in Österreich aufgrund des bevorstehenden Lockdowns am Montag nochmal mit einem regelrechten Ansturm auf die Geschäfte. Schon am Wochenende herrschte dem Bericht zufolge Hochbetrieb in Einkaufsstraßen, Baumärkten, Shoppingcentern, wo sich lange Warteschlangen bildeten. Von ähnlichen Szenen berichtet die österreichische Tageszeitung derstandard.at online. „Die Menschen sind sehr aggressiv. Die Stimmung ist wirklich seltsam“, wird ein Sportgeschäft-Verkäufer von dem Blatt zitiert. „Am Montag wird es noch ärger“, erwartet dem Bericht zufolge ein anderer Verkäufer.

Auch in Deutschland könnten weitere Verschärfungen der Corona-Beschränkungen bevorstehen. Details sollen in einer Pressekonferenz mit Angela Merkel und Markus Söder verkündet werden. (va) *Merkur.de gehört zum Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.

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