Die Luftwaffe der deutschen Bundeswehr – seit über 60 Jahren im Einsatz
Wie ist die Luftwaffe aufgebaut? Über wie viele Kampfjets verfügt sie? Welche Luftwaffen-Stützpunkte gibt es? Alle Infos zu den fliegenden Streitkräften der Bundeswehr.
Köln – Am 14. Dezember 2022 gab der Haushaltsauschuss des Bundestages grünes Licht: Die Bundeswehr schafft 35 neue Kampfflugzeuge vom Typ F-35A an. Die zweitgrößte Teilstreitkraft der Bundeswehr (nach dem Heer) will die Maschinen nutzen, um ihre Aufgaben auch in Zukunft zuverlässig zu erfüllen. Dazu gehört zuallererst die Überwachung und Sicherung des deutschen Luftraums, doch deutsche Flugzeuge sind auch an UN- und NATO-Missionen sowie an humanitären Hilfseinsätzen beteiligt. Die F-35A sind wichtig für die „nukleare Teilhabe“ als Teil des Sicherheits- und -Abschreckungskonzepts der NATO, da sie im Ernstfall US-Atombomben transportieren können.

Wie viele Standorte betreibt die Luftwaffe?
Die 27.725 Soldaten im Dienst der Luftwaffe, zu denen noch etwas weniger als 6.000 Zivilangestellte kommen, verteilen sich auf insgesamt zwölf aktive Fliegerhorste sowie drei militärisch mitbenutzte zivile Flughäfen. Es gibt auch Fliegerhorste, die von der Bundeswehr, dem Heer oder der Marine betrieben werden. Bei Stützpunkten der Luftwaffe handelt es sich um folgende Standorte:
- Fliegerhorst Büchel
- Fliegerhorst Diepholz
- Fliegerhorst Hohn
- Fliegerhorst Holzdorf
- Fliegerhorst Laage
- Fliegerhorst Laupheim
- Fliegerhorst Lechfeld
- Fliegerhorst Neuburg
- Fliegerhorst Nörvenich
- Fliegerhorst Schleswig
- Fliegerhorst Wittmundhafen
- Fliegerhorst Wunstorf
- Flughafen Berlin Brandenburg
- Flughafen Berlin-Tegel
- Flughafen Köln/Bonn
Bundeswehr: Welche Flugzeuge und Kampfjets hat die Luftwaffe?

Zur Luftwaffe gehören verschiedene Verbände, darunter Taktische Luftwaffengeschwader, die mit den Kampfjets Eurofighter Typhoon und Panavia 200 Tornado ausgerüstet sind, Hubschraubergeschwader und Flugabwehreinheiten. Eine Übersicht über die Organisationsstruktur der Luftwaffe der Bundeswehr:
- Kommandobehörden: Kommando Luftwaffe (General-Steinhoff-Kaserne, Berlin), Luftwaffentruppenkommando (Luftwaffenkaserne Wahn, Köln), Zentrum Luftoperationen (Von-Seydlitz-Kaserne, Kalkar), Weltraumkommando der Bundeswehr (Uedem)
- Taktische Luftwaffengeschwader: Taktische Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ (Fliegerhorst Nörvenich), Taktisches Luftwaffengeschwader 33 (Fliegerhorst Büchel), Taktisches Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ (Kai-Uwe-von-Hassel-Kaserne, Kropp/Fliegerhorst Schleswig), Taktisches Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ (Fliegerhorst Wittmund), Taktisches Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ (Fliegerhorst Laage), Taktisches Luftwaffengeschwader 74 (Wilhelm-Frankl-Kaserne/Fliegerhorst Neuburg)
- Lufttransportverbände: Europäisches Lufttransportkommando (Fliegerhorst Eindhoven (Niederlande)), Binationale Lufttransportstaffel Rhin/Rhein in Évreux (Base aérienne 105 Évreux-Fauville (Frankreich)), Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung (Luftwaffenkaserne Wahn, Köln), Lufttransportgeschwader 62 (Fliegerhorst Wunstorf), Hubschraubergeschwader 64 (Kurt-Georg-Kiesinger-Kaserne, Laupheim/Fliegerhorst Holzdorf)
- Ausbildungseinrichtungen: Offizierschule der Luftwaffe (Fliegerhorst Fürstenfeldbruck), Unteroffizierschule der Luftwaffe (Jürgen-Schumann-Kaserne, Appen), Luftwaffenausbildungsbataillon (Südpfalz-Kaserne, Germersheim), Waffenschule Luftwaffe (Fliegerhorst Laage), Fachschule der Luftwaffe (Fliegerhorst Faßberg), Technisches Ausbildungszentrum der Luftwaffe (Fliegerhorst Faßberg)
- Einsatzführungsverbände: Einsatzführungsbereich 2 (Hachenberg-Kaserne, Erndtebrück), Einsatzführungsbereich 3 (Fliegerhorst Holzdorf)
- Bodengebundene Luftverteidigung: Flugabwehrraketengeschwader 1 (Siebenbuche-Kaserne, Sanitz (Flugabwehrraketengruppe 21)/Recknitztal-Kaserne, Bad Sülze (Flugabwehrraketengruppe 24)/Fliegerhorstkaserne, Husum (Flugabwehrraketengruppe 26)), Flugabwehrraketengruppe 61 (Kaserne Todendorf)
- Verbände der Einsatzlogistik: Waffensystemunterstützungszentrum 1 (Airbus Defence and Space, Manching), Waffensystemunterstützungszentrum 2 (Fliegerhorst Diepholz)
- Führungsunterstützungszentrum der Luftwaffe (Luftwaffenkaserne Wahn, Köln)
- Objektschutzregiment der Luftwaffe „Friesland“ (Fliegerhorst Jever)
- Dienststellen im Ausland
Flugzeuge der Luftwaffe: Wie viele Kampfjets hat die Luftwaffe?

- 339 Flugzeuge (Transportflugzeug C-130J, Airbus A350-900, Air A321-200, Airbus A-340-300, Airbus 319CJ, Kampfjet Eurofighter, Transportflugzeug Airbus A400M, Mehrzweckkampflugzeug P-200 Tornado, Northrop T-38C Talon, Bombardier Global 5000, Ölaufklärer D 228 LM)
- 303 Hubschrauber (Spezialkräfte-Helikopter H145M, Transporthubschrauber Sikorsky CH-53, Mehrzweckhubschrauber NH-90 NTH Sea Lion, Mehrzweckhubschrauber Sea King Mk41, Bordhubschrauber Sea Lynx Mk88A, Seefernaufklärer P-3C Orion, Kampfhubschrauber Tiger, Schulungshubschrauber EC 135, Mehrzweckhubschrauber NH-90)
- 639 unbemannte Systeme (Drohne Heron 1, Drohne MIKADO, Hubschrauberdrohne Sea Falcon, Drohne LUNA, Drohne ALADIN, Drohne KZO, Minidrohne Black Hornet PD-100 Personal Reconaissance)
Die Bundeswehr verfügt aktuell ca. 339 Flugzeuge, ca. 303 Hubschrauber und ca. 639 unbemannte Systeme wie Drohnen. Darunter sind 138 Eurofighter-Kampfjets, die sich auf vier Fliegerhorste verteilen, 93 Tornado-Jagdbomber und 16 Transportflugzeuge verschiedenster Modelle von den Herstellern Airbus und Bombardier. Nicht alle dieser Maschinen werden von der Luftwaffe oder nicht ausschließlich von ihr genutzt: Lediglich bei der Marine sind beispielsweise die Mehrzweckhubschrauber Sea Lion und Sea King, die Hubschrauberdrohne Sea Falcon oder der Ölaufklärer D 228 LM im Einsatz, während sowohl Luftwaffe als auch Heer über den Spezialkräfte-Helikopter H145M verfügen.
Der Newcomer: Die F-35A
Die Luftwaffe ist derzeit dabei ihr Arsenal zu modernisieren. Deshalb muss Ersatz für den Panavia 200 Tornado gefunden werden, der bis 1998 produziert wurde. Um die vorhandenen Exemplare, die sich dem Ende ihrer Lebensdauer nähern, zu ersetzen, schafft die Luftwaffe 35 Tarnkappenbomber vom Typ F-35A an. Die Lockheed Martin F-35 Lightning II ist ein Produkt des US-amerikanischen Rüstungskonzern Lockheed Martin und wurde in bisher 20 Länder verkauft. Allerdings ist auch dies nur eine Art Übergangslösung: Gemeinsam mit Frankreich und Spanien arbeitet Deutschland an der Entwicklung eines neuen Flugzeugtyps, Projektname Future Combat Air System (FCAS). Dieses wird jedoch nach Expertenmeinung frühestens 2040 in Serienproduktion gehen, weshalb die F-35A bis dahin die Lücke in den Reihen der Luftwaffe schließen wird.
Die Flugbereitschaft der Luftwaffe
Seit 1957, also seit einem Jahr nach ihrer Gründung, gehört auch die Flugbereitschaft zum Aufgabenbereich der Luftwaffe. Diese ist für weltweiten VIP-, Personal- und Materialtransport zuständig, außerdem besteht die Möglichkeit des Transports von Kranken und Verletzten. In diesem Rahmen übernimmt die Luftwaffe auch dienstliche Flugreisen für Politiker und Beamte. Aktuell ist die Flugbereitschaft der Bundeswehr an drei Standorten in Deutschland stationiert: am Flughafen Köln/Bonn, dem Flughafen Berlin-Tegel (Nord) und Flughafen Berlin-Brandenburg.
Die Stationierung am Flughafen Köln/Bonn ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als Bonn noch Bundeshauptstadt war, und sorgt für Kritik. Denn immer wieder starten Leerflüge von Köln/Bonn nach Berlin, um dort erst den Fluggast aufzunehmen und zum eigentlichen Reiseziel aufzubrechen. Ebenso leer kehren die Maschinen nach Beendigung der Reise aus Berlin zum Flughafen zurück. Dietmar Bartsch (Linke) etwa bezeichnete diesen Umstand als „klimapolitischen Irrsinn“ und steht mit seiner Kritik nicht alleine. Daher wurde ein Ende der Flugbereitschaft in Köln/Bonn beschlossen, trotz Widerstandes der Kölner SPD. Bis es so weit ist, fließt allerdings noch einiges an Wasser den Rhein hinunter: Da der Flughafen BER, an den die Kölner Einheiten der Flugbereitschaft verlegt werden sollen, noch entsprechend umgebaut werden muss, wird damit gerechnet, dass ein vollständiger Umzug erst im Jahr 2034 ansteht.
Die Luftwaffe: Start in Nörvenich
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Deutschland von den Siegermächten demilitarisiert. Doch bald zeigten sich die Spannungen zwischen Russland und den Westalliierten. Obwohl der Sowjetunion eine Teilnahme am Wiederaufbauprogramm des Marshallplan angeboten wurde, zog sich die Weltmacht bald aus den Verhandlungen zurück und verbot auch den osteuropäischen Staaten unter ihrem Einfluss eine Teilnahme. Die Bundesrepublik Deutschland gehört dagegen zu den großen Profiteuren des wirtschaftlichen Wiederaufbaus von 1948. Nur ein Jahr später begann eine kontroverse Debatte um eine mögliche Wiederbewaffnung. In seiner ersten außenpolitischen Debatte am 24. und 25. November 1949 sprach sich der Deutsche Bundestag gegen eine nationale Wiederbewaffnung aus.
Doch angesichts des Koreakriegs und des beginnenden Kalten Krieges änderte sich diese Haltung sowohl in Deutschland als auch bei den Westalliierten bald. 1950 begannen Geheimverhandlungen zwischen den Bundesregierung unter Konrad Adenauer (CDU) und der US-Regierung über eine eigene Armee für die Bundesrepublik Deutschland. Noch im selben Jahr erhielt die BRD von den Westmächten die Erlaubnis, eine paramilitärische Truppe zur Sicherung ihrer Grenzen aufzustellen, 1951 wurde daher der Bundesgrenzschutz gegründet. Mit den Pariser Verträgen vom 5. Mai 1955 wurde der BRD eine eingeschränkte Souveränität zugestanden, vier Tage später trat der Staat der NATO bei. Am 10. Oktober jenes Jahres wurden die ersten Bundeswehrsoldaten vereidigt. Am 9. Januar 1956 wurde die Luftwaffe als neuer Zweig der Bundeswehr gegründet; die ersten Rekruten begannen ihren Dienst am Fliegerhorst Nörvenich.
In der Sowjetischen Besatzungszone, der späteren DDR, begann die Remilitarisierung bereits 1948. Dort wurde auf Beschluss der Sowjetunion die „kasernierte Volkspolizei“ (KVP) gegründet. Diese wurde in den Folgejahren immer weiter aufgebaut, 1951 um Luft- und Marineeinheiten erweitert. Aus der KVP ging am 18. Januar 1956 die Nationale Volksarmee (NVA) hervor.

Luftwaffe der Bundeswehr: Starfighter und Lockheed
In der BRD wurden 1958 die ersten Wehrdienstleistenden zur Luftwaffe einberufen, die stetig wuchs. 1960 begann die Indienststellung des Lockheed F-104 Starfighter, nachdem die Luftwaffe von 1957 die Suche nach einem modernen Abfangjäger begann und schlussendlich dem US-amerikanischen Kampfjet den Vorzug gab. Obwohl der Starfighter bis 1991 in den Diensten der Bundeswehr blieb, war der Ruf des Kampfflugzeugs nicht der Beste. Für die BRD wurde der Subtyp F-104G entwickelt, der jedoch unter Konstruktionsfehlern litt und zudem eher auf den amerikanischen und weniger auf den europäischen Luftraum ausgelegt war, was ihn aufgrund des Flugverhaltens deutscher Piloten noch unfallanfälliger machte. Bis 1984 starben 116 Piloten (108 Deutsche und acht US-Amerikaner) bei Unfällen mit dem Flugzeug, insgesamt 292 Maschinen stürzten ab. Von daher bekam der Starfighter im Volksmund den wenig schmeichelhaften Spitznamen „Witwenmacher“, teilweise wurde er auch als „fliegender Sarg“ oder „Erdnagel“ bezeichnet. Die „Starfighterwitwen“ erstritten mit einer Sammelklage eine Entschädigung in Höhe von 7 Millionen Dollar in den USA.
Eng damit verknüpft war der Lockheed-Skandal. Es stellte sich heraus, dass der Konzern Entscheidungsträger in Japan, den Niederlanden, Italien und der BRD mit Bestechungsgeldern und anderen Zuwendungen beeinflusst hatte, damit diese dem Starfighter den Vorzug gaben. In all diesen Ländern erzeugten die entsprechenden Enthüllungen (in Deutschland beispielsweise durch den „Spiegel“) politische Kontroversen. Der frühere Lockheed-Lobbyist Ernest F. Hauser sagte aus, dass Verteidigungsminister Franz Josef Strauß (CSU) und seine Partei im Jahr 1961 die Summe 10 Millionen US-Dollar erhielten. Da die meisten Dokumente zum Kauf der Starfighter vom Verteidigungsministerium bereits 1962 vernichtet worden waren, ließ sich viele Details nicht mehr hundertprozentig rekonstruieren. Die Vernichtung der Akten heizte allerdings den Eindruck an, dass das Ministerium etwas zu verbergen hatte. Mitte der 1970er fanden Untersuchung durch Fritz-Josef Rath, den Leiter des Antikorruptions-Referats, heraus, dass Lockheed etwa 1,1 bis 1,3 Millionen DM an Bestechungsgeldern zahlte. Angesichts dieser Skandale gehörte die BRD zu jenen Ländern, die sich früher als andere nach einem Ersatz für den Starfighter umschauten. 1973 wurde die McDonnell F-4 in den Dienst aufgenommen, außerdem trat die BRD 1967 der F-104-Replacement-Group bei, die den Panavia 200 Tornado entwickelte, der 1979 in Serienproduktion ging.
Mehrere Umgliederungen der Luftwaffe
Im Laufe ihrer Geschichte wurde die Luftwaffe mehrfach umgegliedert, erstmals im Jahr 1963. Den Luftwaffengruppenkommandos Nord und Süd, in welche die Luftwaffe bei ihrer Gründung unterteilt wurde, wurden je zwei querschnittlich aufgestellte Divisionen und eine Unterstützungsdivision zugeordnet. Außerdem wurde die 7. Luftwaffendivision aufgestellt, die eine große Bandbreite von Flugzeugen und Waffengattungen umfasste, um im Falle eines Angriffs von Warschauer-Pakt-Truppen schnell und flexibel reagieren zu können.
Von 1967 bis 1970 dauerte die zweite große Umgliederungen der Luftwaffe. Die beiden Luftwaffengruppenkommandos wurden aufgelöst und in vier verschiedene Divisionen aufgeteilt, zwei offensive und zwei defensive. Außerdem wurde feiner aufgegliederte Kommandostrukturen geschaffen und die Instandhaltung der Luftwaffe wurde neu aufgestellt.
Nach der Wiedervereinigung sollten die NVA-Luftstreitkräfte in eine gesamtdeutsche Luftwaffe integriert werden, was jedoch zu einem grundsätzlichen Problem führte: Einem sprunghaft ansteigenden Personal stand eine Post-Kalter-Krieg-Welt gegenüber, in der weniger Militär benötigt wurde. Es wurde dennoch eine fünfte Luftwaffendivision gegründet, um die früheren NVA-Soldaten aufzunehmen. Diese wurden umgeschult, da die Bundeswehr die meisten Sowjet-Flugzeuge außer Dienst stellte; einzige Ausnahme waren die MiG-19 des Jagdfliegergeschwader 3 „Vladimir Komarov“, die bis zur Einführung des Eurofighter Typhoon genutzt wurden.
Zwei weitere Reformen der Luftwaffe wurden 2001 und 2005 angestoßen, jedoch nicht vollendet, da jeweils ein neues Umgliederungsprojekt angegangen wurde. Das jüngste davon war die Neuausrichtung der Bundeswehr, die im Jahr 2010 eingeleitet wurde. In diesem Zuge wurde die Führungsstruktur umgebaut, außerdem wurden die Obergrenzen für Personal und Waffensysteme abgesenkt. Am 1. April 2014 wurde zudem das Luftfahrtamt der Bundeswehr in Köln-Wahn neu aufgestellt, das als eigenständiges Amt dem Bundesministerium der Verteidigung direkt unterstellt ist.

Die Luftwaffe im Einsatz
Neben der Sicherung des deutschen Luftraums hat die Luftwaffe seit ihrer Gründung vielfältige Aufgaben übernommen. Dazu gehören im Inneren unter anderem die Suche nach vermissten Personen und die Hilfe bei Katastrophen wie dem Rheinhochwasser, das 1995 unter anderem in Köln und Bonn für Verwüstung sorgte. Seit 1960 sind Transportmaschinen der Bundeswehr international im Einsatz, um in Katastrophenfällen zu helfen oder humanitäre Hilfe zu leisten, beispielsweise während des Erdbebens von Agadir in Marokko 1960 oder des Bürgerkriegs in Ruanda 1994.
1991 nahmen deutsche Kampfflugzeuge im Rahmen des ersten Golfkriegs deutsche Flugzeuge an einer Operation zur Sicherung der NATO-Südflanke gegen mögliche Angriffe des Irak teil. Dies löste eine Debatte um die Beteiligung der Bundeswehr an Kampfeinsätzen im Ausland aus, die schließlich zu einer Klärung durch das Bundesverfassungsgericht am 12. Juli 1994 führte. Im Folgejahr flogen deutsche Tornado-Bomber im Rahmen der Operation Deliberate Force während des Bosnien-Kriegs Einsätze gegen die serbische Luftverteidigung. Die Debatte um Kampfeinsätze im Ausland flammte immer wieder auf, gerade während des Afghanistankriegs. (nbo)