A1, A3, und Co.: Auf welchen Autobahnen viel Stau droht – das sollten Autofahrer wissen
Marode Brücken, der Ausbau auf mehrere Fahrstreifen oder Sanierungen. Auf den NRW-Autobahnen sorgen auch 2023 viele Baustellen für Staurisiko.
Köln – Gerade in den Ballungsgebieten von NRW brauchen Autofahrer auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause häufig viel Geduld. Mehr als 200 Staukilometer sind morgens an manchen Wochentagen in Nordrhein-Westfalen keine Seltenheit. Wer im Rheinland häufig die A1 und die A3 oder im Ruhrgebiet öfter die A40 nutzt, plant staubedingte Verzögerungen schon fast selbstverständlich in seinen Tagesablauf ein.
Viele Baustellen, besonders an den zahlreichen maroden Brücken im Land, versprechen auch in diesem Jahr kaum Verbesserung. Aber auf welchen Abschnitten der mehr als 2200 Autobahnkilometer in NRW gibt es das größte Staurisiko? Die Autobahn GmbH Rheinland hat die zehn Autobahnbaustellen mit dem höchsten Staurisiko für das Jahr 2023 für die Deutsche Presse-Agentur aufgelistet. Wir zeigen, wo am häufigsten Stop & Go droht.

A1 zwischen dem Kreuz Köln-Nord und Burscheid
Durch die Großbaustelle an der Leverkusener Brücke ist dieser Abschnitt aus negativer Sicht schon fast ein Klassiker der vergangenen Jahre. Regelmäßig staut es sich hier in beiden Richtungen zwischen dem Kreuz Köln-Nord und der Anschlussstelle Burscheid, jeweils bis zur Leverkusener Brücke. Die marode Brücke über den Rhein ist für LKWs seit Jahren tabu. Die LKW-Umleitungen sowie die verengten Fahrstreifen vor der Brücke sorgen regelmäßig besonders im Berufsverkehr für Probleme.
Immerhin: Bis Ende 2023 soll das erste Brückenteil für den Neubau der Leverkusener Brücke fertig sein. Danach soll die Schrankenanlage abgebaut und die marode alte Brücke abgerissen werden. An gleicher Stelle und parallel zum ersten Neubau verlaufend, soll dann die zweite neue Rheinbrücke gebaut werden. Das soll laut Plan aber noch bis 2027 dauern.
A1 zwischen Kreuz Wuppertal-Nord und dem Kreuz Münster-Süd
Auf dem knapp 100 Kilometer langen Abschnitt zwischen den Autobahnkreuzen Wuppertal-Nord und Münster-Süd drohen in diesem Jahr gleich mehrere Engpässe durch Baustellen. So müssen unter anderem die Autobahnbrücken „Linderhauser Straße“ in Wuppertal, „Hengstey“ im Bereich Hagen, das Überführungsbauwerk im Westhofener Kreuz und die Liedbachtalbrücke am Kreuz Dortmund/Unna erneuert werden. Gleichzeitig hat der auf mehrere Jahre angelegte Ausbau der A1 auf sechs Fahrstreifen zwischen Kamen und Münster begonnen.
A2 zwischen dem Dreieck Bottrop und dem Kreuz Oberhausen
Für den Aus- und Umbau des Kreuzes Oberhausen wird auf der A2 zunächst der Abschnitt zwischen dem Dreieck Bottrop und der Anschlussstelle Oberhausen-Königshardt komplett saniert. Die Arbeiten hier ziehen sich über das Jahr 2023 hinaus. Durch verengte Fahrstreifen im Baustellenbereich lassen sich laut Autobahn GmbH auf dem täglich von rund 120.000 Kraftfahrzeugen genutzten Abschnitt, Staus kaum vermeiden. „Der Stau reicht phasenweise bis auf die A31 zurück“, erklärt die Autobahn GmbH.
A3 bei Köln am Dreieck Heumar
Auch das Dreieck Heumar in Köln ist noch für mehrere Jahre eine Großbaustelle. Hier müssen alle Brückenbauwerke entlang der Autobahn erneuert werden. Die Arbeiten laufen hier bereits seit 2021, dabei soll unter anderem ein Ersatzneubau für die KVB-Bestandsbrücke errichtet werden. In Höhe der Rampe zur A3 und A4 stehen pro Fahrtrichtung schon seit Oktober 2021 nur noch zwei verengte Fahrstreifen zur Verfügung. Durch die Baustellenführung verlaufen momentan alle vier Fahrstreifen, zwei pro Richtung, auf der Fahrbahn in Richtung Frankfurt. So soll es auch noch bis zum Ende des Jahres bleiben.
A3 zwischen dem Kreuz Breitscheid und dem Kreuz Oberhausen
Das Kreuz Kaiserberg soll fit für die Zukunft gemacht werden. Dafür soll der wichtige Autobahnknotenpunkt bei Duisburg umfangreich erneuert werden, inklusive aller Strecken, Brücken und Rampen. Das betrifft neben der A3 auch die dort kreuzende A40. Im Zuge dessen sollen beide Autobahnen je Fahrtrichtung einen zusätzlichen Fahrstreifen bekommen. „Dadurch soll die Verkehrssituation im schon heute hoch belasteten und stauanfälligen Kreuz, das in einigen Jahren noch stärker frequentiert sein wird, verbessert werden“, erklärt die Autobahn GmbH.
Das wird aber nicht ohne Folgen bleiben. „Die umfangreichen Arbeiten erfordern mehrere stauträchtige Eingriffe in den Verkehr sowohl auf der A3 als auch auf der A40 und werden mehrere Jahre andauern“, so die Autobahn GmbH weiter. Das kann auch zu Stau auf den Ausweichstrecken im Raum Duisburg führen.
A40 zwischen Duisburg-Häfen und Duisburg-Rheinhausen
Bei Pendlern hat die A40 schon seit Jahren einen alles andere als positiven Spitznamen. Wegen der häufigen Staus wird sie auch „Längster Parkplatz des Ruhrgebiets“ genannt. Und auch in diesem Jahr wird sich die Situation dort wohl eher nicht verbessern. Dazu kommt der Neubau der Rheinbrücke Neuenkamp zwischen den Anschlussstellen Duisburg-Häfen und Duisburg-Rheinhausen, der bereits läuft. Gleichzeitig soll die A40 in dem Abschnitt auf acht Fahrstreifen, also vier pro Fahrtrichtung, ausgebaut werden.
Während der Brückenbauarbeiten sind häufig aber nur zwei Fahrstreifen pro Richtung befahrbar. Die gesamten Arbeiten sollen noch bis 2026 dauern.
A42 zwischen Duisburg-Beeck und Duisburg-Neumühl
Im Bereich Duisburg drohen auch durch mehrere Baustellen auf der A42 immer wieder Staus in diesem Jahr. Dort müssen gleich mehrere Autobahnbrücken instand gesetzt werden. Daher sei im Laufe des Jahres immer wieder mit kurzzeitigen Sperrungen zu rechnen, erklärt die Autobahn GmbH. Die Arbeiten sollen bis Mitte 2023 abgeschlossen sein.
A43 zwischen dem Kreuz Recklinghausen und Bochum-Riemke
Ein Ausbau auf insgesamt sechs Fahrstreifen, der Neubau von mehr als 20 Brücken und ein Tunnelneubau im Kreuz Herne – voraussichtlich bis 2030 wird auf der A43 zwischen dem Kreuz Recklinghausen und der Anschlussstelle Bochum-Riemke gebaut. Das birgt auch in diesem Jahr immer wieder ein größeres Staurisiko. Zudem ist die Brücke über den Rhein-Herne-Kanal für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt.
A45 zwischen dem Kreuz Hagen und dem Kreuz Olpe-Süd
Auch in diesem Jahr sorgt die gesperrte Talbrücke „Rahmede“ zwischen den Anschlussstellen Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid weiter für Probleme entlang der A45. Die Umleitungen sind sehr häufig überlastet. Der Fernverkehr soll den Bereich daher großräumig umfahren. Besserung ist in den nächsten Monaten eher nicht in Sicht.
A46 zwischen Haan-Ost und Wuppertal-Oberbarmen
Brücken- und Fahrbahnsanierungen sorgen auch auf der sowieso stauanfälligen A46 bei Wuppertal für Probleme. Zwischen den Anschlussstellen Haan-Ost und Wuppertal-Oberbarmen sind diesbezüglich für die nächsten Jahre mehrere Bauarbeiten geplant. Beispielsweise soll ab dem Frühjahr ab Wuppertal-Wichlinghausen in Richtung Dortmund eine Erneuerung der Fahrbahndecke erfolgen. Die Arbeiten sind auf mehrere Monate angesetzt. Nachts und an Wochenenden soll dann öfter nur ein Fahrstreifen zur Verfügung stehen. Die komplette Sanierung des Autobahnabschnitts auf der A46 soll bis 2026 dauern. (bs/dpa)