Virologe Streeck fordert vier Herbst-Maßnahmen und legt sich bei Wirkung einer vierten Impfung fest
Der Virologe Hendrik Streeck unterscheidet beim Kampf gegen das Virus zwischen einem „Sommerreifen-“ und einem „Winterreifenmodus“. In dem aktuellen Interview erläutert er seinen Standpunkt.
München - Auch wenn man nicht vorhersagen könne, wie sich der Herbst und Winter in Bezug auf das Coronavirus entwickeln würden, äußert sich der Virologe Hendrik Streeck in einem Interview mit Welt.de zu einer möglichen Corona-Strategie nach dem Sommer. Zuletzt waren hierzulande einige Corona-Maßnahmen gelockert worden.
Herbst 2022: Auf diese Corona-Strategie sollte Deutschland laut Virologe Streeck bauen
Streeck spricht dabei erneut vom „Sommerreifen- und Winterreifenmodus“. Damit meint er, dass im Sommer andere Corona-Maßnahmen angebracht sind, als im Herbst und Winter. Während im Sommer die Infektionszahlen sinken, könnten seiner Meinung nach auch die Corona-Maßnahmen, wie beispielsweise die Maskenpflicht, gelockert werden.
Im Sommer können die Maßnahmen fallen gelassen werden. Die Infektionswahrscheinlichkeit wird von Woche zu Woche geringer, weil die Inzidenzen nach unten gehen und wir kaum noch Belastung in den Krankenhäusern sehen. Das kann sich im Herbst und Winter wieder ändern.
Wohingegen durch steigende Fallzahlen im Herbst und Winter erneut Maßnahmen zur Bekämpfung und Eindämmung des Coronavirus ergriffen werden müssten und die Maske dann wieder verpflichtend in einigen Kontexten getragen werden müsste.

Diese Corona-Maßnahmen fordert Virologe Streeck im Herbst und Winter:
- Der Virologe spricht davon, dass man über eine Impfkampagne der Über-60-Jährigen nachdenken sollte.
- Hendrik Streeck fordert außerdem Hygienechecks in Pflege- und Altenheimen. Vor allem die Lufthygiene sei ausgesprochen wichtig.
- Zudem solle man das anlasslose Testen unterlassen. Vor allem in Schulen solle man damit aufhören. Testen sei nur dann angebracht, wenn Personen sich krank fühlen.
- In einigen Bereichen müssten wohl wieder Masken getragen werden.
Zudem geht der Virologe davon aus, dass im Herbst und Winter die Masken – zumindest in einigen Bereichen wieder zurückkommen werden: „Wir müssen die Vorbereitungen treffen, [...] dass im Herbst und Winter in einigen Bereichen wieder mit Masken gearbeitet wird.“
Sollten man sich ein zweites Mal gegen Corona boostern lassen?
Streeck erklärt, dass alle Daten zeigen würden: als gesunder, junger Mensch sind drei Impfungen ausreichend. Es gebe keine Daten, die beweisen würden, dass eine vierte Impfung noch einmal zu einer Verbesserung führt.
Als gesunder, junger Mensch, zeigen eigentlich alle Daten, dass drei Impfungen vollkommen genügen.
Außerdem wollte er noch einmal betonen, dass die Corona-Impfung lediglich vor einem schweren Verlauf schütze, nicht aber vor einer Infektion mit dem Erreger. Ungeimpfte und Geimpfte könnten sich gleichermaßen mit Corona infizieren. Allerdings solle man als Risikopatient oder Risikopatientin gegebenenfalls über eine vierte Impfung nachdenken. (jn)