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Verspätungen und Ausfälle durch Zeitumstellung: Das müssen Reisende bei der Deutschen Bahn beachten

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Von: Yannick Wenig

Bei der Deutschen Bahn gilt ein Zug als pünktlich, wenn er unter sechs Minuten verspätet eintrifft. Foto: Silas Stein
Die Zeitumstellung stellt Reisende mit der Deutschen Bahn oft vor große Herausforderungen. (Symbolbild) © Silas Stein/dpa

Für die Deutsche Bahn bedeutet die Zeitumstellung viel Aufwand. Reisende müssen rund um den Wechsel zur Sommerzeit einiges beachten.

Frankfurt – Für die Deutsche Bahn sind die alljährlichen Zeitumstellungen im März und Oktober immer eine große Herausforderung. Ganz ähnlich sieht es natürlich auch bei den Kunden der DB aus. Diese werden durch die Veränderungen im Fahrplan der Bahn immer wieder vor Herausforderungen gestellt. Doch was genau müssen Zugreisende beachten, wenn sie nachts mit der Bahn unterwegs sind und die Zeit umgestellt wird?

Im Jahr 2021 ist es in der Nacht zum Sonntag, 28. März, wieder so weit. Die Uhren werden auf die mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) gestellt. Eine Tatsache, die Reisende mit der Deutschen Bahn unbedingt im Vorfeld ihrer Zugfahrt beachten sollten. Gerade dann, wenn wichtige Termine am frühen Sonntagmorgen eingehalten oder Anschlusszüge erwischt werden müssen. Aber in puncto Zeitumstellung sind auch Pannen bei der Deutschen Bahn nicht ausgeschlossen, wie ein Fall aus dem Jahr 2019 zeigt.

Deutsche Bahn: Was bedeutet die Zeitumstellung für den DB-Fahrplan?

Wie die Deutsche Bahn auf ihrer Homepage mitteilt, sei die Betriebsabwicklung bei der Umstellung der Uhr von Winter- auf Sommerzeit generell einfacher. Der Grund: Ganz einfach. Nach 01.59 Uhr kommt 03.00 Uhr. Sämtlichen Züge, die in dieser Zeit unterwegs sind, fehlt schlussendlich eine Stunde. Bedeutet: Sie kommen mit einer Stunde Verspätung am Zielbahnhof an. Da der DB-Fahrplan bei einigen Personenzügen aber ohnehin längere nächtliche Aufenthalte vorsieht, werden diese laut Deutsche Bahn einfach gekürzt, um die verlorene Stunde zu kompensieren. Das gilt auch für den Personennahverkehr. Nur S-Bahn-Züge, die laut Fahrplan genau in der Zeit zwischen 1.59 Uhr und 3.00 Uhr unterwegs wären, fallen ersatzlos aus.

Zeitumstellung bei der Deutschen Bahn: Wie wird die Einhaltung des Fahrplans der DB sichergestellt?

Diese Informationen konnten bei einer Kundin aber wohl nicht alle Fragen aus der Welt schaffen. Auf der Facebook-Seite von „Deutsche Bahn Personenverkehr“ fragte sie: „Wenn ich jetzt in der App nach einer Verbindung schaue, ist das dann schon mit berücksichtigt bei den Zeiten die angezeigt werden?“ Die Antwort der DB ließ nicht lange auf sich warten. „Nein, da die Züge in dieser Stunde nicht fahren. Sollten also Züge zwischen 2 und 3 Uhr fahren, so entfallen diese (Nahverkehr).
Im Fernverkehr ist die Zeit berücksichtigt“, so die DB. Das stimmt aber so nicht ganz, wie ein spitzfindiger User bei Facebook klarstellte. „Wenn die Zeitumstellung während der Zugfahrt stattfindet, so fährt der Zug, (...) nur die Züge, welche zwischen 2 und 3 Uhr beginnen, fallen in der Regel aus“, so der Nutzer. Der Mitarbeiter der Deutschen Bahn, der sich mit der Frage befasste, räumte die Fehlinformation ein und stimmte ihm zu: „Ja, das meinte ich.“

Komplizierter wird es laut DB, wenn am letzten Sonntag im Oktober – im Jahr 2021 am 31. Oktober – die Uhren wieder auf die Winterzeit zurückgestellt werden. Heißt: In diesem Fall springen die Uhrzeiger von 2.59 Uhr auf 2.00 Uhr zurück. Und die Züge? Die verweilen in der Zwischenzeit „an einem geeigneten Bahnhof“, wie es vonseiten der Bahn heißt. So könne sichergestellt werden, dass die Züge ihre Ziele fahrplanmäßig und pünktlich erreichen und „morgens nicht eine Stunde zu früh kommen.“

Deutsche Bahn (DB): Wie ist der S-Bahn-Verkehr von der Zeitumstellung betroffen?

Anders verhält es sich bei der Zeitumstellung im Oktober aber im S-Bahn-Verkehr. S-Bahnen mit planmäßiger Abfahrtszeit zwischen 2.00 Uhr und 3.00 Uhr fahren in dieser Nacht nämlich zweimal. Das gibt ein eigens für diese Nacht konzipierter Fahrplan der Deutschen Bahn vor. Die Bahnen fahren also einmal vor und einmal nach der Umstellung der Uhren. Laut Bahn sind dadurch auch mehr Personal und eine größere Anzahl an Fahrzeugen vonnöten, um den reibungslosen Betriebsablauf zu gewährleisten. Dies bedeute meist „großen Aufwand für Fahrplanersteller, Personaldisponenten und Stellwerkbesatzung“. Davon bekommen die Reisenden aber freilich kaum etwas mit.

Anzahl der Uhren an Bahnhöfen der DB17.000
Anzahl der davon per Funksignal gesteuerte Uhren6.000
DB-Mutteruhren, die bestimmte Anzahl anderer Uhren steuern2.500
Quelle: deutschebahn.com

DB und Zeitumstellung: So ticken die Uhren bei der Deutschen Bahn

Im Übrigen soll bei der Deutschen Bahn der Zeiger der Uhr am Bahnsteig das Signal geben, dass sich der Zug in Bewegung setzten kann. Springt der Zeiger auf die nächste Minute, soll die Bahn im besten Fall losfahren. Dazu gibt es eine Besonderheit bei der DB: „Der Sekundenzeiger bleibt kurz vor dem Vollenden der Minute zwei Sekunden lang stehen. „Um diese Zeit in der zu gewinnen, benötigt der Sekundenzeiger für den Weg ,rund um die Uhr‘ nur 58 Sekunden“, so die Deutsche Bahn auf ihrer Homepage. Damit werden sämtliche Uhren an einem gesamten Bahnhof ständig miteinander abgeglichen.

Dabei hält sich die Deutsche Bahn an das Funksignal der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. „Dieses Signal wird bei der DB von autark arbeitenden Funkuhren sowie von rund 2.500 Mutteruhren aufgenommen und von dort an alle anderen Uhren im Bereich der DB weitergegeben“, erklärt die Bahn auf ihrer Webseite. (Yannick Wenig)

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