Im Fernverkehr ist die Zeit berücksichtigt“, so die DB. Das stimmt aber so nicht ganz, wie ein spitzfindiger User bei Facebook klarstellte. „Wenn die Zeitumstellung während der Zugfahrt stattfindet, so fährt der Zug, (...) nur die Züge, welche zwischen 2 und 3 Uhr beginnen, fallen in der Regel aus“, so der Nutzer. Der Mitarbeiter der Deutschen Bahn, der sich mit der Frage befasste, räumte die Fehlinformation ein und stimmte ihm zu: „Ja, das meinte ich.“
Komplizierter wird es laut DB, wenn am letzten Sonntag im Oktober – im Jahr 2021 am 31. Oktober – die Uhren wieder auf die Winterzeit zurückgestellt werden. Heißt: In diesem Fall springen die Uhrzeiger von 2.59 Uhr auf 2.00 Uhr zurück. Und die Züge? Die verweilen in der Zwischenzeit „an einem geeigneten Bahnhof“, wie es vonseiten der Bahn heißt. So könne sichergestellt werden, dass die Züge ihre Ziele fahrplanmäßig und pünktlich erreichen und „morgens nicht eine Stunde zu früh kommen.“
Anders verhält es sich bei der Zeitumstellung im Oktober aber im S-Bahn-Verkehr. S-Bahnen mit planmäßiger Abfahrtszeit zwischen 2.00 Uhr und 3.00 Uhr fahren in dieser Nacht nämlich zweimal. Das gibt ein eigens für diese Nacht konzipierter Fahrplan der Deutschen Bahn vor. Die Bahnen fahren also einmal vor und einmal nach der Umstellung der Uhren. Laut Bahn sind dadurch auch mehr Personal und eine größere Anzahl an Fahrzeugen vonnöten, um den reibungslosen Betriebsablauf zu gewährleisten. Dies bedeute meist „großen Aufwand für Fahrplanersteller, Personaldisponenten und Stellwerkbesatzung“. Davon bekommen die Reisenden aber freilich kaum etwas mit.
Anzahl der Uhren an Bahnhöfen der DB | 17.000 |
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Anzahl der davon per Funksignal gesteuerte Uhren | 6.000 |
DB-Mutteruhren, die bestimmte Anzahl anderer Uhren steuern | 2.500 |
Quelle: deutschebahn.com |
Im Übrigen soll bei der Deutschen Bahn der Zeiger der Uhr am Bahnsteig das Signal geben, dass sich der Zug in Bewegung setzten kann. Springt der Zeiger auf die nächste Minute, soll die Bahn im besten Fall losfahren. Dazu gibt es eine Besonderheit bei der DB: „Der Sekundenzeiger bleibt kurz vor dem Vollenden der Minute zwei Sekunden lang stehen. „Um diese Zeit in der zu gewinnen, benötigt der Sekundenzeiger für den Weg ,rund um die Uhr‘ nur 58 Sekunden“, so die Deutsche Bahn auf ihrer Homepage. Damit werden sämtliche Uhren an einem gesamten Bahnhof ständig miteinander abgeglichen.
Dabei hält sich die Deutsche Bahn an das Funksignal der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. „Dieses Signal wird bei der DB von autark arbeitenden Funkuhren sowie von rund 2.500 Mutteruhren aufgenommen und von dort an alle anderen Uhren im Bereich der DB weitergegeben“, erklärt die Bahn auf ihrer Webseite. (Yannick Wenig)