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Die Bundeswehr – alle Infos zu Dienstgraden, Ausbildung und Aufbau

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Von: Nils Bothmann

Welche Dienstgrade gibt es, wie ist das Gehalt bei der Bundeswehr, wie ist sie aufgebaut? Alle Infos zur deutschen Bundeswehr.

Köln – Lange Zeit schien die Bundeswehr in die Rubrik „Unter ferner liefen“ zu gehören, doch dieses Bild hat sich seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs gewandelt. Mit Beginn des Jahres 2023 übernahm Deutschland die Führungsrolle bei der schnellen Eingreiftruppe der NATO, zudem wurde schon kurz Beginn des Ukraine-Kriegs ein Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro bewilligt, um die Truppe zu sanieren. Das Geld wird unter anderem ausgegeben, um die veralteten Tornado-Jagdbomber durch F-35 zu ersetzen. Doch wie ist die deutsche Armee organisiert, die es seit 1955 gibt?

Rekrutinnen und Rekruten der Bundeswehr beim öffentlichen Gelöbnis von Bundeswehrsoldaten vor dem Reichstag in Berlin am 12. November 2019
Rekrutinnen und Rekruten der Bundeswehr beim öffentlichen Gelöbnis von Bundeswehrsoldaten vor dem Reichstag am 12. November 2019 © Michael Kappeler/dpa

Welche Aufgaben übernimmt die Bundeswehr?

Die Bundeswehr wurde in erster Linie gegründet, um Deutschland im Falle eines Angriffs zu verteidigen. Dazu kommen jedoch weitere Aufgaben: Die Bundeswehr kann bei Katastrophen wie dem Oder-Hochwasser von 1997 auch zur humanitären Hilfe im In- und Ausland eingesetzt werden oder Verbündeten im Verteidigungsfall beistehen. Da Deutschland Mitgliedsland der Europäischen Union (EU), der NATO und der Vereinten Nationen (UN) ist, ist die Bundeswehr ebenfalls in diese drei Bündnisse eingebunden. Hier eine Übersicht über die Aufgaben, welche die Bundeswehr wahrnimmt:

Wie viele Soldaten und Soldatinnen hat die Bundeswehr?

Am 30. November 2022 dienten insgesamt 183.235 Soldatinnen und Soldaten bei der Bundeswehr, die sich aus Berufssoldaten, Soldaten auf Zeit und Freiwillig Wehrdienstleistenden zusammensetzen. Der Frauenanteil betrug 24.149 Personen (ungefähr 13,18 Prozent). Bis 2031 wollte Ex-Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) das Personal auf 203.000 Personen aufstocken. Hierzu müssen nicht nur rund 18.000 neue Soldaten und Soldatinnen zusätzlich eingestellt werden, sondern auch rund 20.000 Personen ersetzt werden, die altersbedingt aus dem Dienst ausscheiden. Hinzu kommen 81.907 Zivilbeschäftigte der Bundeswehr (Stand: 30. November 2022). Der Frauenanteil beträgt hier 31.479 Personen (ungefähr 38,43 Prozent). Hier eine Erläuterung zu den unterschiedlichen soldatischen Verpflichtungsmöglichkeiten bei der Bundeswehr:

Wie viel Geld bekommt man als Soldat?

Offiziere und Soldaten der Bundeswehr bekommen kein Gehalt sondern erhalten eine Besoldung. Damit stehen sie rechtlich auf einer Stufe mit Beamtinnen und Beamten. Die Besoldung bei der Bundeswehr hängt vom Dienstgrad, der Art der Verpflichtung und den bereits geleisteten Dienstjahre ab. Hinzu können Zulagen, etwa für eigene Kinder oder die Übernahme bestimmter Ämter kommen. Dem Ganzen liegt die Einteilung nach dem Bundesbesoldungsgesetz zugrunde. Daher ergeben sich folgende Verdienstspannen auf Grundlage des Bundesbesoldungsgesetzes mit Stand vom 1. April 2022.

Bundesbesoldungsordnung A

Besoldungsgruppemonatliches Grundgehalt
A 3von 2.370,74 Euro (Stufe 1) bis 2.693,09 Euro (Stufe 8)
A 4von 2.420,35 Euro (Stufe 1) bis 2.798,82 Euro (Stufe 8)
A 5von 2.438,59 Euro (Stufe 1) bis 2.895,40 Euro (Stufe 8)
A 6von 2.490,79 Euro (Stufe 1) bis 3.044,17 Euro (Stufe 8)
A 7von 2.614,79 Euro (Stufe 1) bis 3.298,67 Euro (Stufe 8)
A 8von 2.766,18 Euro (Stufe 1) bis 3.581,88 Euro (Stufe 8)
A 9von 2.985,43 Euro (Stufe 1) bis 3.867,71 Euro (Stufe 8)
A 10von 3.195,55 Euro (Stufe 1) bis 4.334,22 Euro (Stufe 8)
A 11von 3.652,61 Euro (Stufe 1) bis 4.832,97 Euro (Stufe 8)
A 12von 3.916,11 Euro (Stufe 1) bis 5.322,29Euro (Stufe 8)
A 13von 4.592,31 Euro (Stufe 1) bis 5.904,36 Euro (Stufe 8)
A 14von 4.722,70 Euro (Stufe 1) bis 6.421,96 Euro (Stufe 8)
A 15von 5.772,62 Euro (Stufe 1) bis 7.251,40 Euro (Stufe 8)
A 16von 6.368,18 Euro (Stufe 1) bis 8.078,22 Euro (Stufe 8)

Bundesbesoldungsordnung B

Besoldungsgruppemonatliches Grundgehalt
B 17.251,40 Euro
B 28.423,70 Euro
B 38.919,75 Euro
B 49.438,66 Euro
B 510.034,23 Euro
B 610.600,22 Euro
B 711.146,01 Euro
B 811.717,33 Euro
B 912.425,82 Euro
B 1014.626,52 Euro
B 1115.074,80 Euro

Was verdienen freiwillig Wehrdienstleistende?

DienstgradMonatlicher Wehrsoldgrundbetrag
Grenadier, Jäger, Panzerschütze, Panzergrenadier, Panzerjäger, Kanonier, Panzerkanonier, Pionier, Panzerpionier, Funker, Panzerfunker, Schütze, Flieger, Sanitätssoldat, Matrose1.500,00 Euro
Gefreiter1.550,00 Euro
Obergefreiter1.650,00 Euro
Hauptgefreiter1.900,00 Euro
Eberhard Zorn, Generalinspekteur der Bundeswehr, mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Generalleutnant Bernd Schütt beim des Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Schwielowsee am 4. März 2022
Eberhard Zorn (l.), Generalinspekteur der Bundeswehr, mit Bundeskanzler Olaf Scholz (M.) und Generalleutnant Bernd Schütt (r.) beim des Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Schwielowsee © Metodi Popow/imago

Puma, Marder, Leopard: Welche Fahrzeuge und Panzer hat die Bundeswehr?

Die Betitelung des Fuhrparks der Bundeswehr kommt der kleinen Tierkunde gleich, vor allem im Bereich der Panzer. Dort gibt es den Brückenlegepanzer Leguan (offizieller Name: Gefechtsfeldbrücke), den Schützenpanzer Puma, den Pionierpanzer Dachs, den Schützenpanzer Marder 1, den Minenräumpanzer Keiler, den Brückenlegepanzer Biber, den Kampfpanzer Leopard 2, den Bergepanzer 3 Büffel, den Störpanzer Hummel und den Transportpanzer Fuchs.

Hier eine Übersicht über die Fahrzeuge der Bundeswehr:

Wie ist die Bundeswehr aufgebaut?

Die Bundeswehr besteht aus den drei Teilstreitkräften Heer, Luftwaffe und Marine sowie den den drei militärischen Organisationsbereichen Streitkräftebasis, Zentraler Sanitätsdienst der Bundeswehr und Cyber- und Informationsraum. Hinzu kommen fünf zivilen Organisationsbereiche:

Hinzu kommen fünf dem Bundesministerium der Verteidigung unmittelbar nachgeordneten militärischen Dienststellen und der Militärische Abschirmdienst. OberbefehlshaberIn der Bundeswehr ist der oder die VerteidigungsminsterIn (aktuell: Boris Pistorius, SPD), im Verteidigungsfall der oder die BundeskanzlerIn (aktuell: Olaf Scholz, SPD). Die militärische Führung obliegt dem Generalinspekteur der Bundeswehr (aktuell Eberhard Zorn).

Welche Dienstgrade gibt es bei der Bundeswehr?

Die Dienstgrade bei der Bundeswehr teilen sich grob in drei Gruppierungen auf: Mannschaftsdienstgrade, Unteroffiziere und Offiziere. Grundlage für einen Dienstgrad von Stabsunteroffizier oder höher ist eine abgeschlossene Berufsausbildung, Grundlage für einen Dienstgrad von Leutnant oder höher ist ein abgeschlossenes Studium. Die Bundeswehr bietet sowohl Berufsausbildungen als auch Studiengänge an; Personen, die schon bei Dienstantritt die entsprechenden Voraussetzungen mitbringen, werden direkt in den entsprechenden Rang aufgenommen. Hier eine Übersicht über die Dienstgrade der Bundeswehr, in jeweils absteigender Reihenfolge innerhalb einer Gruppierung.

Dienstgrade bei Heer und Luftwaffe (inklusive Sanitätsdienst)

Dienstgrade bei der Marine (inklusive Sanitätsdienst)

Soldaten der Bundeswehr bei einer Übung in der Nähe der Ämari Airbase im Rahmen des Manövers „Baltic Tiger 2022“
Soldaten der Bundeswehr bei einer Übung in der Nähe der Ämari Airbase im Rahmen des Manövers „Baltic Tiger 2022“ © Christophe Gateau/dpa

Seit wann gibt es die Bundeswehr?

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Deutschland von den Siegermächten demilitarisiert und die Wehrmacht am 26. August 1946 offiziell aufgelöst. Doch bald zeigten sich die Spannungen zwischen Russland und den Westalliierten. Obwohl der Sowjetunion eine Teilnahme am Wiederaufbauprogramm des Marshallplan angeboten wurde, zog sich die Weltmacht bald aus den Verhandlungen zurück und verbot auch den osteuropäischen Staaten unter ihrem Einfluss eine Teilnahme. Die Bundesrepublik Deutschland gehört dagegen zu den großen Profiteuren des wirtschaftlichen Wiederaufbaus von 1948 an. Nur ein Jahr später begann eine kontroverse Debatte um eine mögliche Wiederbewaffnung. In seiner ersten außenpolitischen Debatte am 24. und 25. November 1949 sprach sich der Deutsche Bundestag gegen eine nationale Wiederbewaffnung aus.

Doch angesichts des Koreakriegs und des beginnenden Kalten Krieges änderte sich diese Haltung sowohl in Deutschland als auch bei den Westalliierten bald. 1950 begannen Geheimverhandlungen zwischen den Bundesregierung unter Konrad Adenauer (CDU) und der US-Regierung über eine eigene Armee für die Bundesrepublik Deutschland. Am 24. Mai jenes Jahres ernannte der Bundeskanzler den ehemaligen Panzergeneral Gerhard Graf von Schwerin zu seinem Berater in technischen Fragen der Sicherheit, der im Geheimen Vorbereitungen zum Aufbau einer „mobilen Bundesgendarmerie“ treffen sollte. Noch im selben Jahr erhielt die BRD von den Westmächten die Erlaubnis, eine paramilitärische Truppe zur Sicherung ihrer Grenzen aufzustellen, 1951 wurde daher der Bundesgrenzschutz ins Leben gerufen. Am 26. Oktober 1950 wurde zudem das „Amt Blank“ gegründet, der Vorläufer des Verteidigungsministeriums. Unter der Leitung des CDU-Politikers Theodor Blank wurden Vorbereitungen für den Aufbau einer eigenen Armee der BRD getroffen. Dies widersprach eigentlich der Entmilitarisierung des Staates, wurde von den Westalliierten allerdings geduldet und gefördert, da diese den Konflikt mit der Sowjetunion bereits aufziehen sagen. Blanks sperriger Titel als Chef des nach ihm benannten Amtes: Beauftragter des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen.

Trotz innenpolitischen Widerstandes gegen die Wiederbewaffnung und der Stalin-Noten, in denen der sowjetische Staatschef eine Wiedervereinigung eines neutralen Deutschlands vorschlug, wurde der Aufbau einer bundesdeutschen Armee vorangetrieben. In der Aufbauphase wurde die zu gründende Armee oft noch als „bundesdeutsche Wehrmacht“ bezeichnet, später entschied man sich für Namen Bundeswehr, um auszudrücken, dass die neue Armee keine Fortsetzung der Wehrmacht des Dritten Reiches war. Den Namen brachte der FDP-Politiker und frühere Wehrmachtsgeneral Hasso von Manteuffel ein; am 22. Februar 1956 wurde dieser bei der Debatte um das Soldatengesetz offiziell angenommen. Mit den Pariser Verträgen vom 5. Mai 1955 wurde der BRD eine eingeschränkte Souveränität zugestanden, vier Tage später trat der Staat der NATO bei. Am 10. Oktober jenes Jahres wurden die ersten Bundeswehrsoldaten vereidigt, am 12. November die ersten 101 Freiwilligen. Am 15. und 16. Juli 1955 war das Freiwilligengesetz nach heftiger Debatte und gegen die Stimmen der damaligen Oppositionspartei SPD vom Bundestag verabschiedet worden, das die Einstellung von 6.000 Freiwilligen in die Bundeswehr erlaubte. Anfang 1956 wurden die ersten drei Standorte in Betrieb genommen, für jede Teilstreitkraft einer: Das Heer wurde in Andernach stationiert, die Luftwaffe am Fliegerhorst Nörvenich bei Düren und die Marine in Wilhelmshaven.

Panzerhaubitze 2000 der Bundeswehr während einer Übung bei Landstuhl in Rheinland-Pfalz
Die Panzerhaubitze 2000 gehört zum Arsenal der Bundeswehr © Sven Eckelkamp/imago

Wie lange dauerte der Grundwehrdienst?

Der innerdeutsche Widerstand gegen die Wiederbewaffnung blieb auch nach der Gründung der Bundeswehr bestehen: Im Oktober 1956 befürworteten nur 38% der Bevölkerung die Bundeswehr laut einer Umfrage des Allensbach-Instituts. Die zunehmenden Spannungen mit der Sowjetunion sorgten jedoch auch hier für eine Zeitenwende: Nach dem Mauerbau im Jahr 1961 stieg die Zustimmung unter den Bundesbürgern auf 60%.

Schon im Grundgesetz von 1949 war die Option auf Kriegsdienstverweigerung festgeschrieben worden. Da Deutschland zu diesem Zeitpunkt noch entmilitarisiert war, gab es keinen Passus zu einer Wehrpflicht. Am 21. Juli 1946 wurde das Wehrpflichtgesetz verabschiedet, das eine Einberufung aller nach dem 30. März 1937 geborenen deutschen Männer erlaubte. Am 1. April 1957 traten die ersten 10.000 Wehrpflichtigen ihren Dienst bei der Bundeswehr an. Der ursprüngliche Grundwehrdienst dauerte zwölf Monate und wurde im April 1962 auf 15 Monate, im Juli jenes Jahres auf 18 Monate verlängert. Im Januar 1973 wurde die Dauer wieder auf 15 Monate gesenkt, in den Folgejahren wurde sie kontinuierlich reduziert: Im Oktober 1990 auf zwölf Monate, im Januar 1996 auf zehn Monate, im Januar 2002 auf neun Monate und im Januar 2011 schließlich auf ein halbes Jahr, ehe sie am 1. März jenes Jahres schließlich vollends ausgesetzt wurde.

Ein „fliegender Engel“ der Bundeswehr beim Einsatz über dem Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg am 18. Februar 1962 nach der Sturmflut
Ein „fliegender Engel“ der Bundeswehr beim Einsatz über dem Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg am 18. Februar 1962 nach der Sturmflut © dpa

Was waren die ersten Bundeswehreinsätze?

Den ersten Auslandseinsatz hatte die Bundeswehr vom 2. März 1960 an. Zwei Tage zuvor hatte es in der Stadt Agadir in Marokko ein verheerendes Erdbeben gegeben, das rund 15.000 Menschenleben kostete. Neben den Streitkräften Frankreichs, Spaniens und der USA leistete auch die Bundeswehr Katastrophenhilfe. Nach der Sturmflut in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962, bei der 340 Menschen zu Tode kamen, leistete die Bundeswehr humanitäre Hilfe im Inneren, obwohl das Grundgesetz innerdeutsche Einsätze eigentlich verbot. Erst 1968 wurde durch Notstandsgesetze eine entsprechende rechtliche Option geschaffen. Helmut Schmidt (SPD), der damalige Innensenator der am schwersten betroffenen Stadt Hamburg, sicherte sich 1962 dennoch die Unterstützung der Bundeswehr durch seine militärischen Kontakte. Insgesamt 40.000 Soldaten wurden eingesetzt, die über 1.000 Menschen das Leben retten. Neun Soldaten starben bei dem Einsatz, der das Ansehen der Bundeswehr bei der Bevölkerung deutlich erhöhte. Die eingesetzten Helikopter erhielten den Spitznamen „fliegende Engel“.

Eine Bundeswehrsoldatin in einer Halle auf dem Gelände der Lüneburger Theodor-Körner-Kaserne am 17. November 2022
Seit 2001 dürfen Soldatinnen Laufbahnen bei allen Truppenteilen der Bundeswehr anstreben, nicht nur im Sanitäts- oder Militärmusikdienst © Philipp Schulze/dpa

Die Bundeswehr nach dem Kalten Krieg

Anfang der 1990er sollte der Wehrdienst ursprünglich verlängert werden, da geburtenschwächere Jahrgänge zum Dienst an der Waffe einberufen wurden und man Personalknappheit fürchtete. Das änderte sich mit dem Mauerfall und der Auflösung der Sowjetunion. Am 3. Oktober 1990er wurde die Nationale Volksarmee (NVA) der DDR aufgelöst und in die Bundeswehr aufgenommen; ein Großteil der Unteroffiziere und Offiziere allerdings entlassen.

Im Juni 1988 wurde vom damaligen Verteidigungsminister Rupert Scholz (CDU) beschlossen, dass Frauen an der Ausbildung für den Sanitäts- und Militärmusikdienst teilnehmen durften; von 1975 an hatten bereits approbierte Ärztinnen und Apothekerinnen als Sanitätsoffiziere arbeiten dürfen. 2001 folgte die endgültige Öffnung aller Laufbahnen der Bundeswehr für Frauen. Dieser war die Kreil-Entscheidung vom 11. Januar 2000 vorausgegangen. Die ausgebildete Elektronikerin Tanja Kreil hatte sich 1996 bei der Bundeswehr als Waffenelektronikerin beworben, wurde jedoch abgelehnt, da Frauen keinen Dienst an der Waffe tun durfte. Die Hannoveranerin legte eine Klage ein, die letztendlich vom Europäischen Gerichtshof entschieden. Die Ironie der Geschichte: Während das in Deutschland kontrovers diskutierte Urteil den Weg für Frauen bei der Bundeswehr öffnete, profitierte die Namensgeberin nicht mehr davon. Kreil hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Job in der freien Wirtschaft gefunden und wechselte nicht zur Bundeswehr. (nbo) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage.

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