1. 24RHEIN
  2. Welt
  3. Deutschland

Lauterbach über Corona: „Hoffen, dass die Leute vorsichtiger werden“

Erstellt: Aktualisiert:

Karl Lauterbach, Gesundheitsexperte der SPD und Direktkandidat für Wahlkreis Köln IV, steht im Stadtteil Delbrück auf der Strasse.
Karl Lauterbach drängt angesichts der Corona-Entwicklung auf schärfere 2G-Regeln. (Archivbild) © Oliver Berg/dpa

In vielen Regionen ist die Corona-Lage aktuell angespannt. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach aus Köln warnt vor einer Überlastung der Krankenhäuser.

Köln – Monate zuvor hatten Experten davor gewarnt, nun ist die vierte Welle im Anmarsch. Bundesweit liegt die Inzidenz nun bei 146,6 (3. November, Quelle: RKI). Besonders drastisch ist die Lage aktuell in Thüringen, Sachsen oder Bayern. Im Landkreis Miesbach in Bayern wurde zum Beispiel eine Inzidenz von über 700 gemeldet. In Nordrhein-Westfalen liegt der Wert mit 96,2 noch unter dem Bundesdurchschnitt. Doch auch dort gibt es einzelne Regionen, in denen die 100er-Marke geknackt ist – so zum Beispiel in Köln (136,6) und Düsseldorf (115,7).

Dem SPD-Gesundheitsminister und Bundestagsabgeordneten, Karl Lauterbach aus Köln, bereitet die aktuelle Entwicklung der Corona-Lage Sorgen. Insbesondere in den Krankenhäusern könne sich die Situation bald verschlimmern. Er drängte nun darauf, strengere Regeln einzuführen. Dies sei insbesondere mit Hinblick auf die Vorweihnachtszeit wichtig.

Politiker Karl Lauterbach aus Köln: Intensivstationen am Limit – „Werden OPs verschieben müssen“ 

„Obwohl bereits viele Menschen geimpft sind, kann es immer noch zu einer Überlastung der Krankenhäuser kommen. Erste Intensivstationen sind bereits am Limit“, sagte Lauterbach gegenüber der Rheinischen Post. Weiter teilte er auf Twitter mit, dass viele Menschen glauben würden, die Welle stoppe von alleine. „Stattdessen werden wir bald OPs verschieben und hoffen, dass die Leute vorsichtiger werden“, so Lauterbach.

Laut dem DIVI Intensivregister ist die Lage in den Krankenhäusern und Kliniken zum Teil sehr angespannt. So befinden sich bundesweit etwa 2.234 Corona-Patienten in Behandlung, 1.172 (etwa 52 Prozent) müssen invasiv beatmet werden. Je nach Bundesland gibt es aber auch Unterschiede:

Coronavirus: So ist die Lage in den Kliniken und Krankenhäusern – Berlin trauriger Spitzenreiter

Wie im DIVI Intensivregister abzulesen ist, sind in Bayern aktuell die meisten Corona-Patienten in Behandlung – nämlich insgesamt 488, von denen etwa 54,92 Prozent invasiv beatmet werden müssen. In NRW sind 396 Corona-Patienten in Behandlung, davon müssen knapp 50 Prozent beatmet werden. Besonders dramatisch ist die Lage aktuell aber in Berlin – dort werden aktuell sogar über 70 Prozent der Corona-Patienten beatmet.

Anstieg von Neuinfektionen in Vorweihnachtszeit? Karl Lauterbach aus Köln fordert strengere 2G-Regeln

Wie Lauterbach der Rheinischen Post sagte, bedeute die Entwicklung in den Kliniken und Krankenhäusern für das gesellige Beisammensein in der Vorweihnachtszeit nichts Gutes. Denn insbesondere in den kommenden Wochen gibt es viele Gelegenheiten, bei denen es wieder zu einem Anstieg der Neuinfektionen kommen könnte. So wird es auf den Weihnachtsmärkten erfahrungsgemäß wieder viele Menschen geben, die dicht an dicht beieinander stehen. Und auch der Karneval, der in vielen NRW-Städten wie unter anderem in Köln traditionell am 11.11. gefeiert wird, lockt wieder viele Menschen an.

Lauterbach forderte nun, dass Restaurants, Kinos und andere Einrichtungen strengere 2G-Vorschriften durchsetzen sollten. Zudem sollen die Bundesländer rasch die Auffrischungsimpfungen („Booster-Impfungen“) für Ältere ermöglichen, so Lauterbach. (nb) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in Köln passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

Auch interessant