Tödlicher Amoklauf in Heidelberg: Täter (†18) schießt während Vorlesung auf Studenten
Heidelberg - Ein 18-Jähriger soll mit einer Flinte bewaffnet in einen Uni-Lehrsaal gestürzt sein und dort um sich geschossen habe. Dabei wird eine Frau tödlich verletzt.
Ein Amoklauf hält am Montag (24. Januar) die baden-württembergische Stadt Heidelberg in Atem. Gegen 12:30 Uhr soll ein 18-Jähriger mit zwei Waffen und viel Munition einen Lehrsaal der Universität auf dem Neuenheimer Feld gestürmt und dabei um sich geschossen haben.* Vier junge Studenten werden dabei verletzt – eine Frau stirbt kurz darauf. Auch der mutmaßliche Amokläufer überlebt nicht, weil er sich selbst tötet. Viele Fragen sind nach der Tat offen.* Was bislang bekannt ist, berichtet HEIDELBERG24*.
„Was treibt einen Jugendlichen, gerade einmal erwachsen gewordenen 18-Jährigen dazu, mit zwei solchen Waffen und schwerer Bewaffnung in einen Hörsaal zu gehen und dort durchaus möglicherweise Bekannte oder Personen zu töten?“ Diese Frage stellt sich Eckart Würzner, Oberbürgermeister von Heidelberg bei einer Pressekonferenz nach dem Amoklauf.* Dort wird auch der bislang bekannte Tathergang genau erläutert.
Stadt | Heidelberg (Baden-Württemberg) |
Bevölkerung | 161.485 (Stand: 31. Dezember 2020) |
Fläche | 108,84 km² |
Oberbürgermeister | Prof. Dr. Eckart Würzner (parteilos) |
Heidelberg: Amoklauf in Universität – mutmaßlicher Täter ist 18
„Der 18-Jährige deutsche mutmaßliche Täter ging mit zwei Langwaffen bewaffnet, mit einer Doppelflinte und mit einer Repertierwaffe, in den Saal und hat mehrfach geschossen. Wir haben im Moment drei Hülsen gefunden, aber die Absuchung läuft auch noch, und hat dabei vier Personen verletzt“, berichtet Polizeipräsident Siegfried Kollmar. Nachdem gegen 12:30 Uhr mehrere Notrufe über einen bewaffneten Mann in der Universität eingegangen seien, habe man sofort drei Streifen losgeschickt, die bis etwa 12:43 Uhr das Gebäude durchsucht und den betroffenen Saal erreicht hätten. Keine zehn Minuten später habe man den mutmaßlichen Amokläufer tot aufgefunden – mit seiner eigenen Waffe erschossen.
Anschließend wird der Bereich im Neuenheimer Feld großräumig gesperrt und mit rund 400 Einsatzkräften durchsucht. Es sieht aber alles nach einem Einzeltäter aus, weshalb Entwarnung gegeben werden kann. Bei der Leiche des 18-Jährigen werden neben zwei Langwaffen auch rund 100 Schuss Munition gefunden. Zudem habe man im Saal drei Hülsen gefunden. Durch die dazugehörenden Kugeln werden zwei Studentinnen im Alter von 19 und 21 Jahren sowie ein Student im Alter von 21 Jahren leicht verletzt. Eine 23-Jährige wird aber in den Kopf getroffen und stirbt Stunden später. Die Universität Heidelberg plant jetzt eine Trauerfeier. Genaue Pläne dazu gebe es laut Rektor Bernhard Eitel aber noch nicht.
Heidelberg: Mutmaßlicher Amokläufer kündigt Tat auf WhatsApp an
Über das Motiv des Amoklaufs ist bislang noch nicht wirklich etwas bekannt. Der 18-Jährige sei bislang nicht polizeibekannt gewesen, habe weder Führerschein noch Waffenschein besessen und sei Student der Biologie gewesen. Die Tat ist wohl aber im Voraus geplant gewesen. So soll der junge Mann die Waffen aus dem Ausland gekauft haben – und zwar nur wenige Tage vor dem Amoklauf. Kurz zuvor soll er zudem eine Nachricht über WhatsApp versendet haben, laut der „Leute jetzt bestraft werden müssen.“ Konkrete Namen habe der 18-Jährige aber nicht genannt. „Wir werden sein Umfeld jetzt durchleuchten in den nächsten Tagen, mit Hochdruck“, betont Siegfried Kollmar, Präsident des Polizeipräsidiums Mannheim. (dpa/dh) HEIDELBERG24 ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.